- Burg Eketorp
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Die Burg Eketorp in der Stora Alvaret auf der schwedischen Insel Öland ist eine auf den Fundamenten einer älteren Anlage wiederaufgebaute Anlage, die vermutlich als Fluchtburg genutzt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Burganlage in der unwirtliche Gegend im Süden Ölands wurde am Beginn der Germanischen Eisenzeit (etwa 300 n. Chr.) errichtet, bis ins 13. Jahrhundert in drei Phasen um- und ausgebaut und zur Zeit der Christianisierung aufgegeben.[1] Die Burg aus dem 4. Jahrhundert war eine runde Anlage mit einem Durchmesser von lediglich 57 m, von der im Wesentlichen die Mauer und eine radiale Innenbebauung gesichert sind. Im 5. Jahrhundert wurde sie abgerissen und um das alte Zentrum eine neue Ringmauer mit einem Durchmesser von 80 m errichtet. Es gab ungefähr 50 Zellen innerhalb dieser Ringmauer, die teils an der Innenseite der Mauer und später auch im Zentrum standen (Bild).
Ende des 7. Jahrhunderts wurde diese zweite Anlage aufgegeben und blieb etwa 300 Jahre ungenutzt. Im 11. Jahrhundert wurde die Ringmauer wieder aufgebaut, die ehemals steinerne Innenbebauung aber durch Holzhäuser ersetzt. Dafür gab es einen zweiten äußeren Ringmauersektor, durch den, gegen den Uhrzeigersinn gerichtet, also militärisch unsinnig, der Zugang zu der Anlage geregelt wurde. Die dreitorige Anlage wurde zu dieser Zeit auf einen Zugang beschränkt. Es gibt 15, vermutlich sogar weitere 18 solche Anlagen auf Öland[2].
Die Ringmauer und die mit Zinnen versehene Brustwehr wurden nach der Art der zweiten Siedlung wiederaufgebaut. Die Innenbebauung besteht aus Steinhäusern der zweiten und Holzhäusern der dritten Nutzungsphase. Im Museum in den rekonstruierten Häusern der Anlage wird eine Auswahl der 26.000[3] bei den Ausgrabungen gemachten Funde gezeigt.
Bedeutung
Die Beutung als Befestigung oder Fluchtburg haben Anlagen in ganz Europa erhalten, deren Merkmal die runde Form und eine wie immer gestaltete Abgrenzung vom Umraum ist. Die Fornborgen Schwedens kommen nur im Gebiet der heidnischen Svear vor und zwar in solch einer Zahl, dass ihre fortifikative Einstufung unhaltbar ist. Manche dieser Anlagen sind winzig klein und waren strategisch nicht haltbar (Wassermangel). Das älteste Gegenstück zu Eketorp ist das kleine, viertorige Demircihöyük in der Türkei. Es bestand für 500–600 Jahre, zeitgleich mit dem 350 km entfernten Troja I in der Anfangshälfte des 3. Jahrtausends v. Chr.
Siehe auch
Literatur
- Kaj Borg (Hrsg.): Eketorp: Fortification and settlement on Öland, Sweden
- Bd. 1: The monument, Almqvist & Wiksell, Stockholm 1976, ISBN 91-7402-003-X
- Bd. 2: Ulf Näsman, Erik Wegraeus: The setting, Almqvist & Wiksell, Stockholm 1979, ISBN 91-7402-055-2
- Bd. 3: Joachim Boessneck: Die Fauna, Almqvist & Wiksell, Stockholm 1979, ISBN 91-7402-081-1
- Bd. 4: Eketorp-III: den medeltida befästningen på Öland. Artefakterna, Almqvist & Wiksell, Stockholm 1998, ISBN 91-7402-277-6
Weblinks
Commons: Eketorp – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- Literatur über Burg Eketorp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Burg Eketorp – Eintrag in der Datenbank „Fornsök“ des Riksantikvarieämbetet (schwedisch)
- Informationen des Kalmar läns Museums (schwedisch)
Einzelnachweise
- ↑ Kaj Borg 1976, S. 9
- ↑ Kaj Borg 1976, S. 34
- ↑ http://www.kalmarlansmuseum.se/1/1.0.1.0/281/1/, abgerufen am 8. Januar 2011
56.29563888888916.48625Koordinaten: 56° 17′ 44″ N, 16° 29′ 11″ OKategorien:- Burg in Schweden
- Freilichtmuseum
- Bauwerk auf Öland
- Archäologischer Fundplatz auf Öland
- Gemeinde Mörbylånga
- Kaj Borg (Hrsg.): Eketorp: Fortification and settlement on Öland, Sweden
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