- Brömserhof
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Der Brömserhof ist ein kleines Palais des Spätbarock im Aegidienviertel der Lübecker Altstadt.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte des Grundstücks
Das für die Lübecker giebelständige Parzellierung außerordentlich breite Grundstück in der Schildstraße 12-14 besteht aus ursprünglich zwei Parzellen. Diese wurden bereits im Mittelalter 1291 als bebaut urkundlich erwähnt. Aufgrund der Lage im Süden der Altstadtinsel unweit der Mühlenstraße und des Mühlentores wurde es zunächst als landwirtschaftliche Hoffläche durch zwei Ackerhöfe genutzt, von denen aus die Ländereien vor dem Mühlentor der Lübecker Stadtbefestigung bewirtschaftet wurden. Das Grundstück wurde im Jahr 1300 von dem Ratsherrn und späteren Lübecker Bürgermeister Marquard Vorrade[1] erworben und blieb zunächst Stammsitz dieser Lübecker Patrizierfamilie. Marquards Sohn Bertram Vorrade wurde 1363 ebenfalls Bürgermeister.
Das Grundstück ging im 15. Jahrhundert an den mit der Lübecker Familie von Warendorp verschwägerten Ritter Engelbert von Tiesenhausen und sodann durch die Lübecker Ratsfamilien der von Calven, Brömse/von Brömbsen, Gloxin und Lüneburg.
Seit Mitte des 17. Jahrhundert wird es nach der Familie Brömse „Brömserhof“ genannt.
Gebäude
Das spätbarocke traufständige Haus von sieben Achsen liegt nicht direkt an der Schildstraße, sondern hinter einem hohen Eisenzaun etwas zurück, so dass aufgrund des für Lübeck untypischen Vorplatzes im Zusammenhang mit den bis zur Straße heranreichenden Nachbarbebauung der Eindruck eines Corps de Logis mit Ehrenhof vermittelt wird. Das schiefergedeckte Mansarddach wird von dem drei-achsigen, schlichten Mittelrisalit mit klassizistischem Giebel überragt, der auch das schlichte Eingangsportal enthält. Das Gebäude aus dem Jahr 1759 enthält im Erdgeschoss einen Rokoko-Saal und ein barocke Treppenhausanlage über alle drei Etagen. Es weist zahlreiche originale Dekorationselemente (Stuckdecken, Holztäfelungen) auf.
Auf dem rückwärtigen Grundstück befindet sich weiter eine erhaltene Budenreihe des 15. Jahrhunderts.
Gebäudenutzungen
Das Gebäude wurde 1819 von dem bekannten Lübecker Orthopäden Matthias Ludwig Leithoff erworben und für sein im Jahr zuvor gegründetes Orthopädisches Institut genutzt. Diese Einrichtung war damals so erfolgreich, das Leithoff 1821 noch das Grundstück St.-Annen-Straße 4 (die spätere Jenische Freischule) hinzu erwarb, deren rückwärtiges Gartengrundstück sich an die Schildstraße 12-14 anschließt.
Heute ist der Brömserhof Sitz der Kulturverwaltung der Hansestadt Lübeck und Sitz der Kulturstiftung Hansestadt Lübeck.
Literatur
- Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie. Lübeck 1925.
- Klaus J. Groth: Weltkulturerbe Lübeck - denkmalgeschützte Häuser; Lübeck 1999
Weblinks
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Wikisource: Die Vorraden (Sage) – Quellen und Volltexte
Belege
- ↑ Fehling Nr. 291; Bürgermeister 1302-07.
53.86411310.688386Koordinaten: 53° 51′ 51″ N, 10° 41′ 18″ OKategorien:- Bauwerk in Lübeck
- Barockbauwerk in Schleswig-Holstein
- Klassizistisches Bauwerk in Schleswig-Holstein
- Weltkulturerbe Lübeck
- Palais in Schleswig-Holstein
- Kulturdenkmal in Lübeck-Innere Stadt
- Erbaut im 18. Jahrhundert
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