Burg Merten

Burg Merten

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Burg Merten
Burg Merten über der Sieg

Burg Merten über der Sieg

Entstehungszeit: 1247 erstmals erwähnt
Ständische Stellung: Adel
Ort: Merten
Geographische Lage 50° 45′ 56,4″ N, 7° 23′ 43″ O50.7656777777787.3952722222222Koordinaten: 50° 45′ 56,4″ N, 7° 23′ 43″ O
Burg Merten (Nordrhein-Westfalen)
Burg Merten
Burg Merten von der Schloßstraße aus gesehen

Die Burg Merten wurde 1247 erstmals erwähnt. Sie liegt im Ortsteil Merten der Gemeinde Eitorf gegenüber dem Kloster Merten. Sie war seit diesen Zeiten im Besitz der Herren zu Wildenburg-Hatzfeld.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Herren von Kappenstein

Die alte Burg befand sich ebenso wie das alte Kloster Merten in der Nähe des Eisenbahneinschnittes. 1217 wurden beide erstmals direkt erwähnt. In dieser Urkunde wird bestätigt, dass innerhalb der Klostermauern kein von Laien bewohntes Haus stehen darf und Otto von Kappenstein gegen eine Entschädigung Gebäude an das Kloster übergeben soll.

Herren von Wildenburg

Sein Sohn Gerhard baute eine neue Burg bei Odendorf im Kirchenspiel Friesenhagen, die Wildenburg. Die Söhne Eberhard und später Heinrich III. übernahmen das Burggrafenamt in Köln, Sohn Arnold war 1218 Propst von Zeitz, daneben gab es noch einen Sohn Bruno.

Der Sohn von Heinrich III., Hermann, hatte wiederum zwei Söhne, Hermann und Johann, letzterer von 1396 bis 1411 Herr zu Wildenburg und 1383 als Ritter erwähnt. Außerdem hatte Hermann eine Schwester Jutta, die 1354 einen Johann zu Hatzfeld heiratete und mit ihm einen Sohn hatte, den man Godhard von Hatzfeld den Ruwen nannte und der Burg Merten innehatte.

Grafen von Sayn

Als der männliche Stamm der Wildenburger ausstarb, stellten die Grafen von Sayn Ansprüche auf Burg Merten und brachten Godhard von Hatzfeld dazu, seine Güter aufzugeben. Dieses widerrief er später, starb aber über den Streit. Seine Witwe, Lückel von Erfertzhausen, nahm ihn aber wieder auf und es kam zu einem 17 oder 18 Jahre langen Krieg, in den auch Jülich und Kassel hineingezogen wurden. Schließlich wurde der Besitz den Hatzfeldern zurückgegeben.

Herren von Hatzfeld

1414 schlossen Godhard und Craft von Hatzfeld mit dem Kölner Erzbischof Dietrich von Köln einen Vertrag, demnächst mit ihm gegen Herzog Adolf von Berg zu ziehen. 1420 wurde Gotthard von Hatzfeld, genannt der Raue, dafür mit der Hälfte von Wissen, dem Dorf Merten, dem Weinzehnt zu Blankenberg und den bisherigen Lehen der Herren zu Wildenburg belehnt.

Zwei Söhne des Godhardt sind interessant. 1437 heiratete Johann der Junge Regine von Nesselrode, Tochter von Wilhelm von Nesselrode und Swana von Landsberg. 1441 heiratete Johann, genannt der Rauhe, Katharina, Tochter des Johann von Drachenfels. Ihr Sohn Johann heiratete 1481 Maria von Nesselrode, Tochter des Johann von Nesselrode zu Ehreshoven.

1572 belehnte Erzbischof Salentin Frantz von Hatzfeld unter Erwähnung des Vorgängers Jürgen von Hatzfeld. 1616 belehnte Erzbischof Ferdinand Wilhelm von Hatzfeld und nannte als Vorgänger Sebastian von Hatzfeld zu Croddorf und Franz Wilhelm von Hatzfeld. Erwähnt wird noch der Vormund und Vetter Johann Adrian von Hatzfeld zu Wildenburg.

1575 erstritt Hermann von Hatzfeld gegen den Widerstand der Grafen zu Sayn die Reichsunmittelbarkeit von Wildenburg.

Herren Scheiffart von Merode und Spies von Büllesheim

1681 starb die Mertener Linie mit Daniel von Hatzfeld aus. Die Burg ging durch die Witwe mit Vertrag an Scheiffart von Merode und Spies von Büllesheim, aber aufgrund eines Erbvertrages kam es zu Streitigkeiten. 1598 hatten die Vettern Hermann, Franz, Wilhelm, Johann Gerhard, Bernhard und Sebastian, Herren zu Hatzfeld und Herren zu Wildenburg und Schönstein auch für die unmündigen Johann Adrian von Hatzfeld zu Werden und den Sohn des Löwenstein von Hatzfeld zum Fleckenbühl einen Erbvertrag abgeschlossen, der die weibliche Erbfolge ausschloss und das gegenseitige Erbe an den Schlössern Hatzfeld, Wildenburg, Schönstein und Merten, dem Gut Crottdorf und Besitzungen in Kurköln, ehemals Nassau und Amt Freusburg versprach. Es kam zu einem Prozess, der bis 1780 dauerte. Der Rechtsnachfolger von Scheiffart von Merode, der Spies von Büllesheim verlor den Prozess gegen Clemens August von Hatzfeld und büßte neben Burg Merten auch Schloss Allner für die Prozesskosten ein.

Herren von Hatzfeld

Beim Erbfall Merten hatte sich die Herrschaft durch Melchior von Hatzfeld, den Sohn Sebastians, als Verdienste im dreißigjährigen Krieg noch um die schlesische Standesherrschaft Trachenberg vermehrt und war, als dieser ohne Erben starb, alleinig im Besitz des Grafen Hermann von Hatzfeld. Dessen Crottdorfer Linie starb 1794 mit Reichsfürst Friedrich Franz Karl Kajetan ebenfalls aus. Nachdem die Schönsteiner Linie mit Fürst Franz Ludewig 1827 ebenfalls ausstarb, kam Merten an Edmund von Hatzfeld-Wildenburg-Weisweiler, der 1846 als Graf Edmund von Hatzfeld als Besitzer des Rittergutes Merten zur Wahl der Landtagsabgeordneten eingeladen wird.

Herren von Schönstein-Trachenberg

1859 wurde ein Vergleich erzielt, um die Familienstreitigkeiten zu beenden. Es wurden drei Erbschaften festgelegt: Die Trachenberger (Werther-Schönstein-Linie), die Mertener und die Wildenburger (Weisweiler). Zum Mertener Besitz gehören Burg Merten, Klosterhof Merten und Besitz in Merten, Halft, Höhe, Dattenfeld, Derenbach, Velken, Lauthausen, Blankenberg und Bülgenauel. Nach Graf Edmund von Hatzfeld, der den Besitz der Burg auf viereinhalbtausend Morgen Land verdoppelte, ging Burg Merten dann doch an Fürst Hermann von Schönstein-Trachenberg. Dieser hatte bei Bankier Landau 70.000 Taler Schulden und die Burg ging nach zwei Jahren verloren.

Grafen von Nesselrode-Reichenstein

1909 kaufte Graf Felix Droste zu Vischering von Nesselrode-Reichenstein Klosterhof und Burg. Im Kloster wurde das Schloss Merten eingerichtet, es diente erst als Sommersitz. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Merten Stammsitz der Familie. 1930 kaufte der Graf auch den Ostflügel hinzu, der bisher als örtliche Schule gedient hatte. Nach den starken Zerstörungen im Krieg wurde Kloster Merten aufgegeben und verkauft, Burg Merten blieb im Besitz der Familie.

Literatur

  • Gabriel Busch: Merten (Sieg). Reckinger & Co., Siegburg 1978.

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