- Burg Altleiningen
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Burg Altleiningen Kernbereich der Burg: heute Jugendherberge
Entstehungszeit: um 1100 bis 1110 Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten Ständische Stellung: Grafen Ort: Altleiningen Geographische Lage 49° 30′ 41,8″ N, 8° 4′ 57,1″ O49.5116111111118.0825305555556400Koordinaten: 49° 30′ 41,8″ N, 8° 4′ 57,1″ O Höhe: 400 m ü. NN Altleiningen ist eine Burg im Pfälzerwald (Bundesland Rheinland-Pfalz). Sie liegt im Landkreis Bad Dürkheim und gehört mit dem gleichnamigen Ort Altleiningen zur Verbandsgemeinde Hettenleidelheim.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Während die Gemeinde Altleiningen sich auf 300 Meter Seehöhe im Tal längs des Eckbachs erstreckt, wurde die Höhenburg auf der Kuppe eines etwa 400 Meter hohen Berges erbaut, der sich über dem linken Eckbachufer erhebt.
Geschichte
Der Name leitet sich – wie bei der fünf Kilometer nordöstlich gelegenen Schwesterburg Neuleiningen – vom fränkischen Adelsgeschlecht der Leininger ab, denen vormals das Leiningerland gehörte.
Die mächtige Bergfestung ist auf Felsen gebaut und wurde vermutlich durch die Leiningergrafen Emich I. und seinen Sohn Emich II. etwa im Zeitraum 1100 bis 1110 errichtet, damals unter dem Namen Burg Leiningen. Die ganze Burganlage bildete, der Form der Bergkuppe folgend, vom Grundriss her ein Dreieck. Von dem ursprünglichen Bau künden noch einige Mauerreste auf der Westseite. Die Vorburg war von einem eigenen Graben umgeben und durch einen in Felsen gehauenen Hauptgraben, über den eine Zugbrücke führte, von der eigentlichen Burg getrennt. Zwei Kilometer südlich der Burg gründete Emich II. um 1120 das Kloster Höningen.
Im Bauernaufstand des Jahres 1525 erfolgte die erste Zerstörung. Die heutige Anlage basiert auf dem Wiederaufbau im Renaissancestil ab 1528 durch die Grafen Cuno II., Philipp I., Ludwig und Johann Casimir. Für die Wiederinstandsetzung mussten die Bauern der Umgebung Frondienste leisten.
Um das Jahr 1600 wurde zur Wasserversorgung ein Stollen tief in den Fels unterhalb der Burg getrieben. Der aus dem Stollen gespeiste 20-Röhren-Brunnen ist heute der stärkste Wasserlieferant des Eckbachs.
1690 wurde die Burg im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch französische Truppen zum zweiten Mal und endgültig zerstört. Danach diente sie bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein als Steinbruch, bis die Regierung des Königreiches Bayern diese Abtragung verbot. Bis 1933 verblieb das Gelände im Besitz der Leininger Grafen (Linie Leiningen-Westerburg-Altleiningen), ehe es der damalige Landkreis Frankenthal erwarb. 1962 wurde die Ruine unter Denkmalschutz gestellt und der Schlosstrakt in den darauffolgenden sechs Jahren wieder aufgebaut, wobei die verbliebenen Mauerreste im Westen mit einbezogen wurden.
Heutige Nutzung
Freizeit
In die nur in Teilen wieder aufgebaute Burg wurde 1968 eine Jugendherberge integriert, die zwischen 1998 und 2000 von Grund auf modernisiert wurde. Bei dieser Renovierung erhielt die Burg auch wieder ein Satteldach; vorher hatte sie ein einfaches Flachdach im Stile der 1960er Jahre besessen. Der Rittersaal wird als Speiseraum genutzt; ein weiterer Gastraum ist die Burgschänke mit Sommerterrasse. Der Hauptgraben wurde zu einem öffentlich nutzbaren Freibad umgestaltet.
Kultur
Die überdachte „Ehrenhalle“, ein durch Arkaden zum Burghof hin abgetrennter Raum, bietet rund 250 Besuchern Sitzplätze. Dort führt seit 1980 das Amateurtheater der Burgspiele Altleiningen alljährlich in den Sommermonaten anspruchsvolle Theaterstücke auf. Dies sind sowohl klassische als auch moderne, häufig auch – wegen des passenden Ambientes – solche mit historischem Bezug.
Natur
In den Gewölben des Burgkellers befindet sich das größte Vorkommen freilebender Fledermäuse in Deutschland. Aus Gründen des Biotopschutzes ist allerdings kein Zugang für Besucher möglich.
Literatur
- Jürgen Keddigkeit, Alexander Thon, Karl Scheurer Rolf Übel: Pfälzisches Burgenlexikon, Band 1: A-E. 2. Auflage, Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern, Kaiserslautern 2003, ISBN 3-927754-51-X
- Hans Heiberger: 1200 Jahre Altleiningen. 780–1980. Heidelberger Verlagsanstalt, Heidelberg 1980.
- Hans Heiberger: Die Grafen zu Leiningen-Westerburg. Ursprung, Glanz, Niedergang. Kiliandruckerei Dinges, Grünstadt 1983, ISBN 3-924386-00-5.
- Alexander Thon (Hrsg.): Wie Schwalbennester an den Felsen geklebt. Burgen in der Nordpfalz. 1. Auflage, Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1674-4, S. 22–25.
Weblinks
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