- Burg Montségur
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Burg Montségur Der Berg Montségur mit der Ruine der gleichnamigen Katharerburg
Entstehungszeit: vor 1204 Erhaltungszustand: Ruine Ständische Stellung: Katharer Ort: Foix Geographische Lage 42° 52′ 30″ N, 1° 49′ 57″ O42.8751.83251216Koordinaten: 42° 52′ 30″ N, 1° 49′ 57″ O Höhe: 1.216 m Der Montségur (in etwa: „Schutzberg“) ist ein 1216 m hoher Berg am Nordhang der östlichen Pyrenäen, etwa 20 km südöstlich der Stadt Foix. Auf seinem Gipfel erhebt sich die Ruine der wohl bekanntesten Burg der Katharer.
Überblick
Schon vor dem Wiederaufbau im Jahr 1204 bestand auf dem kuppelartigen Berg eine Gipfelburg mit Namen Pog. 1232 ließ Raimund de Péreille die Burg zu einer Festung umbauen. Im gleichen Jahr wurde Montségur auf Beschluss des Katharer-Bischofs von Toulouse, Guilhabert de Castres, die Hauptstadt der katharischen Kirche. Im Rahmen des Kreuzzuges, den die französische Krone und die römisch-katholische Kirche gegen das südfranzösische Katharertum führten, unternahm Pierre Roger de Mirepoix der Jüngere, Gouverneur der Festung Montségur 1242 einen Angriff auf Avignonet, um die Mitglieder eines Inquisitionstribunals zu töten. Daraufhin wurde der Montségur 1243 von Soldaten des Seneschalls von Carcassonne und ca. 10.000 Kreuzrittern des Erzbischofs von Narbonne belagert und musste im Frühjahr 1244 nach zehn Monaten Widerstand aufgrund von Nahrungsmangel und militärischen Erfolgen der Belagerer in Übergabeverhandlungen eintreten.
Die Bewohner der Burg wurden vor die Wahl gestellt, entweder ihrem Glauben abzuschwören oder auf dem Scheiterhaufen verbrannt zu werden. Am Morgen des 16. März 1244 wurde die Burg nach einem Waffenstillstand von zwei Wochen an die Belagerer übergeben. 225 Katharer unter ihrem Bischof Bertrand Marty wurden verbrannt, weil sie die geforderte Unterwerfung unter den katholischen Glauben verweigerten. Einige Katharer konnten auf die Burg Puilaurens flüchten. Dort wurden sie später ermordet.
Noch im selben Jahrhundert wurde eine neue Burg Montségur errichtet, die nach ca. 300 Jahren allmählich verfiel.
Rezeption
Die tragische Geschichte des Untergangs der Katharer auf Montségur inspirierte zu Legendenbildungen, in denen, ähnlich wie später im Fall der Vernichtung der Templer, auch ein Zusammenhang mit dem Heiligen Gral hergestellt wurde, der demnach auf Montségur von den Katharern verborgen gehalten worden wäre.
Eine Theorie besagt, dass die gesamte Grals-Sage damals von der katholischen Kirche bewusst als Propagandamittel erfunden und eingesetzt worden sei, um sie gegen die Katharer zu nutzen. Denn mit der Gralssage wird die Gottessohnschaft Christi betont, die die Katharer immer abgelehnt hatten.
Das Thema des heiligen Grals spielt in der mittelalterlichen Literatur eine wichtige Rolle. Chrétien de Troyes, der als Begründer des höfischen Versromans gilt, verfasste in den 1170er bis 1190er Jahren mehrere Romane zum Legendenkreis um König Artus und den Heiligen Gral. Im deutschsprachigen Raum wurde das Thema u.a. von Wolfram von Eschenbach in seinem Artusroman Parzival (um ca. 1200 bis 1210) aufgegriffen. Aufgrund der geschichtlichen Zusammenhänge wurde vermutet, dass es sich bei Wolframs Gralsburg - im Text als Munsalvaesche bezeichnet - um Montségur handeln könnte.
Montsegur heißt ein Lied der britischen Heavy-Metal-Band Iron Maiden auf dem Album Dance of Death (2003). "Le pietre di Montsegur" ist ein Album vom italienischen Cantautore Pippo Pollina.
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