- Burg Rabenstein (Chemnitz)
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Burg Rabenstein Burg Rabenstein
Entstehungszeit: um 1336 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: nur noch Reste der Oberburg erhalten Ständische Stellung: Adlige Ort: Chemnitz-Rabenstein Geographische Lage 50° 49′ 59,2″ N, 12° 49′ 5,7″ O50.83311111111112.818247222222Koordinaten: 50° 49′ 59,2″ N, 12° 49′ 5,7″ O Die Burg Rabenstein, die kleinste mittelalterliche Burg Sachsens, befindet sich im Chemnitzer Stadtteil Rabenstein und gehört zum Schlossbergmuseum Chemnitz. Unweit des Burgfelsens, auf dem die heutige Burganlage steht, befinden sich das Schloss Rabenstein sowie der Stausee Oberrabenstein, an den sich der Rabensteiner Wald anschließt.
Geschichte
Erstmalig erwähnt wurde die Höhenburg im Jahre 1336 in einer Urkunde von Ludwig dem Bayern, in der er sie seinem Schwiegersohn, dem Markgrafen Friedrich von Meißen, als Reichslehen verspricht, falls die Linie der Herren von Waldenburg ohne männlichen Erben ausstirbt. Zu dieser Zeit war die Burg wesentlich größer als die heutige Anlage. Den Burgfelsen umschloss eine 180 m lange Ringmauer, welche ein Areal von zwei Hektar aufnahm. An der Ringmauer waren sowohl außen, wie auch innen Gebäude angeblendet. Vor der Ringmauer befand sich zum Schutz noch ein Wassergraben.
Errichtet wurde die Burg, von der bis heute nur noch ein Teil der Oberburg und der angeschlossene Rundturm auf einem 15 Meter hohen Schieferfelsen erhalten geblieben ist, jedoch schon wesentlich früher. Man vermutete zunächst den Baubeginn der Burg zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert. Eher wahrscheinlich ist, dass die Burg erst im 12. Jahrhundert entstand, als hier die deutsche Ostbesiedlung und die Erschließung des erzgebirgischen Urwaldes begann.
Im Jahr 1375 erfolgte der Verkauf an das Benediktinerkloster Chemnitz, die damit von den Herren von Waldenburg die Burg und die Herrschaft Rabenstein erwarben. Dies stieß nicht auf Akzeptanz bei den Wettinern, so dass die Herrschaft an den Burggrafen Albrecht von Leisnig verpfändet wurde, was zu einer zehnjährigen Fehde führte. Erst 1396 bestätigte Markgraf Friedrich der Strenge den Kauf der Burg und der Herrschaft an das Chemnitzer Kloster.
Im Jahr 1418 kam es zu weiteren heftigen Streitigkeiten um die Burg, und ein Brand um 1480 zerstörte Teile der Burg. Dies veranlasste den Abt Caspar von Meckau, die Burg ab dem Jahr 1483 wiederzuerrichten. Zu dieser Zeit besaß sie vermutlich schon keine Ringmauer mehr, und nur wenige Gebäude befanden sich noch auf dem Burgareal.
Während des Prozesses der Auflösung des Chemnitzer Benediktinerklosters gelangten die Burg und die Herrschaft an das sächsische Herrscherhaus, die Wettiner, die 1546 die beiden Herrschaften Rabenstein und Chemnitz vereinten. Da die Amtsgeschäfte nun von Chemnitz aus erledigt wurden, blieb die Burg ungenutzt und wurde somit dem Verfall preisgegeben.
Mit dem Kauf der Burg und des Vorwerks durch den kurfürstlichen Oberforstmeister (ab 1626 Landjägermeister) Hans Georg von Carlowitz im Jahre 1619, wurde der Verfallprozess gestoppt und die verfallene Burg ab 1620 restauriert. Zu dieser Zeit erhielt der Turm seine barocke Haube (1624), und der Rittersaal wurde mit Wandmalereien ausgestattet, die Tiere abbildeten.
Die Familie Carlowitz musste im Jahre 1774 die Burg aufgeben, so wurde sie an Johann Georg Siegert aus Chemnitz (noch heute ist die Barockfassade des Siegertschen Hauses am Chemnitzer Markt bekannt) verkauft. Zwei Jahre später wurde das Herrenhaus unweit der Burg errichtet, welches heute als Schloss Rabenstein bezeichnet wird. Es war für seine Tochter, die einzige Erbin, Rahel Amalie bestimmt, die mit dem Hofrat Karl Wolfgang Maximilian Freiherr von Welck vermählt war. Dieser kaufte, nachdem es Rahel Amalie 1783 erbte und er 1785 in den Adelsstand erhoben wurde, von seiner Frau ganz Oberrabenstein mit Schloss und Burg und ließ das Burgareal im alten Ritterstil wieder aufbauen und die Parkanlage, nach englischem Stil, verschönern – dafür wurde die Unterburg abgerissen. Nach dessen Tod 1809 gelangte Oberrabenstein an Georg Ludwig Freiherr von Welck auf Oberrabenstein.
Mit dem Verkauf der Anlage im Jahr 1837 an den Leipziger Krämer und Hausbesitzer William Eduard Kraft, der es bis zu seinem Tod im Jahre 1878 besaß und gern interessierten Besuchern öffnete, endete die Ära Welck. Weitere Besitzer folgten, so kam das Rittergut Oberrabenstein, dass auch die Burg mit einschloss, 1900 an den Kammerherrn von Ried, der es wiederum im Jahr 1902 an den Fabrikbesitzer Matthé Paul Herfurth weiterverkaufte, in dessen Besitz die Burg und das Gut bis 1945 blieb.
Unter den Herfurths wurde bereits begonnen, die mit Schutt befüllten Gewölbe freizulegen. Ab 1927 war die Burg gegen ein Entgelt an den Wochenenden und Feiertagen für die Öffentlichkeit zugänglich. Dennoch verfiel die Burg immer weiter, so dass sie ab dem 26. Mai 1942 aus Sicherheitsgründen für den Besucherverkehr geschlossen wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war der damals noch selbständige Ort Rabenstein in der Sowjetischen Besatzungszone eingegliedert, so dass ab Juli 1945 das Rittergut zunächst unter sowjetische Verwaltung fiel und ab 1947 Eigentum des Landes Sachsen wurde, das es 1949 der Gemeinde Rabenstein übertrug. Der Ort Rabenstein wurde am 1. Juli 1950 nach Chemnitz eingemeindet, so kam die Stadt in den Besitz der Burg, die sie restaurierte und am 16. Mai 1959 als Museum wieder für die Öffentlichkeit zugänglich machte. Weitere Restaurierungen erfolgten in den 1980er und 1990er Jahren. Heute ist die Burg Außenstelle des Schlossbergmuseums Chemnitz.
Literatur
- Dietmar Werner: Burg Rabenstein und ihre Sagen. In: Erzgebirgische Heimatblätter 3/1980, S. 77-79, ISSN 0232-6078
Weblinks
- Schloßbergmuseum Chemnitz: Burg Rabenstein
- Burg Rabenstein - Die kleinste Burg in Sachsen
- Die Burg Rabenstein als 3D-Modell im 3D Warehouse von Google SketchUp
Kategorien:- Burg in Sachsen
- Bauwerk in Chemnitz
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