Burg Hohenburg (Thalheim)

Burg Hohenburg (Thalheim)
Burg Hohenburg
Der Burgberg in der Schleife des Kesselbaches

Der Burgberg in der Schleife des Kesselbaches

Entstehungszeit: um 1140
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Edelfreie
Ort: Bissingen-Fronhofen
Geographische Lage 48° 43′ 53″ N, 10° 33′ 23″ O48.73138888888910.556388888889511Koordinaten: 48° 43′ 53″ N, 10° 33′ 23″ O
Höhe: 511 m ü. NN
Burg Hohenburg (Bayern)
Burg Hohenburg

Die wenigen Reste der Burg Hohenburg liegen auf einem felsigen Hügel zwischen Fronhofen und Thalheim in der Gemeinde Bissingen im Landkreis Dillingen an der Donau in Schwaben. Die Höhenburg wurde bereits im 16. Jahrhundert verlassen und noch Anfang des 20. Jahrhunderts als Steinbruch ausgebeutet.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Die Burg liegt auf dem so genannten Burgberg in einer Schleife des Kesselbaches im Kesseltal auf einem isolierten Kalksteinriff. Etwa 600 Meter östlich erhebt sich der bekanntere Michelsberg mit seinen Wallanlagen und der Kirche.

Geschichte

Die edelfreien Herren von Hohenburg erscheinen erstmals 1140 als Zeugen in einer Schenkungsurkunde zugunsten des Klosters Berchtesgaden. Das wohlhabende Geschlecht dürfte bereits Ende des 13. Jahrhunderts mit Friedrich von Hohenburg erloschen sein.

Die Herrschaft gelangte spätestens 1299 an die Grafen von Oettingen und wurde durch Vögte verwaltet.

1455 erwarb Hans Schenk von Schenkenstein die Herrschaft für 9500 rheinische Gulden von den Grafen.

Schenks Nachfahren verkauften den Besitz 1557 an den Augsburger Landsknechtsführer Sebastian Schertlin von Burtenbach. Der Augsburger veräußerte Hohenburg aber nach Streitigkeiten (Jagd und Gerichtsbarkeit) mit den Grafen von Oettingen bereits 1568 wieder an Konrad von Bemelberg den Jüngeren.

Der neue Eigentümer bevorzugte allerdings den bequemeren Aufenthalt im zugehörigen Schloss Bissingen. Die Hohenburg wurde verlassen und war bereits 1598 ruinös.

1661 kam die Herrschaft wieder zurück an die Grafen von Oettingen-Wallerstein. 1663 genehmigte Kaiser Leopold die Herauslösung aus dem Ritterkanton Kocher. Daraus resultierte ein langwieriger Rechtsstreit, der erst 1740 durch einen Vergleich beendet werden konnte.

Im Jahr 1871 stürzten die Reste des Bergfriedes und der Ringmauer zusammen. Ab 1908 beutete der Eigentümer der Hohenberger Mühle die Ruine als Steinbruch aus.

Heute ist die Hauptburg nahezu vollständig mit Bäumen und dichtem Unterholz bewachsen und nur schwer zugänglich.

Baubeschreibung

Der rechteckigen Hauptburg ist nordöstlich ein kleines Vorwerk vorgelagert, das durch einen bogenförmigen Halsgraben abgetrennt ist. Dieses Vorwerk dürfte dem Schutz des Torweges gedient haben, der sich südlich den Halsgraben hinaufzog.

Vom aufgehenden Mauerwerk haben sich nur Reste der Grabenausmauerung, der Ringmauer und der Torbefestigung erhalten. Hier am ehemaligen Vortor steht noch ein halbrunder Schalenturm aufrecht. Ein zweiter, gleichartiger Wehrturm schützte ehemals etwa 20 Meter westlich den Zugang zur Hauptburg (Mauerreste).

Auf dem Hauptburgplateau trägt ein ungefähr 5 Meter hoher ovaler Hügel die spärlichen Reste des Bergfriedes. Die äußere Form ist heute nicht mehr ersichtlich, dem Grundriss nach müsste der Turm rund gewesen sein.

Zahlreiche Steine des Mauerwerks und der Bachverbauungen der am Fuß des Burghügels gelegenen Mühle stammen von der Burg, die ja noch Anfang des 20. Jahrhunderts als Steinbruch dienen musste.

Literatur

  • Wilfried Sponsel, Hartmut Steger: Vergangene Burgen und Herrensitze – Eine Spurensuche im Blickfeld des Rieses. Satz und Grafik Partner, Augsburg 2004, ISBN 3-935438-27-3, S. 16-23.
  • Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb. Band 6 – Ostalb: Wandern und entdecken zwischen Ulm, Aalen und Donauwörth. Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach an der Riß 1995, ISBN 3-924489-74-2, S. 109-116.
  • Hans Frei, Günther Krahe: Führer zu archäologischen Denkmälern in Bayern – Schwaben 2: Archäologische Wanderungen im Ries. 2. neubearbeitete Auflage, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-8062-0568-X, S. 220-223.
  • Werner Meyer [Bearb.]: Die Kunstdenkmäler von Bayern – Regierungsbezirk Schwaben, Band VII: Landkreis Dillingen an der Donau. Oldenbourg Verlag, München 1972, ISBN 3-486-43541-8.

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