Buck Owens

Buck Owens

Buck Owens (* 12. August 1929 in Sherman, Texas; † 25. März 2006 in Bakersfield; eigentlich: Alvis Edgar Owens jr.) war ein US-amerikanischer Countrysänger und Wegbereiter des Bakersfield Sound.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Jugend

Owens wuchs zur Zeit der Weltwirtschaftskrise in armen Verhältnissen im ländlichen Texas auf. Die Familie zog Anfang der 1930er Jahre in der Hoffnung auf bessere Lebensumstände gen Westen. Bereits in Arizona, brach ihr selbst gebauter Wagen zusammen und man ließ sich notgedrungen in der Kleinstadt Mesa nieder. Als 14-Jähriger ging Owens von der Schule ab und verdingte sich als Farmhelfer. Sein Hauptinteresse aber galt der Musik. Als Autodidakt erlernte er mehrere Instrumente. Beim lokalen Radiosender und in der örtlichen Clubszene sammelte er erste Erfahrungen. Hier lernte er die Countrysängerin Bonnie Campbell kennen, die er als 17-Jähriger heiratete. Ein Jahr später wurde das erste Kind geboren.

Musikalische Karriere

1951 zog die junge Familie nach Bakersfield, Kalifornien. Wenig später wurde die Ehe geschieden. Owens fand schnell in der lebendigen Musikszene Aufnahme. Er gründete eine eigene Band, die Schoolhouse Playboys, und arbeitete als Studiomusiker für Capitol Records und dem lokalen Lu-Tal Studio. Unter dem Produzenten Ken Nelson wirkte er als Gitarrist bei Aufnahmen bekannter Interpreten wie Wanda Jackson oder Faron Young mit. 1956 veröffentlichte er bei dem kleineren Label Pep Records unter dem Pseudonym Corky Jones seine ersten Platten, darunter die Rockabilly-Single Hot Dog / Rhythm and Booze, die aber erfolglos blieben. Owens agierte daraufhin weiter als Sessionsmusiker. Mit dem befreundeten Liedtexter Harlan Howard begann er zu komponieren. Gemeinsam gründeten sie den Musikverlag Blue Book Music.

Owens letzte Single bei Pep war There Goes My Heart / Sweethearts in Heaven, danach versuchte er sich erfolglos bei dem Chesterfield-Label. Neben Owens' Engagement als Solomusiker übernahm er für Bill Woods' Orange Blossom Boys, einer regionalen Band aus Bakersfield, den Gesangs- und Gitarrenpart. Auf einigen Aufnahmen von Woods ist auch Owens zu hören. In dieser Zeit traten Owens und Woods häufig im Bakersfielder Blackboard Club auf.

Bei einem Auftritt in einem Bakersfielder Club wurden Vertreter der Schallplattenfirma Columbia auf ihn aufmerksam. Das wiederum veranlasste Capitol, für die er noch immer als Sessionmusiker tätig war, ihm einen Vertrag anzubieten. Seine ersten Singles waren erneut vom Rockabilly geprägt, aber Misserfolge. Owens resignierte und zog nach Tacoma, Washington, wo er sich an einer Radiostation beteiligte. 1958 wurde er von Ken Nelson zu einer weiteren Aufnahmesession überredet. Bereits seine erste Single, Second Fiddle, erreichte einen mittleren Platz in den Countrycharts. Den Durchbruch schaffte er ein Jahr später mit dem Top-10-Hit Under Your Spell Again.

Owens kehrte nach Bakersfield zurück. Sein nächster Hit war Above and Beyond, der von seinem Freund Harlan Howard verfasst worden war. Auch die nächsten von ihm selbst geschriebenen Singles waren erfolgreich. 1961 erschien sein Debütalbum, Buck Owens, das bis auf Platz 2 vorrücken konnte. Im gleichen Jahr nahm er erstmalig eine Single mit Rose Maddox auf. Mit seiner Band The Buckaroos wurde er zu einem gefragten Liveact. Maßgeblichen Anteil hierbei hatte der Gitarrist Don Rich, mit dem ihn eine langjährige Freundschaft verband. Um sich in den lauten Tanzhallen Gehör zu verschaffen, setzte man notgedrungen elektrische Gitarren ein. Der Bakersfield Sound nahm hier seinen Anfang.

1963 erreichte Buck Owens mit Act Naturally die Spitze der Countrycharts. Es war der erste einer ununterbrochenen Folge von 15 Nummer-1-Hits und wurde 1965 auch von den Beatles aufgenommen. Sein größter Erfolg war Love’s Gonna Live Here, das 16 Wochen an der Spitze stand. 1965 wurde er von der Academy of Country Music zum Sänger des Jahres gewählt. Er startete The Buck Owens Ranch Show, seine eigene Fernsehserie, und gründete weitere Firmen. 1966 kaufte er einen Radiosender. Seine Schallplattenerfolge hielten an. Bakersfield war unterdessen zu einem wichtigen Zentrum der Countrymusik geworden. Der hier gespielte harte Honky Tonk war eine willkommene Alternative zum weichen, poporientierten Nashville Sound. Neue Stars wie Merle Haggard oder Wynn Stewart traten ins Rampenlicht. Auch seine Ex-Frau Bonnie Owens, mit der er weiterhin freundschaftlich verbunden war, hatte respektable Erfolge.

Ab 1969 moderierte er gemeinsam mit Roy Clark die Fernsehshow Hee Haw. Die außergewöhnlich erfolgreiche Comedyshow lief nahezu zwanzig Jahre und machte Buck Owens weit über die Countryszene hinaus bekannt. Seine Schallplattenerfolge hielten an, obwohl er zunehmend unternehmerisch tätig war. Unter anderem eröffnete er in Bakersfield ein hochmodernes Aufnahmestudio.

1970 ehrte ihn die Band Creedence Clearwater Revival mit der Textzeile "Dinosaur Victrola, listening to Buck Owens" in ihrer Single Lookin' out My Back Door.

Allmählicher Rückzug

Im Juli 1974 starb sein enger Freund Don Rich bei einem Motorradunfall. Owens verlor zunächst jeden Antrieb zur weiteren Arbeit. Sein Vertrag mit Capitol wurde 1975 nicht mehr verlängert. Er wechselte zur Warner Music Group, doch auch hier konnte er nicht mehr an seine alten Erfolge anknüpfen. Owens zog sich zunehmend aus dem Musikgeschäft zurück und konzentrierte sich auf seine Unternehmen und die immer noch beliebte Fernsehshow. 1987 überredete Dwight Yoakam, ein junger Nachwuchsmusiker der Bakersfielder Szene Owens zu einem Comeback. Ihre gemeinsam produzierte Single Streets of Bakersfield erreichte die Spitze der Countrycharts.

Durch den Erfolg ermutigt, versuchte Owens einen Neuanfang. Bei seinem alten Label Capitol unterschrieb er 1988 noch einmal einen Vertrag. Es wurden zwei Alben und einige Singles produziert, darunter ein Duett mit dem Ex-Beatle Ringo Starr.

Anfang der 1990er Jahre überstand er eine Krebsoperation, die sein Sprech- und Singvermögen geringfügig beeinträchtigte. 1996 erhielt er die größte Auszeichnung, die die Countrymusik zu vergeben hat: Er wurde in die Country Music Hall of Fame aufgenommen. Im selben Jahr eröffnete er in Bakersfield das Club-Restaurant Crystal Palace, wo er bis kurz vor seinem Tod regelmäßig auftrat.

Am 25. März 2006 starb Buck Owens an den Folgen eines Krebsleiden, an dem er seit 1993 litt.

Diskografie

Alben

  • 1961: Buck Owens
  • 1961: Foolin’ Around
  • 1961: Buck Owens Sings Harlan Howard
  • 1961: Under Your Spell Again
  • 1962: You’re for Me
  • 1963: Buck Owens on the Bandstand
  • 1963: Buck Owens Sings Tommy Collins
  • 1964: Together Again/My Heart Skips a Beat
  • 1964: I Don’t Care
  • 1965: I’ve Got a Tiger by the Tail
  • 1965: Before You Go/No One But You
  • 1965: Christmas with Buck Owens & His Buckaroos
  • 1966: Roll Out the Red Carpet for Buck Owens and His Buckaroos
  • 1966: Buck Owens’ Song Book
  • 1966: Dust on Mother’s Bible
  • 1966: Carnegie Hall Concert with Buck Owens & His Buckaroos
  • 1967: Open Up Your Heart
  • 1967: Buck Owens & His Buckaroos in Japan (Recorded at Kosei Nenkin Hall, Tokyo)
  • 1967: Your Tender Loving Care
  • 1968: It Takes People Like You to Make People Like Me
  • 1968: A Night on the Town with Buck Owens’ Buckaroos
  • 1968: Sweet Rosie Jones
  • 1968: Buck Owens, the Guitar Player
  • 1969: Close-Up
  • 1969: I’ve Got You on My Mind Again
  • 1969: Tall Dark Stranger
  • 1969: Buck Owens in London Live at the London Palladium
  • 1969: Close-Up Buck Owens
  • 1970: Buck Owens Live in Scandinavia
  • 1970: Big in Vegas – The Buck Owens Show
  • 1970: We’re Gonna Get Together
  • 1970: The Kansas City Song
  • 1970: The Great White Horse
  • 1970: I Wouldn’t Live in New York City
  • 1971: Bridge over Troubled Waters
  • 1972: Too Old to Cut the Mustard
  • 1972: Buck Owens Live at the Nugget
  • 1973: The Good Old Days (Are Here Again)
  • 1973: In the Palm of Your Hand
  • 1974: (It’s a) Monster’s Holiday
  • 1974: I've Got A Tiger By The Tail
  • 1976: Buck ’Em
  • 1977: Our Old Mansion
  • 1978: If You Ain’t Lovin’
  • 1984: The Hee-Haw Gospel Quartet
  • 1988: Hot Dog!
  • 1989: Act Naturally
  • 1991: Kickin' In

Weblinks


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