- Burg Greifenstein (Hessen)
-
Greifenstein Gesamtansicht der Burg
Entstehungszeit: vor 1160 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine, teilweise erhalten Ständische Stellung: Edelherren, Grafen Ort: Greifenstein Geographische Lage 50° 37′ 17,4″ N, 8° 17′ 40,2″ O50.62158.2945441Koordinaten: 50° 37′ 17,4″ N, 8° 17′ 40,2″ O Höhe: 441 m ü. NHN Die Burg Greifenstein liegt im gleichnamigen Ort Greifenstein im Lahn-Dill-Kreis in Mittelhessen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Burg liegt auf einem Berg des Dillwesterwaldes und bietet eine gute Aussicht über das Dilltal. Mit 441 Meter über NN ist sie die höchstgelegene Burg des Lahn-Dill-Kreises. Die Burg ist eine weithin sichtbare Landmarke; an der Bundesautobahn 45 weisen Hinweistafeln auf sie hin.
Geschichte
Die Höhenburg wurde im Jahr 1160 erstmals urkundlich erwähnt. 1298 wurde die Burg durch die Nassauer und Solmser Grafen zerstört, ebenso wie auch die Burg Lichtenstein, die nicht mehr aufgebaut wurde. 1315 kam sie durch Verpfändung vom Haus Habsburg (Albrecht I. hatte die Burg von Kraft von Greifenstein gekauft) an die Grafen von Nassau.[1][2] Nachdem sie unter verschiedenen Besitzern bis 1676 verfallen war, wurde sie von Graf Wilhelm Moritz von Solms-Greifenstein zu einem barocken Schloss ausgebaut. Nach der Übersiedlung des Grafen nach Braunfels 1693 verfiel die Anlage zur Ruine.
1969 wurde die Burgruine dem neu gegründeten Greifenstein-Verein geschenkt, der sich bis heute um den Erhalt der öffentlich zugänglichen Anlage, in die ein Restaurant integriert ist, kümmert. Die Burg Greifenstein wurde 1995 als Denkmal von nationaler Bedeutung in die Denkmalliste aufgenommen.
Anlage
Der Rundgang über das Burggelände führt zu einem Gefängnis mit Folterwerkzeugen, Waffen- und Weinkeller, Wohnkammern und über eine Wendeltreppe in den doppeltürmigen Bergfried. Auf dem spitzen Dach des Bruderturms befindet sich ein Greif als Wetterfahne, im Turm das Glockengeläut mit drei Glocken (Schlagtöne: fis1, a1 und c2).
Sehenswert ist neben dem Dorf- und Burgmuseum eine der wenigen Doppelkapellen in Deutschland: 1462 entstand die St. Katharinenkapelle als Wehrkirche im gotischen Stil. Beim Barock-Umbau wurde der Burghof mit Erde aufgeschüttet, so dass die Kapelle heute unterirdisch gelegen ist. Dort befinden sich Fresken und Schießscharten sowie Kasematten mit Deckenwölben und Verteidigungskammern. Die von 1687 bis 1702 über der Wehrkirche aufgebaute Barockkirche enthält eine umfangreiche Stuckdekoration und ist in die Zeit des italienischen Frühbarocks einzuordnen. Ober- und Unterkirche sind durch eine Treppe miteinander verbunden.
Wanderwege rund um die Burg sowie ein Kräuterlehrgarten machen die Anlage zu einem beliebten Ausflugsziel.
Glockensammlung
Die Burg beherbergt seit 1984 im Bollwerk (Geschützturm) „Roßmühle“ eine Glockensammlung. Besucher können über 40 Glocken besichtigen und auch selbst ausprobieren. Die Technik und die Geschichte der Glockenherstellung werden erklärt.
Kommunale Einrichtungen
Das Standesamt der Gemeinde Greifenstein unterhält seit Mai 2005 ein Trauzimmer auf der Burg.[3]
Bildgalerie
Literatur
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Aufl. Wartberg-Verlag. Gudensberg-Gleichen 2000. ISBN 3-86134-228-6, S. 287-288.
- Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, S. 148–150, ISBN 3-89214-017-0
Weblinks
Commons: Burg Greifenstein – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Burg Greifenstein in Merians Topographia Hassiae – Quellen und Volltexte- Homepage von Burg Greifenstein
- Rekonstruktionszeichnung nach Modell von Wolfgang Braun
Einzelnachweise
- ↑ http://www.regesta-imperii.de/regesten/mailfenster.php?pk=44587
- ↑ http://regesten.regesta-imperii.de/regshow.php?pk=44588&bandanzeige=
- ↑ http://www.greifenstein.de/de/Heiraten/heiratenburggreifenstein.php?navid=49 Standesamt der Gemeinde Greifenstein
Burg Alt-Hohensolms | Burg Alt-Dernbach | Burg Beilstein | Burg Bicken | Schloss Braunfels | Dillenburger Schloss | Oberburg Driedorf | Burg Eisemroth | Burg Greifenstein | Schloss Herborn | Burg Lichtenstein | Burg Hermannstein | Burgruine Hessenwalt | Ringwallburg Heunstein | Burg Hohensolms | Junkernschloss | Burg Kalsmunt | Burg Königsberg | Palais Papius | Burg Philippstein | Ringwall Rittershausen | Burg Tringenstein | Burg Wallenfels | Schloss Werdorf
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Burg Greifenstein — Greifenstein ist der Name folgender Orte: Gemeinde Greifenstein (Hessen) in Hessen, Deutschland Greifenstein, Gemeindeteil von Heiligenstadt in Oberfranken, siehe Schloss Greifenstein (Fränkische Schweiz) Katastralgemeinde Greifenstein (Gemeinde… … Deutsch Wikipedia
Burg Greifenstein (Hohenstein) — p3 Burg Greifenstein Mauerwerksreste Alternativname(n): Burg Greifenstein bei Hohenstein … Deutsch Wikipedia
Burg Lichtenstein (Hessen) — p1 Burg Lichtenstein Entstehungszeit: um 1225 Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltungszustand: Burgstall Ständische … Deutsch Wikipedia
Burg Ehrenfels (Hessen) — p3 Burg Ehrenfels (Hessen) Burgruine Ehrenfels vom Rhein aus gesehen, Südost Ansicht … Deutsch Wikipedia
Greifenstein (Hessen) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Greifenstein — ist der Name folgender Orte: Greifenstein (Hessen), Gemeinde in Hessen Greifenstein, Ortsteil von Heiligenstadt in Oberfranken in Bayern Greifenstein (Gemeinde St. Andrä Wördern), Katastralgemeinde in Niederösterreich Greifenstein ist der Name… … Deutsch Wikipedia
Greifenstein-Odersberg — Odersberg Gemeinde Greifenstein Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Burg Hohenstein (Taunus) — Burg Hohenstein Burg Hohenstein mit innerer Schildmauer (links) und äußerer Schildmauer … Deutsch Wikipedia
Burg Beilstein (Westerwald) — Burg Beilstein Burg Beilstein während des Ausbaus 2002 Entstehungszeit: um 1129 … Deutsch Wikipedia
Burg Alt-Hohensolms — Der heutige Aussichtsturm am Standort der ehemaligen Burg Alternativname(n) … Deutsch Wikipedia