Budwity

Budwity
Budwity
Wappen von ????
Budwity (Polen)
Budwity
Budwity
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Landkreis: Ostróda
Gmina: Małdyty
Geographische Lage: 53° 56′ N, 19° 40′ O53.93027777777819.663888888889Koordinaten: 53° 55′ 49″ N, 19° 39′ 50″ O
Höhe: 115 m n.p.m
Einwohner:

300

Postleitzahl: 14-330 (Małdyty)
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NOS
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Połowity−Gumniska Wielkie
Nächster int. Flughafen: Danzig

Budwity (deutsch Bauditten) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Małdyty (Maldeuten), Powiat Ostródzki, Woiwodschaft Ermland-Masuren, Polen. Sie liegt im ostpreußischem Oberlande, fünf Kilometer nördlich von Małdyty.

Geschichte

Der Ort Bauditten wurde urkundlich seit 1321 erwähnt. Das Allodial-Rittergut Bauditten, mit Boditten, Gischainen, Gross und Klein Rüppertswalde befand sich, nach Auflösung des Klosters, im Besitz des Familie von Diebes. Der Grundbesitz wurde 1506 dem letzten Hochmeister des Deutschen Ordens, Friedrich Herzog von Sachsen und 1530 dem weltlichen Herzog in Preußen, Markgraf Albrecht von Brandenburg verliehen.

Danach befand sich das Rittergut ab 1668 im Besitz des Oberst von Rappen (Schwede), ab ca. 1750 der Familie von Kleist, ab 1794 Friedrich von Auerswald, ab 1803 von Ernst von Foelkersamb und ab 1827 Gustav von Frantius.

Im Jahre 1855 erstand Ferdinand Wilhelm Eben, der eigentliche Gründer des Anwesens, zusammen mit seiner Frau Agnes de Froideville das Gut. Durch vorherigen Kauf von separierten Ländereien in Ebenau ca. 3000 Morgen hatte das Areal eine Größe von ca. 10.000 Morgen. 1905 hatte der Ort 500 Einwohner, davon waren 496 evangelisch, und 4 katholisch (1933: 676 EW). Die Größe der Flur betrug 1920 ca. 2000 Hektar.

Zu dem Gut gehörten eine Molkerei, Ziegelei, Torfstichanlage, Brennerei und der Bahnhof Ebenhoe, das Bahnhofsgebäude war eine norwegische Stabkirche. Durch die vorteilhafte Lage und Verkehrsanbindung durch die Osteroder Chaussee, Oberländischer Kanal unweit der ‚schiefen Ebene‘, und die Ostbahn boten sich günstige Absatzwege für die Erträge des Ackerbaus und der Industrie. Anbauschwerpunkt auf den guten Böden war die Zuckerrübe.

Das Gutshaus, gelegen an einem See, umgeben von einem Landschaftspark, wurde 1857, im Stile der italienischen Residenzarchitektur, erbaut. Die Lage des Schlosses, mit bedeutendem Park- und Gartenanlagen machten diesen Besitz zu einem bevorzugtem in der Provinz. Die Familie von Eben bewirtschaftete das Gut bis zum Jahre 1945. Letzter Besitzer, bis zur Vertreibung durch die Rote Armee 1945, war Hans-Emil von Eben.

Heute befindet sich das Gut im polnischen Gemeindeeigentum. Gutshaus, Landschaftspark, alter Baumbestand, Chausseen mit Baumalleen sind größtenteils verwahrlost und verfallen. In Erinnerung an einige ostpreußische Adelsfamilien ist von K. Wroblewska eine Ausstellung in Morąg (Mohrungen) geplant.

Literatur

  • Carl E. L. von Lorck: Landschlösser und Gutshäuser in Ost- und Westpreußen. Mit einem beschreibenden Verzeichnis von über 450 Häusern. 4. Auflage. Weidlich, Frankfurt am Main 1972, ISBN 3-8035-0343-4.
  • Helmut Sieber: Schlösser und Herrensitze in Ost- und Westpreussen. Nach alten Stichen und Zeichnungen. Weidlich, Frankfurt am Main 1958 (Burgen, Schlösser, Herrensitze 4).
  • Sammlung Alexander Duncker, Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
  • Małgorzata Jackiewicz-Garniec, Mirosław Garniec: Schlösser und Gutshäuser im ehemaligen Ostpreußen (polnischer Teil). Gerettetes oder verlorenes Kulturgut? Mit einem Vorwort von Marion Gräfin Dönhoff. Studio Arta, Olsztyn 2001, ISBN 83-912840-3-4.

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