- Brunsvigia
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Brunsvigien Systematik Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida) Unterklasse: Lilienähnliche (Liliidae) Ordnung: Spargelartige (Asparagales) Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) Gattung: Brunsvigien Wissenschaftlicher Name Brunsvigia Heist. Die Brunsvigien (Brunsvigia) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Die Gattung umfasst etwa 20 Arten aus dem südlichen Afrika.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Vertreter der Gattung sind laubwerfende zwiebelbildende Pflanzen. Die meisten Arten bilden unterirdischen Zwiebeln; bei den Arten Brunsvigia herrei und Brunsvigia josephinae sind sie halb oberirdisch. Die Zwiebelhülle ist meist lohfarben und spröde, bei den Arten Brunsvigia josephiniae und Brunsvigia litoralis dagegen papierartig und braun.
Die ausgewachsenen Laubblätter sind länglich bis zungenförmig und breit. Die Arten mit kleinen Zwiebeln (Brunsvigia comptonii, Brunsvigia namaquana und Brunsvigia radula) bilden nur zwei bis drei Blätter pro Pflanze aus, die meisten anderen Arten besitzen vier oder mehr Blätter. Die größte Zahl an Blättern findet sich mit etwa 20 bei der Art Brunsvigia josephiniae. Bei den meisten Arten liegen die Blätter flach und schmiegen sich am Boden an. Nur bei den Arten Brunsvigia grandiflora, Brunsvigia herrei, Brunsvigia josephiniae, Brunsvigia litoralis und Brunsvigia undulata stehen die Blätter deutlich vom Boden ab. Bei den meisten Arten sind die Blattoberflächen glatt und unbehaart. Bei den beiden in Namaqualand heimischen Arten Brunsvigia namaquana und Brunsvigia radula sind sie dagegen mit strohfarbenen Borstenhaaren bedeckt; bei einigen Populationen der Art Brunsvigia striata sind sie weich behaart.
Bei Pflanzen an Naturstandorten mit Regenzeit im Winter treiben die Blätter erst nach dem Abblühen; an den Standorten mit Regenzeit im Sommer überschneiden sich die Zeiten des Blatt- und Blütenwachstums.
Die kurze Blütezeit fällt in den Sommer bis Herbst. Die Blütenstände sind sehr auffällig. Bei den meisten Arten stehen die Blütenstiele der Einzelblüten gerade radial nach außen ab und formen so zusammen einen kugeligen Blütenstand. Bei den Arten Brunsvigia josephiniae, Brunsvigia litoralis und Brunsvigia orientalis sind die Blütenstiele dagegen gebogen, und bei den drei Arten Brunsvigia elandsmontana, Brunsvigia marginata und Brunsvigia pulchra sind die Blütenstände kompakt und bürstenförmig. Die Einzelblüten sind meist rubinrot bis scharlachrot (Arten Brunsvigia josephiniae Brunsvigia litoralis, Brunsvigia marginata und Brunsvigia orientalis oder blassrosa bis kräftig rosa. Bei manchen Arten ist der ganze Blütenstand auffällig gefärbt. Ein charakteristisches Merkmal für die Arten Brunsvigia bosmaniae und Brunsvigia gregaria ist die dunkle Nervatur auf den Tepalen.
Je Blüte sind sechs Blütenhüllblätter vorhanden, die frei stehen oder zu einem kurzen Schlauch teilverwachsen sind. Bei den Arten mit dichten, kompakten Blütenständen sind die Einzelblüten meist radiärsymmetrisch und trompetenförmig, bei den Arten mit lockeren, offenen Blütenständen überwiegen spiegelsymmetrische Blüten. Die Blüten der Arten Brunsvigia comptonii, Brunsvigia namaquana und Brunsvigia radula sind davon abweichend stark asymmetrisch, da alle Blütenhüllblätter bis auf eines nach oben gekrümmt sind.
Bei allen Vertretern der Gattung produzieren die Blüten Nektar; bei vielen Arten duften sie auch.
In spindelförmigen oder dreiflügeligen Kapselfrüchten sind die wasserhaltigen Samen enthalten.
Verbreitung und Standort
Die Gattung ist mit ihren 20 Vertretern im südlichen Afrika weit verbreitet; überwiegend kommen sie an semiariden Standorten vor. Die Mehrzahl der Arten ist in Regionen mit Regenzeit im Winter heimisch, einige Arten kommen dagegen in Regionen mit sommerlicher Regenzeit (Gegend um den Drakensberg und KwaZulu-Natal) vor.
Systematik
Der Gattungsname Brunsvigia wurde 1755 vom deutschen Botaniker Lorenz Heisters veröffentlicht[1], der mit diesem Namen den Herzog Karl I. (Braunschweig) ehrte, der die Erforschung der Pflanzen, insbesondere der am Kap vorkommenden Art Brunsvigia orientalis, förderte.
Hier die vollständige Auflistung der 18 anerkannten Arten gemäß dem World Checklist Project der Royal Botanic Gardens in Kew, wobei neben dem botanischen Autorkürzel auch die Veröffentlichung mit Erscheinungsjahr der Erstbeschreibung angegeben ist:[2]
- Brunsvigia bosmaniae F.M.Leight., S. African Gard. 22: 137 (1932).
- Brunsvigia comptonii W.F.Barker, J. S. African Bot. 14: 29 (1948).
- Brunsvigia elandsmontana Snijman, Bothalia 31: 34 (2001).
- Brunsvigia grandiflora Lindl., Edwards's Bot. Reg. 16: t. 1335 (1830).
- Brunsvigia gregaria R.A.Dyer, Pl. Life 6: 79 (1950).
- Brunsvigia herrei Leight. ex W.F.Barker, J. S. African Bot. 29: 165 (1963).
- Kaiserin Josephines Brunsvigie (Brunsvigia josephiniae (Delile) Ker Gawl.), Bot. Reg. 3: t. 192, 193 (1817).
- Brunsvigia kirkii Baker, Handb. Amaryll.: 99 (1888).
- Brunsvigia litoralis R.A.Dyer, Pl. Life 7: 62 (1951).
- Brunsvigia marginata (Jacq.) W.T.Aiton, Hortus Kew. 2: 230 (1811).
- Brunsvigia namaquana D.Müll.-Doblies & U.Müll.-Doblies, Feddes Repert. 105: 347 (1994).
- Brunsvigia natalensis Baker in W.H.Harvey & auct. suc. (eds.), Fl. Cap. 6: 208 (1896).
- Brunsvigia nervosa (Poir.) ined..
- Brunsvigia orientalis (L.) Aiton ex Eckl., Topogr. Verz. Pflanzensamml. Ecklon: 7 (1827).
- Brunsvigia pulchra (W.F.Barker) D.Müll.-Doblies & U.Müll.-Doblies, Feddes Repert. 105: 352 (1994).
- Brunsvigia radula (Jacq.) W.T.Aiton, Hortus Kew. 2: 230 (1811).
- Brunsvigia radulosa Herb., Amaryllidaceae: 281 (1837).
- Brunsvigia undulata F.M.Leight., Fl. Pl. South Africa 14: t. 552 (1934).
Literatur
- R.A. Dyer: A review of the genus Brunsvigia. Plant Life 6: 63-83. 1950.
- R.A. Dyer: A review of the genus Brunsvigia. Plant Life 7: 44-64. 1951.
- C.A. Smith: Common names of South African plants. Memoirs of the Botanical Survey of South Africa No. 35. TheGovernment Printer, Pretoria 1966.
- R.S. Adamson, T.A. Salter (eds.): Flora of the Cape Peninsula. Juta, Kapstadt und Johannesburg, 1950.
- J. Manning, P. Goldblatt: Wild flowers of the fairest Cape. Red Roof Design in association with the Nationalotanical Institute, Kapstadt 2000.
- E.G. Rice, R.H. Compton: Wild flowers of the Cape of Good Hope. The Botanical Society of SA, Kapstadt 1950.
- A. Pauw, S. Johnson: Table Mountain: a natural history. Fernwood Press, 1999.
- G.D. Duncan: Grow bulbs. Kirstenbosch Gardening Series, National Botanical Institute, Kapstadt 2000.
- G.D. Duncan: Grow nerines. Kirstenbosch Gardening Series, National Botanical Institute, Kapstadt 2002.
Einzelnachweise
- ↑ Beschr. Neu. Geschl.: 3. Braunschweig 1755.
- ↑ Artenliste bei apps.kew.org, abgerufen am 2. Mai 2008.
Weblinks
- Eintrag bei plantzafrica.com (engl.)
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