- David Gloxin
-
David Gloxin (* 16. März 1597 in Burg auf Fehmarn; † 26. Februar 1671 in Lübeck) war ein Bürgermeister und Diplomat der Hansestadt Lübeck.
Leben
Gloxin studierte ab 1617 Rechtswissenschaften an den Universitäten Wittenberg und Rostock und promovierte zum Doktor der Rechtswissenschaften. Anschließend unternahm er eine Bildungsreise, die ihn nach Holland, England, Frankreich und Spanien führte. Auf der Rückreise blieb er längere Zeit in den Städten Straßburg und Speyer.
Er heiratete am 8. Februar 1625 in Wismar Anna Schabbel, die Schwester des dortigen Bürgermeisters Heinrich Schabbel. Ein Enkelsohn war August Hermann Francke (1623-1727).
1632 trat er zunächst als Rat in die Dienste des Herzogs Friedrich III. von Holstein-Gottorp und wurde 1642 Syndikus des Rats der Stadt Lübeck und entfaltete bald einen beachteten Arbeitsschwerpunkt in den Auswärtigen Angelegenheiten dieser Stadt. Bereits 1642 vertrat er die Stadt gemeinsam mit dem Ratsherrn und späteren Bürgermeister Hermann von Dorne am Dänischen Hof in Kopenhagen in Fragen des Sundzolls. Er vertrat die Stadt und die Hanse von 1645 bis 1648 als Verhandlungsführer bei den Friedensverhandlungen in Osnabrück und sicherte die Reichsunmittelbarkeit der Städte Bremen, Hamburg und Lübeck.
1666 wurde er in den Rat und gleichzeitig zum Bürgermeister gewählt. Durch die Verfassungsreformen wie den Kassarezess stellte er sich gegen das Lübecker Patriziat und trat für Reformen des Staatswesens ein. Gemeinsam mit dem Bürgermeister Matthäus Rodde verhandelte er den Lübecker Bürgerrezess (1669). Er gilt als der fähigste politische Kopf Lübecks im 17. Jahrhundert und darüber hinaus. Seinen Erfolg hatte der Mann mit starkem Selbstbewusstsein mit schweren Auseinandersetzungen um seine persönliche und politische Integrität zu bezahlen, welches sich in umfangreichen Schmähschriften widerspiegelt.
Er richtete 1659 die Gloxin-Stiftung in der Lübecker Schildstraße ein, wo er seit 1652 im Brömserhof (Nr. 12) wohnte. Das Gebäude wurde mit seinem Wappen verziert. Nach der Auflösung des Armengangs durch den Arzt Matthias Ludwig Leithoff wurde die Stiftung in die Große Gröpelgrube verlegt und sein Wappen dort 1819 an dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Gebäude angebracht.
Literatur
- Wilhelm Mantels: Gloxin, David. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 241–244.
- Ahasver von Brandt: Gloxin, David. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, S. 465 f.
- Gloxinus, Dauid. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 10, Leipzig 1735, Spalte 1700 f.
- Antjekathrin Graßmann: Der Lübecker Syndikus und Bürgermeister Dr. David Gloxin. Aus der täglichen Arbeit eines Diplomaten in der Spätzeit der Hanse. In: Detlef Kattinger/ Horst Wernicke (Hrsg.), Akteure und Gegner der Hanse. Zur Prosopographie der Hansezeit, Weimar 1998, S. 231–244.
Weblinks
Commons: David Gloxin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia Foundation.