- Burg Lützinghausen
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Burg Lützinghausen Haupthaus von Burg Lützinghausen, Süd-West-Ecke (2006)
Entstehungszeit: 1287 Erhaltungszustand: erhalten oder wesentliche Teile erhalten Ständische Stellung: Adlige Bauweise: Bruchsteinbau Ort: Lützinghausen Geographische Lage 51° 1′ 41,2″ N, 7° 29′ 57,6″ O51.0281111111117.4993333333333Koordinaten: 51° 1′ 41,2″ N, 7° 29′ 57,6″ O Die Burg Lützinghausen ist ein Festes Haus oder Kasteel (niederdeutsch für Kastell) im gleichnamigen Ortsteil der Stadtgemeinde Gummersbach im Oberbergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Beschreibung
Der zweigeschossige massive Bruchsteinbau weist an seinen Längsseiten sieben, an den Schmalseiten vier Fensterachsen auf und wird von einem ebenfalls zweigeschossigen Mansarddach gedeckt. Neben dem schön gegliederten Dach (5 zu 2 und 3 zu 1 Fensterachsen) imponieren besonders die kraftvollen und kannelierten Ecklisenen. Der Eingang an der westlichen Langseite befindet sich in einem spitzgiebelig bekrönten, einfenstrigen Mittelrisalit. Über der schlichten Haustür sieht man das steinerne Allianzwappen der Familien Omphal und Neuhoff und auf dem Dach zwei Wetterfahnen mit den gleichen Wappen und der Jahreszahl 1733. Haupt- und Nebengebäude sind unverputzt.
Geschichte
Gemälde (um 1800) von Henriette Jügel, deren Onkel Joh. Peter König zu dieser Zeit Besitzer des Anwesens warDer bereits 1287 urkundlich als Gerichtsort genannte Ort „Lucinchusen“ war wohl schon seit dieser Zeit Sitz eines freien Rittergutes und Adelsgeschlechts.
Im 16. Jahrhundert besaß die Familie von Mollenbeck (Müllenbach) dieses Gut neben jenem zu Steinenbrück. Caspar Adolf Moellenbeck vererbte seiner Tochter Anna beide Güter, und durch Annas Eheschließung mit Caspar von Omphal fielen sie an diese vornehme rheinischen Juristenfamilie, welche 1587 aus dem Bergischen in den Raum Gummersbach gezogen war.
1733 begann Theodor Caspar von Omphal, „Major bey den Creißtruppen“ (v. Steinen), mit dem Bau eines wohl repräsentativeren Neubaus gleich neben dem mittelalterlichen Herrenhaus. Offenbar begann jedoch zu etwa der gleichen Zeit der wirtschaftliche Abstieg der Omphals: Das Neubauprojekt zieht sich über viele Jahre, 1753 ist das neue Haus noch nicht vollendet, und auch 1763 existiert das mehr und mehr verfallende alte Kasteel noch.
Lange kann also das Ehepaar Mollenbeck-Omphal nicht in Burg Lützinghausen gewohnt haben, denn 1763 erfolgte bereits der Verkauf an die aus Windhagen stammende Familie Merten. Der neue Besitzer Johann Heinrich Merten starb jedoch schon 13 Jahre später und hinterließ seine Frau Anna Gertrud mit acht unmündigen Kindern. Die Witwe konnte den Besitz nicht halten und veräußerte ihn an Johann Peter König, einen Gummersbacher Kaufmann, der bereits den Steinenbrücker Teil der Omphalschen Besitzungen erworben hatte.
Wohl erst nach 1800 kaufte Frau Merten jedoch für ihren nun erwachsenen Sohn Peter Joseph, Landvermesser von Beruf, das Gut zurück. Von ihm stammt, nebenbei erwähnt, der als älteste Karte Gummersbachs geltende Situationsplan von 1813.
Nachfahren derselben Familie besitzen und bewohnen noch heute das (nun allerdings seit einiger Zeit zweigeteilte) Herrenhaus. Es ist daher auch nur von außen zu besichtigen.
Weblinks
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