- Woiwodschaft Ermland-Masuren
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Woiwodschaft
Ermland-MasurenKarte Wappen und Logo Basisdaten Hauptstadt: Olsztyn (Allenstein) Woiwode: Marian Podziewski Woiwodschaftsmarschall: Jacek Protas Größte Stadt: Olsztyn ISO 3166-2: PL-WN Einwohner: 1.427.671 (30. Juni 2009)[1] Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km² Geographie Fläche: 24.191 km² - davon Land: ? km² - davon Wasser: ? km² Ausdehnung: Nord-Süd: bis 142 km
West-Ost: bis 220 kmHöchster Punkt: 313 m ü. NN Tiefster Punkt: −1,8 m ü. NN Landschaftl. Struktur Wälder: 29,9 % Gewässer: 6 % Landwirtschaft: 42,8 % Sonstige: ? % Verwaltungsgliederung Unterregionen: Elbląg, Olsztyn, Ełk Kreisfreie Städte: 2 Landkreise: 19 Gemeinden: 116 - Stadtgemeinden: 16 - Stadt-/Landgem.: 33 - Landgemeinden: 67 Die Woiwodschaft Ermland-Masuren, polnisch województwo warmińsko-mazurskie mit der Hauptstadt Olsztyn (Allenstein) ist eine der 16 Woiwodschaften der Republik Polen. Sie wurde im Zuge der polnischen Gebietsreform von 1999 aus Teilen der Woiwodschaften Olsztyn (Allenstein), Suwałki (Suwalken) und Elbląg (Elbing) gebildet und umfasst den nordöstlichen Teil Polens. Sie grenzt von Nordwest nach Nordost an die Woiwodschaften Pommern, Kujawien-Pommern, Masowien und Podlachien und im Norden an die russische Exklave der Oblast Kaliningrad (Königsberg) sowie an einen kurzen Küstenabschnitt des Frischen Haffs.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Gebiet Ermland-Masurens entspricht zusammen mit der russischen Oblast Kaliningrad im Wesentlichen dem ehemaligen Ostpreußen. Weite Teile der dünnbesiedelten Landschaft sind durch die Masurische Seenplatte geprägt, die unter anderem für den Tourismus Bedeutung hat. Das ehemalige Bistum Ermland im Westen ist das katholische Kernland der Region. Der südwestliche Teil der Woiwodschaft wird als Oberland bezeichnet.
Große Teile des Bodens gehören zu den Bodenklassen 4 und 5. Als Rohstoffe sind Sand und Kies für das Bauwesen und Lehm, Torf und Ton für die keramische Industrie interessant. Etwa 30 Prozent des Gebietes sind von Wäldern bedeckt.[2]
Klima
Ermland-Masuren liegt in der Übergangszone von Kontinentalklima zu Ozeanischem Klima. Die Jahresmitteltemperatur liegt zwischen 7 und 7,5 °C. Die mittlere Temperatur liegt im Januar bei −2,5 bis −3,5 °C. Die jährliche durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 600 mm wobei Juli und August die häufigsten Niederschläge, Februar und Mai die niedrigsten aufweisen.[3]
Bevölkerung
Die – nach der Vertreibung der Deutschen – dort seit 1945 lebende Bevölkerung besteht zum größten Teil aus den Nachfahren der in der Region angesiedelten Polen aus Zentralpolen und den Gebieten um die Städte Vilnius (Wilna) und Hrodna (Grodno). Daneben lebt noch eine große Gruppe von Ukrainern in der Woiwodschaft. Ein kleiner Teil der Bevölkerung gehört den deutschen und masurischen Minderheiten an.
Wappen
Das Wappen der Woiwodschaft ist dreigeteilt. Die obere Hälfte enthält einen weißen, goldgekrönten Adler, als Symbol Polens. Im unteren Feld vorne ist ein weißes (silbernes) Lamm mit goldenem Heiligenschein, Blutungen, goldenem Kelch und einer goldenen Stange mit Kreuz und Fahne zu sehen. Dieses Feld stellt das Wappen des Fürstbistums Ermland dar, welches zwischen 1466–1772 weitgehende Selbstständigkeit unter polnischer Hoheit genoss. Das hintere Drittel unten enthält einen schwarzen Adler mit goldener Krone auf dem Hals und dem Buchstaben S auf der Brust. Der Adler entspricht dem preußischen Adler, allerdings steht das große S für Sigismund I., dem Alten, der ab 1506 König von Polen war und aus dem Adelsgeschlecht der Jagiellonen entstammt. Dieses Feld entspricht also mit Ausnahme der Feldfarbe der ersten Version des Wappens des Herzogtums Preußen. Somit sind Hinweise auf die Vergangenheit der Gebiete als ermländisches Fürstbistum, preußisches Gebiet und die aktuelle polnische Zugehörigkeit enthalten. Die Hinweise auf die Vergangenheit betonen die zeitweiligen Abhängigkeiten von Polen. Das von Paul Dudzinski gestaltete Wappen wurde durch einen Beschluss der Regionalversammlung vom 6. August 2002 offiziell. [4]
Verwaltungsgliederung
Die Woiwodschaft Ermland-Masuren wird in 19 Powiats unterteilt, wobei Olsztyn und Elbląg kreisfrei bleiben. Sie bilden zwar unter ihrem Namen ebenfalls einen Landkreis, gehören ihm aber selbst nicht an.
Kreisfreie Städte
Landkreise
- Iława (Deutsch Eylau) (90.086)
- Kętrzyn (Rastenburg) (65.753)
- Lidzbark Warmiński (Heilsberg) (42.618)
- Mrągowo (Sensburg) (50.127)
- Nidzica (Neidenburg) (33.729)
- Nowe Miasto Lubawskie (Neumark) (43.486)
(Einwohner am 31. Dezember 2007[5])
Größte Städte
Die Provinzhauptstadt Olsztyn ist mit rund 176.000 Einwohnern die größte Stadt der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Einzige weitere Großstadt ist Elbląg.
Stadt Deutscher Name Einwohner
31. Dezember 2007[5]Olsztyn
Allenstein 175.710 Elbląg
Elbing 126.710 Ełk
Lyck 56.698 Ostróda
Osterode 33.262 Iława
Deutsch Eylau 32.325 Giżycko
Lötzen 29.508 Kętrzyn
Rastenburg 27.992 Szczytno
Ortelsburg 25.382 Bartoszyce
Bartenstein 25.164 Mrągowo
Sensburg 21.699 Działdowo
Soldau 20.785 Siehe auch: Liste der Städte in der Woiwodschaft Ermland-Masuren
Wirtschaft
Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Woiwodschaft 2006 einen Index von 39,5 (EU-27 = 100)[6]. Die Arbeitslosenrate lag 2005 bei 20,4%[7]. Im Dezember 2009 lag sie fast unverändert bei 20,2 Prozent was 109.200 Personen entsprach.[8] Damit ist sie die Wojewodschaft mit der höchsten Arbeitslosenquote.
Verweise
Weblinks
- Ermland und Masuren heute – Aktuelle Informationen aus der Woiwodschaft in deutscher Sprache
- Warmia i Mazury – Regionalportal in polnischer Sprache
Fußnoten
- ↑ Główny Urząd Statystyczny „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2009 (WebCite)
- ↑ Jan Bałdowski: Ermland und Masuren, ISBN 3-87466-173-3, S. 16-17
- ↑ Jan Bałdowski: Ermland und Masuren, ISBN 3-87466-173-3, S. 15
- ↑ Uchwała Nr XXXIX/561/02 Sejmiku Województwa Warmińsko-Mazurskiego z dnia 6 sierpnia 2002 r. w sprawie ustanowienia herbu, flagi, pieczęci oraz odznaki radnego Województwa Warmińsko-Mazurskiego (Dz. Urz. woj. warmińsko-mazurskiego z 2002 r. Nr 121, poz. 1752)
- ↑ a b Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 31. Dezember 2007
- ↑ Eurostat Pressemitteilung 23/2009: Regionales BIP je Einwohner in der EU27 (PDF-Datei; 360 kB)
- ↑ http://www.eds-destatis.de/en/downloads/sif/dn_06_01.pdf
- ↑ Zentrales Statistikamt Polens (GUS), Bezrobotni oraz stopa bezrobocia wg województw, grudzień 2009, 3. Feb. 2010
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