- Landkreis Dillingen an der Donau
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Wappen Deutschlandkarte 48.610.53Koordinaten: 48° 36′ N, 10° 32′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Schwaben Verwaltungssitz: Dillingen an der Donau Fläche: 792,3 km² Einwohner: 93.539 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 118 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: DLG Kreisschlüssel: 09 7 73 NUTS: DE277 Kreisgliederung: 27 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Große Allee 24
89407 Dillingen an der DonauWebpräsenz: Landrat: Leo Schrell (FUW) Lage des Landkreises Dillingen an der Donau in Bayern Der Landkreis Dillingen an der Donau, amtlich Landkreis Dillingen a.d.Donau, ist ein Landkreis im Norden des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben. Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Donau-Ries, im Osten und Südosten der Landkreis Augsburg, im Südwesten der Landkreis Günzburg und im Westen der baden-württembergische Landkreis Heidenheim.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Kreisgebiet wird geprägt durch die Donau, die es von Südwesten nach Nordosten auf einer Länge von 27 km durchfließt. Der Fluss schuf eine heute unter Naturschutz stehende Auenlandschaft mit Wäldern. Der Mensch schuf zahlreiche Baggerseen. Südlich des Flusses breitet sich das Donauried aus, das bis zur Flussbegradigung im 19. Jahrhundert oftmals überflutet war. Heute wird es als Wiesen- und Weideland genutzt, an dessen Rändern sich ein fruchtbares Ackerland ausbreitet. Weiter südlich schließt sich das Hügelland des Zusamtales an, das zum Naturpark Augsburg-Westliche Wälder gehört. Die Zusam ist ein kleiner rechter Nebenfluss der Donau, der südlich von Donauwörth mündet.
Am linken Ufer der Donau hat das nördliche Kreisgebiet Dillingen noch Anteil an den Ausläufern der Schwäbischen Alb und dessen Vorland.
Geschichte
Aus Wittislingen kommend, ließen sich die spätere Grafen von Dillingen im 10. Jahrhundert im Donautal nieder, wobei deren Burg zum Zentrum der heutigen Kreisstadt Dillingen an der Donau wurde.
Das Herzogtum Bayern erhielt die Grafschaft Dillingen nach dem Aussterben der Grafen von Dillingen. 1268 erwarb das Herzogtum durch das konradinische Erbe auch die Städte Gundelfingen an der Donau, Lauingen (Donau) und Höchstädt an der Donau. Aus diesen beiden Erwerbungen setzte sich das Landvogtamt und spätere Landgericht Höchstädt an der Donau zusammen. Dies kann auch als Keimzelle des heutigen Landkreises Dillingen an der Donau aufgefasst werden.
Die Stadt Dillingen an der Donau selbst war 1258 als Schenkung an das Hochstift gefallen und wurde durch die Bischöfe von Augsburg spätestens ab dem 15. Jahrhundert zur Residenzstadt. Seit 1505 war der bayerische Teil des heutigen Landkreises Teil des Fürstentums Pfalz-Neuburg ("Junge Pfalz"), dabei galt Lauingen (Donau) als dessen zweite Residenz. Wertingen gelangte 1700 an das Kurfürstentum Bayern, das schließlich 1768 in Wertingen ein Landgericht errichtete.
Die Region der beiden Altlandkreise Wertingen und Dillingen an der Donau, die sich aus größeren und vielen kleineren geistlichen und weltlichen Gebieten zusammensetzten, wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts neu geordnet. Dabei wurden die einzelnen Herrschaften aufgehoben und dem Königreich Bayern zugeschlagen.
Das Landgericht Dillingen an der Donau wurde 1804 eingerichtet. Zusammen mit dem 1803 errichteten Landgericht Höchstädt an der Donau kam es 1808 zum Oberdonaukreis. 1809 entstand das Landgericht Lauingen (Donau). Diese drei Landgerichte wurden 1838 dem neu gebildeten Regierungsbezirk Schwaben zugeteilt und 1862 wurden sie verwaltungsmäßig zum Bezirksamt Dillingen an der Donau zusammengeschlossen. Im Osten des heutigen Landkreises Dillingen war 1804 das Landgericht Wertingen entstanden, aus dessen Bezirk 1862 das gleichnamige Bezirksamt Wertingen entstand. 1878 schied die Stadt Dillingen an der Donau aus dem Bezirk Dillingen aus und wurde eine kreisunmittelbare Stadt. 1929 wurde nach Auflösung des Bezirksamts Zusmarshausen das Bezirksamt Wertingen um einige Gemeinden vergrößert. Die beiden Bezirksämter Dillingen und Wertingen wurden ab 1. Januar 1939 in Landratsämter, die zugehörigen Bezirke in Landkreise umbenannt. Dillingen musste 1940 seine Kreisfreiheit aufgeben und wurde in den Landkreis Dillingen eingegliedert, doch wurde dies 1949 wieder rückgängig gemacht.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern am 1. Juni 1972 wurde der Landkreis Dillingen an der Donau in seiner heutigen Form gebildet. Damals wurde aus dem bisherigen Landkreis Dillingen an der Donau, der kreisfreien Stadt Dillingen an der Donau und der westlichen Hälfte des Landkreises Wertingen der neue Landkreis Dillingen an der Donau gebildet (der östliche Teil des Landkreises Wertingen kam damals zum Landkreis Augsburg). Die Gemeinde Tapfheim wurde an den Landkreis Donau-Ries abgegeben. Die Stadt Dillingen an der Donau erhielt aufgrund des Verlustes der Kreisfreiheit den Status einer Großen Kreisstadt. Seit der Gemeindegebietsreform von 1978 besteht der Landkreis Dillingen an der Donau aus 27 Städten, Märkten und Gemeinden (vorher 78). Davon sind vier Einheitsgemeinden, die übrigen sind Mitgliedsgemeinden von sechs Verwaltungsgemeinschaften.
Am 19. Oktober 1973 wurden dem neuen Landkreis Dillingen an der Donau ein neues Wappen verliehen.
Politik
Als Landrat fungiert seit 2004 der ehemalige Bürgermeister von Buttenwiesen, Leo Schrell. Der frühere Amtsinhaber Dr. Anton Dietrich verstarb im Frühjahr 2004 plötzlich, wodurch Neuwahlen fällig wurden. Schrell, seit seiner Bürgermeisterwahl CSU-Mitglied, wechselte nach einer parteiinternen Niederlage gegen Georg Winter zu den Freien Wählern, auf deren Wahlvorschlag er sich im ersten Wahlgang gegen Georg Winter (CSU) und Bernd Steiner (SPD) durchsetzen konnte.
Bei der Landratswahl 2010 setzte sich Schrell mit 83,67 % gegen Bettina Merkl-Zierer (Grüne) durch, die auf 16,33 % kam.[2]
Kreistag
Die Kreistagswahl 2008 brachte folgende Sitzverteilung (gesamt 60 Sitze):
- CSU 24 Sitze
- SPD 10 Sitze
- FW 12 Sitze
- FDP 4 Sitze
- Zukunft 4 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen 3 Sitze
- REP 3 Sitze
Wappen
Das am 19. Oktober 1973 verliehene Wappen des Landkreises Dillingen an der Donau lehnt sich an die Landkreisgeschichte an.
Die ehemalige Grafschaft Dillingen, die Landvogtei Höchstädt und der frühere Landkreis Dillingen an der Donau wird durch das oberste Feld mit dem goldenen Löwen symbolisiert. Der schwarze Stauferlöwe im Mittelteil des Wappens deutet auf das hinzugekommene Gebiet des ehemaligen Landkreises Wertingen hin während das untere blaue Feld die goldene Lilie aus dem Stadtwappen von Dillingen aufnimmt und darauf hinweist, dass die bisher kreisfreie Stadt eingegliedert wurde und dem heutigen Landkreis ihren Namen gegeben hat.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die "Hauptverkehrsader" des Landkreises Dillingen an der Donau ist die Bundesstraße 16, die den Landkreis von Südwest nach Nordost durchzieht und ihn an die Kreisstädte Günzburg und Donauwörth der beiden Nachbarlandkreise anschließt. Die B 16 verbindet die Städte Gundelfingen, Lauingen, Dillingen und Höchstädt. Durch den Landkreis Dillingen führt keine Autobahn, aber die A 8 und A 7 sind verkehrsgünstig gelegen.
Den Kreis durchzieht in Ost-West-Richtung die Donautalbahn Donauwörth - Günzburg, die 1876/77 von der Bayerischen Staatsbahn eröffnet worden ist und an der fast alle wichtigen Städte das Kreises im Donauried liegen. In Günzburg und Donauwörth (beide nicht im Landkreis Dillingen) besteht Anschluss an das ICE-/IC-Netz der Deutschen Bahn.
In Gundelfingen zweigte seit 1911 eine Querverbindung nach Sontheim-Brenz zur württembergischen Brenzbahn Aalen–Ulm ab.
Die Stadt Wertingen wurde 1905 durch eine Lokalbahn nach Mertingen Bahnhof mit der Hauptstrecke Donauwörth - Augsburg verbunden.
Schließlich erbaute 1906 die Badische Lokal-Eisenbahnen-Gesellschaft die schmalspurige Härtsfeldbahn von Aalen über Neresheim nach Dillingen.
Das stets kleine Eisenbahnnetz von 68 km Länge wurde 1956 bis 1981 halbiert, als folgende Linien ihren Betrieb einstellten:
- 1956: Gundelfingen - Bächingen - Sontheim-Brenz 7 km
- 1972: Neresheim - Reistingen - Dillingen =M= 16 km
- 1981: Mertingen Bahnhof - Lauterbach - Wertingen 12 km
Die Regionalbus Augsburg GmbH unterhält ein Liniennetz im Landkreis Dillingen an der Donau. Der ehemalige Landkreis Wertingen ist auch an den Augsburger Verkehrsverbund angebunden.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2010[3])
- Dillingen an der Donau, Große Kreisstadt (18.215)
- Gundelfingen an der Donau (7729)
- Höchstädt an der Donau (6550)
- Lauingen (Donau) (10.645)
- Wertingen (8793)
- Gundelfingen an der Donau
(Stadt Gundelfingen an der Donau und Gemeinden Bächingen an der Brenz, Haunsheim und Medlingen) - Höchstädt an der Donau
(Stadt Höchstädt an der Donau und Gemeinden Blindheim, Finningen, Lutzingen und Schwenningen) - Holzheim
(Markt Aislingen und Gemeinden Glött und Holzheim) - Syrgenstein
(Gemeinden Bachhagel, Syrgenstein und Zöschingen) - Wertingen
(Stadt Wertingen und Gemeinden Binswangen, Laugna, Villenbach und Zusamaltheim) - Wittislingen
(Markt Wittlisingen und Gemeinden Mödingen und Ziertheim)
- Aislingen (1352)
- Bissingen (3465)
- Wittislingen (2259)
- Bachhagel (2288)
- Bächingen an der Brenz (1299)
- Binswangen (1357)
- Blindheim (1703)
- Buttenwiesen (5712)
- Finningen (1646)
- Glött (1098)
- Haunsheim (1564)
- Holzheim (3735)
- Laugna (1543)
- Lutzingen (970)
- Medlingen (993)
- Mödingen (1333)
- Schwenningen (1405)
- Syrgenstein (3583)
- Villenbach (1249)
- Ziertheim (1005)
- Zöschingen (770)
- Zusamaltheim (1278)
Städte und Gemeinden des Landkreises vor der Gebietsreform 1971/78
Bis zur Gebietsreform 1971/78 hatte der Landkreis Dillingen an der Donau 75 Gemeinden (siehe Liste unten). Bis zum Jahr 1927 hatte der damals noch Bezirksamt Dillingen an der Donau genannte Landkreis noch eine Gemeinde mehr. In jenem Jahr wurde die Gemeinde Gundremmingen in das Bezirksamt Günzburg umgegliedert[4].
Im Westen und Nordwesten grenzte der Landkreis an den baden-württembergischen Landkreis Heidenheim, im Norden an den Landkreis Nördlingen, im Nordosten an den Landkreis Donauwörth, im Südosten an den Landkreis Wertingen und im Süden an den Landkreis Günzburg.
Die Gemeinden des Landkreises Dillingen an der Donau vor der Gemeindereform 1971/78 [5][6]. Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben. Alle Gemeinden außer Tapfheim, das zum Landkreis Donau-Ries wechselte, gehören weiterhin zum Landkreis.
Siehe auch
- Liste der Gemeinden im Landkreis Dillingen an der Donau
- Liste der Orte im Landkreis Dillingen an der Donau
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Ergebnis der Landratswahl 2010
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende)
- ↑ Kreisreformen in Bayern
- ↑ Seite über den Landkreis Dillingen an der Donau auf verwaltungsgeschichte.de (abgerufen am 7. Juli 2010)
- ↑ BayernViewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung (abgerufen am 7. Juli 2010)
Weblinks
Commons: Landkreis Dillingen an der Donau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizieller Internetauftritt des Landkreises
- Landkreis Dillingen an der Donau: Wappengeschichte vom HdBG
- Literatur von Landkreis Dillingen an der Donau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Landkreis Dillingen an der Donau: Amtliche Statistik des LStDV
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