Bundesautobahn 562

Bundesautobahn 562
Fernstraßen im Raum Bonn

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Bundesautobahn 562 in Deutschland
Bundesautobahn 562
Karte
Verlauf der A 562
Basisdaten
Betreiber: Bundesrepublik Deutschland
Gesamtlänge: 3 km
  davon in Betrieb: 3 km

Bundesland:

Nordrhein-Westfalen

Ausbauzustand: vierstreifig und sechstreifig

Die Bundesautobahn 562 (Abkürzung: BAB 562) – Kurzform: Autobahn 562 (Abkürzung: A 562) – befindet sich vollständig auf dem Gebiet der Stadt Bonn. Sie beginnt an der linksrheinischen Bahnlinie bzw. der bahnparallelen Straße (Nahum-Goldmann-Allee, August-Bebel-Allee), unterquert die Bundesstraße 9, überquert den Rhein und endet hinter dem Autobahnkreuz Bonn-Ost nach insgesamt drei Kilometern mit einer provisorischen Anschlussstelle. Für Bonn hat sie eine hohe Verkehrsbedeutung, da sie über die südliche der drei Bonner Rheinbrücken (sog. Südbrücke, offiziell als „Konrad-Adenauer-Brücke“ bezeichnet) führt.

Im Bereich der Rheinbrücke, die etwa die Hälfte der Gesamtlänge der A 562 ausmacht, befinden sich beiderseits der Autobahn Fuß- und Radwege. Der Mittelstreifen wird dort von einer Stadtbahntrasse gebildet, die am linken Rheinufer auch eine Haltestelle (Rheinaue) inmitten der Autobahn hat.

Im September 2011 wurde die Anschlussstelle 3 von Bonn-Beuel-Süd in Bonn-Ramersdorf umbenannt.

Inhaltsverzeichnis

Ursprüngliche Planung

Die A 562 war ursprünglich Bestandteil der aufgegebenen Planung der A 56, die vom Selfkant an der niederländischen Grenze über Jülich, Düren und Euskirchen nach Bonn kommen sollte und in Richtung Waldbröl führte und damit eine südliche Umgehung des Kölner Rings herstellen sollte.

An der A 565, der A 1 und der A 44 wurden als Bauvorleistungen unter anderem für die geplanten Autobahnkreuze mit der geplanten A 56 teilweise eine Brücke, teilweise auch fast das komplette Kreuz gebaut. Bei Bonn-Ückesdorf führt die A 565 über eine Brücke, die fast vollständig eingegraben ist und heute keinerlei Funktion hat. Die B 56n an der Doppelanschlussstelle Euskirchen benutzt lediglich ca. 40 % der Breite der für eine Bundesstraße überdimensionierten Brücke. Zwischen der Anschlussstelle und Euskirchen überspannt die „Soda-Brücke“ einen Feldweg. Die AS Jülich-West auf der A 44 ist als unvollständiges Autobahnkreuz mit zwei Tangenten und zwei Kleeblättern gebaut worden. Von der Brücke der A 56 über die A 44 wurden lediglich die Pfeiler gebaut.

Als Rest dieser Planung war lange Zeit eine Verlängerung der A 562 nach Westen (Venusbergtunnel bis zur A 565) und nach Osten (Ennertaufstieg als dreispurige Bundesstraße 56n bis zur A 3) als so genannte Südtangente vorgesehen. Dieses Projekt ist jedoch heftig umstritten, da viele Anwohner Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes, Umweltzerstörungen und zusätzlichen induzierten Verkehr befürchten. Als Alternative zum Ennertaufstieg (auch: Siebengebirgsentlastung) wird eine Verbesserung des bislang dünnen ÖPNV-Angebots vorgeschlagen. Die Befürworter argumentieren dagegen, die Maßnahme würde positive Einflüsse auf die Natur haben, da die immer weiter steigende Verschmutzung insbesondere des Siebengebirges (Aegidienberg, Ittenbach) stark zurückgehen würde und durch die zum Teil unterirdische Streckenführung (1100 m langer Ennerttunnel) des Ennertaufstiegs das Landschaftsbild nicht wesentlich verändert würde. Außerdem profitiere die ganze Wirtschaftsregion Bonn Rhein-Sieg davon, was sie durch ein Gutachten, das einen sehr hohen Kosten-Nutzen-Faktor voraussagt, bestätigt sehen. Mehrere Gutachten, unter anderem eine Umweltverträglichkeitsstudie (UVS), haben sich gegen den Ennertaufstieg ausgesprochen. Das Potenzialwachstum (Wachstum des Produktionspotenzials) und damit der zukünftige Wohlstand in der Region würde durch den Bau jedoch positiv beeinflusst werden.

Das Projekt wurde 2003 im Zuge der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans auf Initiative des Landes NRW aus dem Plan gestrichen. Als Begründung für die Herausnahme des Ennertaufstiegs wurde angegeben, dass er täglich nur von 4.000 Autos frequentiert würde und der Verkehr im Rhein-Sieg-Kreis allgemein viel mehr in Nord-Süd- als in Ost-West-Richtung verlaufen würde.

Die CDU-Fraktion im Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises[1], eine Bürgerinitiative von Einwohnern aus Ittenbach und die Stadt Königswinter setzen sich weiterhin für eine nachträgliche Wiederaufnahme des ca. 60 Millionen Euro teuren Ennertaufstieges in den Bundesverkehrswegeplan ein. Nach der Herausnahme aus dem BVWP wurden sechs alternative Entlastungsmöglichkeiten geprüft, die realistischste davon ist danach eine Kombination aus zwei Maßnahmen, die unter anderem eine neue Straße von Oberkassel zur Anschlussstelle Siebengebirge und für die Entlastung der Landesstraße 331 einen Tunnel durch den Großen Ölberg vorsehen.

Im linksrheinischen Teil markiert die A 562 die Grenze zwischen den früher selbständigen Städten Bonn und Bad Godesberg, da keine der beiden Städte die Autobahn auf ihrem Gebiet haben wollte. Als 1972 die Südbrücke dem Verkehr übergeben wurde, war Bad Godesberg jedoch bereits eingemeindet. Somit führt die Autobahn nun mitten durch das Stadtgebiet. Für die linksrheinische Verlängerung der A 562 wurden jahrzehntelang Flächen zwischen den Stadtbezirken Bonn und Bad Godesberg freigehalten. Am 14. Juni 2006 beschloss der Bonner Stadtrat nunmehr eine Bebauung dieser Flächen, womit die beiden ehemaligen Städte nun endgültig zusammenwachsen können. Eine Verlängerung nach Westen unter der Bahnlinie hindurch mit Anschluss an die Servatiusstraße wird z. Zt. diskutiert [2].

Ursprüngliche Planung: Südtangente (grau), A 56 (gestrichelt)

Erschließung

Die Autobahn erschließt hauptsächlich das zur Zeit des Autobahnbaus neu gebildete Regierungsviertel (heute Bundesviertel) und den 1979 eingeweihten Freizeitpark Rheinaue für Pendler aus dem Rhein-Sieg-Kreis.

Quellen

  1. http://www.cdu-rhein-sieg.de/pm/PM-Kreistagsfraktion%2023.05.06-69.pdf
  2. General-Anzeiger Bonn vom 6. November 2007

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Bundesautobahn 562 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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