Burg Greifenstein (Niederösterreich)

Burg Greifenstein (Niederösterreich)

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Burg Greifenstein
Südwestansicht der Burg Greifenstein

Südwestansicht der Burg Greifenstein

Entstehungszeit: um 1000 bis 1050
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Wesentliche Teile erhalten
Ort: Greifenstein
Geographische Lage 48° 20′ 51,2″ N, 16° 14′ 54″ O48.34755555555616.248333333333Koordinaten: 48° 20′ 51,2″ N, 16° 14′ 54″ O
Burg Greifenstein (Niederösterreich)
Burg Greifenstein

Die Burg Greifenstein liegt an der Donau über dem gleichnamigen Ortsteil Greifenstein der Gemeinde Sankt Andrä-Wördern in Niederösterreich, nordwestlich von Wien.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Höhenburg thront hoch auf einem Felsen des Wienerwaldes über dem südlichen Steilufer der Donau. Zusammen mit der etwa gegenüber liegenden Burg Kreuzenstein diente sie der Überwachung des Donauknies bei der Wiener Pforte.

Heute überblickt man von hier das neue Kraftwerk Greifenstein und nach Süden die Gipfel des Wienerwaldes. Einen noch besseren Rundblick bietet die 2 km entfernte Aussichtswarte am Tempelberg (420 m).

Geschichte

Errichtet wurde die Burg wahrscheinlich im 11. Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt wird sie 1135. Zu dieser Zeit kam ihr bereits eine bedeutende Rolle im Verteidigungssystem entlang der Donaulinie zu. Die Besitzer der Burg wechselten häufig.

Seit dem 16. Jahrhundert diente die Burg vor allem als berüchtigtes Gefängnis des kirchlichen Gerichts, wo Geistliche und Laien ihre Kerkerstrafen im Turmverlies abbüßen mussten. Im Laufe der Geschichte wurde die Burg mehrmals erobert und beschädigt, aber immer wieder ausgebessert. Bewohnt war sie bis etwa 1770, danach wurde sie aufgegeben und verfiel. Bis 1803 gehörte sie den Bischöfen von Passau.

Johann I. von Liechtenstein erwarb nach Ende der Passauer Herrschaft das alte Schloss und ließ die Burganlage 1807 und 1808 unter Einbeziehung älterer Bauteile innen und außen im Stil der Romantik wiederherstellen.

Ende des 19. Jahrhunderts verfiel die Burg erneut und wurde 1918 von den Liechtenstein verkauft. So gelangte sie in privaten Besitz. Seit 1960 ist die gut erhaltene Burg eine Gastgewerbeunternehmen gewesen.

Am 16. September 2006 kam es in der Früh vermutlich durch Kabelbrand zu einem Feuer im Schloss, bei dem das Restaurant und die Decke des Rittersaals zerstört wurde. Seitdem ist der Zugang nicht mehr möglich. Im Mai 2010 wurde die renovierungsbedürftige Burg um 3,5 Millionen Euro zum Verkauf angeboten.[1]

Anlage

Der mächtige quadratische Bergfried und der Kern des Palas stammen noch aus der hochmittelalterlichen Anlage des 12. Jahrhunderts. Bereits im 14. Jahrhundert wurde die Burgkapelle erwähnt.

In der Renaissancezeit wurde die mittelalterliche Anlage erweitert und unter anderem das Vorwerk auf halber Hanghöhe angelegt.

Ihr heutiges Aussehen geht auf die Renovierungen durch Johann I. von Liechtenstein zu Anfang des 19. Jahrhunderts zurück. Struktur und Charakter der hochmittelalterlichen Anlage blieben dabei erhalten. Greifenstein wurde durch die Neugestaltung zu einer "Ritterburg" im Stil der Romantik nach den Mittelalter-Vorstellungen des 19. Jahrhunderts. Unter anderem wurde der Torbau mit Pechnase, eine Galerie und eine Aussichtsterrasse angelegt.

Die gotisch inspirierte Innenausstattung erfolgte um 1850 mit großteils aus Schloss Seebenstein stammenden Kunstobjekten und Waffen.

Eine umfangreiche Renovierung erfolgte 1931 durch den Besitzer Maximilian Mautner, der auch zwei historisch imitierte Fenster − ein zweiteiliges gotisches und dreiteiliges romanisches − an der Außenwand einbauen ließ.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Verkaufsangebot der Burg Greifenstein; abgerufen am 9. Mai 2011

Weblinks

 Commons: Burg Greifenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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