- Bundesstrasse 42
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Basisdaten Bundesländer: Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
HessenKarte Verlauf/AnschlussstellenNordrhein-Westfalen (42) Kreuz Bonn-Ost ,
Tunnel Oberkassel 510 m Königswinter-Oberdollendorf Tunnel Oberdollendorf 596 m Königswinter Drachenbrücke 600 m Bad Honnef-Rhöndorf Bad Honnef (Honnefer Kreuz) Rheinland-Pfalz Rheinbreitbach/Bad Honnef-Lohfeld Unkel Linz Bad Hönningen Neuwied Bendorf (11) Bendorf/Neuwied Koblenz-Ehrenbreitstein Koblenz-Horchheim Lahnstein St. Goarshausen Hessen Lorch (Rheingau) Rüdesheim Geisenheim Eltville-Erbach Eltville/Kiedrich Talbrücke Kiedricher Bach 180 m Sülzbachtalbrücke 550 m Eltville-Nord/Martinsthal Walluftalbrücke 410 m Walluf (2) Wiesbaden-Frauenstein
(5) Büttelborn E 35 (25) Weiterstadt E 451 Darmstadt Die Bundesstraße 42 (kurz: B 42) führt von Bonn nach Darmstadt.
Sie geht am Autobahnkreuz Bonn-Ost aus der Bundesautobahn 59 hervor. Sie erschließt von hier über Lahnstein und Rüdesheim bis Wiesbaden das Mittelrheintal rechtsrheinisch. Besonders an den Steilufern des Oberen Mittelrheintals und im Rheingau verläuft sie direkt in Ufernähe des Rheins und ist bei Hochwasser von Überflutungen bedroht. Ihr linksrheinisches Gegenstück ist die Bundesstraße 9.
Von Wiesbaden bis zum Autobahnanschluss Büttelborn wurde die B 42 durch die Autobahnen 66, 671, 60 und 67, sowie die 44 ersetzt. Ab dort verläuft die Strecke wieder unter dem Namen B 42 bis zur westlichen Stadtgrenze von Darmstadt. Das verbleibende Teilstück von dort bis in die Innenstadt wurde durch den neuen Verlauf der B 3 ersetzt.
Rheinhochwasser und Großveranstaltungen wie Tal Total oder Rhein in Flammen haben je nach dem Straßensperrungen in unterschiedlicher Länge mit großräumigen Umleitungen zur Folge, zum Teil durch Weinbergswege und Höhengemeinden. Im Extremfall sind die Ortschaften im oberen Mittelrheintal rechtsrheinisch nur über die zwischen Wiesbaden und Lahnstein über den Taunus verlaufende Bundesstraße 260 erreichbar.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ursprung
Der Chausseebau zwischen Darmstadt und Mainz-Kastel wurde 1827 begonnen und 1833 vollendet.
Im Bereich des Herzogtums Nassau - von Biebrich am Rhein bis Niederlahnstein - wurde eine durchgehende Uferstraße erst nach 1830 gebaut. Vorher gab es nur eine einfache Landstraße von Biebrich bis Rüdesheim am Rhein, die erst 1802 besser ausgebaut wurde. Bis dahin fand der Fernverkehr nur auf dem Wasser statt. Im Bereich des Binger Lochs wurden die Schiffe, die hier nicht passieren konnten, ausgeladen und die Ware wurde über eine Höhenstraße, den Kaufmannsweg[1], zwischen Rüdesheim und Lorch am Rhein über den Taunushauptkamm verfrachtet. Der Bau der Rheinuferstraße im Bereich der Felsenstrecke war ein wichtiger Beitrag zur Schaffung eines modernen Straßennetzes in dem neugeschaffenen Herzogtum.[2]
Frühere Strecken und Bezeichnungen
Bei der ursprünglichen Nummerierung 1932 führte die Reichsstraße 42 von Darmstadt aus weiter bis Aschaffenburg. Diese Strecke wurde später durch die Bundesstraße 26 ersetzt.
Ausbau
Durch die Höherlegung der Trasse bei Erpel, die am 9. August 2001 begann und im Juli 2002 erfolgreich abgeschlossen wurde, konnte die Anzahl der Sperrungen wegen Hochwassers verringert werden.
In Koblenz wurde am 27. Juni 2003 der Glockenbergtunnel fertiggestellt. Er ermöglicht einen kreuzungsfreien Anschluss der Pfaffendorfer Brücke an die B 42.
In Rüdesheim am Rhein sehen Planungen eine Verlegung der B 42 auf die Trasse der rechten Rheinstrecke vor und für die Bahnlinie soll bis zum Jahr 2016 ein Tunnel unter dem Niederwald gebaut werden, der die Stadt und den Stadtteil Assmannshausen vom Schienenverkehr befreit. Dabei würde ein Bahnübergang entfallen, an dem oft lange Staus entstehen.
Die Finanzierung des mit 234 Millionen Euro veranschlagten Projektes wurde Ende 2007 in Vereinbarungen zwischen Bund, Land Hessen, der Stadt und der Deutschen Bahn sichergestellt.[3] Auf Wunsch der Stadt Rüdesheim und nach Abstimmung mit dem Hessischen Verkehrsministerium werden die Pläne für den Durchgangsverkehr, der nach der Inbetriebnahme des Tunnels auf der alten Bahntrasse verlaufen soll, geändert. Die B 42 soll auch nach der Verlegung nicht Ortsumgehung werden sondern städtische Hauptverkehrsstraße bleiben. An Stelle von Fußgängerunterführungen sollen fünf ebenerdige Fußgängerüberquerungen mit Mittelinseln entstehen. Die Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens wird sich dadurch bis zum Frühjahr 2010 verzögern.[4] Die Gesamtkosten werden sich um bis zu 10 Millionen Euro vermindern, allerdings bei entsprechender Verzögerung des Baubeginns und der Fertigstellung der Gesamtmaßnahme.[5]
In den Jahren 1951 bis 1961 wurde die B 42 zwischen Rüdesheim und Eltville als Umgehungsstraße abschnittweise neu trassiert. Zuerst waren die Ortsumgehungen von Geisenheim und Hattenheim fertiggestellt. Die mit über 15 Metern auffällig breite Trasse verläuft im Überschwemmungsgebiet auf einem aufgeschütteten Fahrdamm nahe am Rheinufer. In den 70er Jahren war sogar ein Ausbau zur Autobahn geplant, was aber nur in Geisenheim zu einer großen Anschlussstelle Geisenheim-West führte. Es sind jedoch fünf kreuzungsfreien Anschlüsse zwischen Geisenheim und Eltville-Erbach geplant. Die Pläne sind fertig, doch die Finanzierung ist fraglich.
Anfang bis Mitte der 1980er-Jahre erhielt die B 42 bei Königswinter und Bonn eine neue Trassenführung, um sie vierstreifig zu erweitern und Königswinter, Niederdollendorf und Oberkassel vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Bei der alten Strecke war ein Ausbau nicht möglich. Der Streckenabschnitt verläuft teilweise im Trog, teilweise im Tunnel. Die Siebengebirgsbahn, eine Stadtbahnlinie, wurde gleichzeitig in den Mittelstreifen des Trogabschnittes verlegt. Bei der Eröffnung im Sommer und Winter 1984 waren die Tunnel- und Trogbauwerke mit 250 Millionen Mark (ca. 130 Millionen Euro) die teuerste Bundesstraße in Deutschland. Der Baubeginn verzögerte sich um mehrere Jahre, da etwa 90 betroffene Anlieger und Kleinbauern gegen ihn klagten. In den 1990er-Jahren wurden 160 jeweils 30 Meter lange Stahlanker im Oberkasseler Bereich angebraucht, um Erdrutsche zu verhindern.[6]
Im Jahr 1989 wurde die Ortsdurchfahrten Eltville und Walluf nach 30 Jahren Planung durch eine vierspurig ausgebaute (2x2) Umgehung ersetzt, die mit vier kreuzungsfreien Anschlüssen und drei Talbrücken durch die Rebhänge nördlich von Eltville und Oberwalluf führt und bei Wiesbaden-Frauenstein in die A 66 übergeht.
Bauarbeiten
Derzeit laufen folgende Erneuerungs- und Sanierungsarbeiten:
- Zwischen Frühjahr 2005 und November 2006 wurden in Königswinter die Drachenbrücke und die Nachtigallenbrücke aufgrund ihres hohen Alters saniert. In dieser Zeit wurde der Verkehr einspurig geführt.
- Ebenfalls seit dem Frühjahr 2005 wurde im angrenzenden Bad Honnef das über 40 Jahre alte Brückenbauwerk „Honnefer Kreuz“ saniert, das sowohl regionale als auch überregionale Bedeutung (Zufahrt zur A 3) hat. Die Bauarbeiten an der Anschlussstelle „Bad Honnef“ führten zu Sperrungen und Umwegen.
Einzelnachweise
- ↑ Link auf Ausschnitt der TK 1:25.000 mit Teil des Kaufmannsweges oberhalb von Lorch
- ↑ Eltville. Baudenkmale und Geschichte, Band 2. Von Werner Kratz, 2. Auflage, Druck und Verlag Seb. Wolf OHG Eltville am Rhein, 1983
- ↑ Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vom 21. Dezember 2007: Finanzierung der Ortsumgehung und des Tunnels Rüdesheim ist geklärt
- ↑ Wiesbadener Tagblatt vom 12.Dezember 2008: Neue Pläne für Rüdesheimer Rheinufer. Konzept für Zeit nach Tunnelbau / Verzicht auf Fußgängerunterführungen / Verzögerung
- ↑ Wiesbadener Kurier vom 27.Dezember 2008: Albers: Warten auf Tunnel lohnt sich. Vorteile für Rüdesheim durch Planänderung
- ↑ Artikel im General-Anzeiger vom 13. Januar 2007: 90 Anlieger blockieren lange die Fertigstellung
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