Bund Deutscher Philatelisten

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Briefmarke zum 50jährigen Bestehen des Verbandes von 1996

Der Bund Deutscher Philatelisten e.V. (BDPh) ist der Dachverband der in Landesverbänden organisierten Briefmarken-Sammlervereine und philatelistischen Arbeitsgemeinschaften Deutschlands. Er hat seinen Sitz seit 1998 in Bonn und gibt die Verbandszeitschrift philatelie heraus. Nach eigenen Angaben hat der BDPh etwa 60.000 Mitglieder in 1400 ihn tragenden Vereinen und Arbeitsgemeinschaften.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde am 26. Oktober 1946 in der britischen Zone der Bund Deutscher Philatelisten als Nachfolgeorganisation des früheren Verbandes aktiv. Der endgültige BDPh e.V. wurde am 1. Oktober 1949 in München als Gesamtverband der Philatelistenverbände in den Westzonen gegründet. Seit 1950 wird als Literaturpreis die „Kalckhoff-Medaille“ verliehen, benannt nach Franz Kalckhoff. Im Juni 1952 wurde der Verband in Utrecht in die Fédération Internationale de Philatélie (FIP) aufgenommen.

Vorstand

Staatssekretär Karl Diller (links) überreicht BDPh-Präsident Dieter Hartig (rechts) ein „rotes Album“ mit Erstdrucken von neu verausgabten Briefmarken

Präsident des BDPh ist Dieter Hartig.

Mitgliederzeitschrift

Die Mitglieder des BDPh erhalten monatlich die Zeitschrift philatelie – Das Magazin des Bundes Deutscher Philatelisten. Mit Ablauf des Jahres 2009 gab es insgesamt 390 Ausgaben. Das Magazin wurde beim Grand Prix 2002 für die beste philatelistische Fachzeitschrift Europas ausgezeichnet und wird vom AIJP (Weltverband der philatelistischen Fachjournalisten) empfohlen. Die Zeitschrift erscheint im normalen Zeitschriftenformat (DIN-A4) und hat meist um die 80 Seiten. Die ISSN lautet 1619-5892.

Mitgliedsverbände

Der Bund Deutscher Philatelisten (BDPh) ist ein nach föderalen Prinzipien gegliederter Verband, der die Interessen der Briefmarkensammler und Philatelisten in Deutschland zusammenführt und vertritt. Er besteht aus 17 Mitgliederverbänden als eigenständige Körperschaften, von denen 15 Verbände den Charakter von historisch gewachsenen Landesverbänden haben, deren Zuständigkeit zumeist mit dem Einzugsgebiet der betreffenden Bundesländer übereinstimmt. Ein Verband fasst bundesweit Vereine zusammen, die sich als philatelisttische Arbeitsgemeinschaften vorrangig mit speziellen Sammelgebieten beschäftigen und hier auch forschend tätig sind (VPhA). Ein weiterer Verband wird durch die bundesweit tätige Deutsche Philatelistenjugend (DPhJ) gebildet, die ihrerseits in Landesringe unterteilt ist. Die Verbände bestehen aus Vereinen und bündeln deren Anliegen und Interessen. Die Mitglieder der Vereine sind als organisierte Philatelisten die Träger der sammlerischen Tätigkeit und bilden damit die Grundlage für die Wirksamkeit des Bundes nach innen und außen. Daneben gibt es Direktmitglieder des Bundes, die als organisierte Philatelisten außerhalb von Vereins- und Verbandsstrukturen dem BDPh angehören und über die Bundesgeschäftsstelle betreut werden.

Arbeitsgemeinschaften

Arbeitsgemeinschaften (Arge) sind überregionale Vereinigungen von Spezialsammlern. Diese widmen sich der Philatelie und Postgeschichte eines Landes oder eines deutschen Teilgebietes, um dessen Postwertzeichen, Stempel und Ganzsachen gründlich zu erforschen. Auch die Thematik- oder auch Motivsammler haben sich entsprechend ihres spezifischen Motivgebietes zu Arbeitsgemeinschaften zusammengeschlossen. Der Kontakt unter den Mitgliedern wird vorwiegend durch Rundbriefe oder Mitteilungsblätter mit zum Teil aüßerst wertvollem philatelistischem Inhalt aufrechterhalten. Einige Arbeitsgemeinschaften veranstalten gelegentliche zwanglose Treffen. Für die Gesamtphilatelie besonders wertvoll sind die in den einzelnen Arbeitsgemeinschaften erzielten Forschungsergebnisse. Diese werden entweder in den Rundschreiben oder auch in Sonderschriften veröffentlicht. Die mehr als 180 Arbeitsgemeinschaften im Bund Deutscher Philatelisten werden von der Bundesstelle Forschung und Literatur betreut und vom BDPh e.V. finanziell gefördert.

Arbeitsgemeinschaft "R- + V-Zettel" e.V.

Bundesarbeitsgemeinschaft Briefpostautomation e.V. im BDPh e.V.

Die Arbeitsgemeinschaft Briefpostautomation e.V.(ArGe BPA) im BDPh, von weitschauenden Philatelisten schon 1968 gegründet, erforscht die Entwicklung der Posttechnik von den Anfängen der Mechanisierung bis zur Automatisierung in den Postämtern der ganzen Welt. Sie spannt sich von der Einführung der ersten Stempelmaschinen vor etwa 150 Jahren bis zu den elektronischen Sortieranlagen in den Briefzentren der Deutschen Post und vergleichbaren Anlagen in aller Welt. Eingeschlossen sind Tintenstrahlentwertungen, PC-Frankierungen und vieles andere.

Genau so wie etwa Zähnung und Wasserzeichen sind auch die Fluoreszenz der Postwertzeichen, die verschiedenen Maschinenstempel sowie die vielfältigen, zum Teil nur unter der UV-Lampe sichtaberen Codiermerkmale auf Briefsendungen ein fester Bestandteil der Philatelie. Sammlungen von Mitgliedern der ArGe BPA zu diesen Themen werden auf Ausstellungen immer wieder mit hohen Auszeichnungen prämiert.

Automatisierung vor dem Schalter:
Automaten für Marken und Heftchen, Münzwertzeichendrucker, ATM, Briefannahmeautomaten (ABAS, PIA), Selbstbedienungspostämter, Absenderfreistempel, EDV- und PC-Freimachungen, Internetmarken sind einige dieser Stichpunkte.

Automatisierung am Schalter:
Einschreibstempel, Barcodelabels, Schalterwertzeichendrucker, Schalterterminals (z.B. EPOS, Riposte), Digitalmarke sind einige dieser Stichpunkte.

Automatisierung hinter dem Schalter:
Stempelmaschinen, Tintenstrahlentwertungen, Videocodierung, Codierplätze, Anschriftenleser, Sortiermaschinen, Automatische Nach/Rücksendung, Automatisches Adressen-Nachschlagen sind einige dieser Stichpunkte.

Alle für die Automatisierung notwendigen Maßnahmen:
Normung der Formate, Postleitzahlen in Adressen und Stempeln, lumineszierende Marken und Markierungen zum Aufstellen der Sendungen sind einige dieser Stichpunkte.

Die ArGe BPA ist die Drehscheibe eines weltweiten Sammelgebietes

  • Sie erforscht und dokumentiert die Briefpostautomation in aller Welt
  • hält laufend engen Kontakt zu Firmen und Postverwaltungen
  • hat eine Anzahl von Mitgliedern im Ausland
  • kooperiert mit interessengleichen Arbeitsgemeinschaften im Ausland
  • hat eine Anzahl von Mitgliedern im Ausland
  • trifft sich einmal jährlich zu einer Hauptversammlung und zum Informationsaustausch
  • organisiert darüber hinaus regionale Treffen
  • informiert aktuelle mit jährlich vier Rundbriefen mit 60 bis 100 Seiten (von neuen Erkenntnissen zur frühen Postautomatisierung bis zu den neuesten Maschinen und ihren besonderen Merkmalen auf Sendungen)
  • informiert per E-Mail und gibt Anregungen zur Beschaffung aktueller Belege
  • hilft beim Aufbau von Sammlungen bis zur Ausstellungsreife

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der ArGe www.arge-briefpostautomation.de

Forschungsgemeinschaft Post- und Absenderfreistempel e.V.

Die Forschungsgemeinschaft (FG) ist ein Zusammenschluß von philatelistischen Sammlern und Interessierten mit dem Ziel, Freistempel nach historischen, technischen, geographischen, thematischen oder heimatgeschichtlichen Aspekten zu erforschen. Gegründet wurde sie im Januar 1985 in Berlin. Der FG gehören neben Mitgliedern in Deutschland auch Mitglieder in anderen Ländern an. Sie unterhält Beziehungen zu befreundeten, gleichgesinnten Arbeitsgemeinschaften im In- und Ausland. Die Mitglieder der FG treffen sich einmal jährlich in Hosenfeld zu ihrem Jahrestreffen und halten viele regionale Treffen ab. Diese Treffen sind immer sehr gut besucht und gelten in Sammlerkreisen als Highlights.

Siehe auch

Weblinks


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