- Herrschaft (Territorium)
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Als Herrschaft (franz. Seigneurie) oder Herrlichkeit wurde in der Feudalzeit das Territorium oder Lehen eines Herrn bezeichnet, der in diesem Gebiet die vollen Herrschaftsrechte ausübte.
„Das Werden von Landesherrschaft ist als Prozess der allmählichen Bündelung älterer Einzelrechte aufzufassen, die zu verschiedener Zeit in der Hand eines Herrn vereint, mehr aufgrund von strenger Auslese im Kampf der Nachbarn untereinander als gegen das Königtum. Die Unterlegenen wurden ganz langsam, zumal in der frühen Neuzeit, als private Grundherren aufgefasst, die Sieger klärten ihre Rechte juristisch zur Landeshoheit ab.“[1]
Lehen, die vom König oder Kaiser vergeben wurden, hatten im Heiligen Römischen Reich Reichsstandschaft. Waren sie durch Kauf oder Vererbung an Grafen oder Fürsten gelangt, so wurden diese – anders als die Reichsritter – im Reichstag auf der Grafenbank vertreten.
In der „allzeit neuesten Matrikel“ von 1521 sind folgende Reichsherrschaften aufgeführt: Heideck, Staufen, Hohkönigsburg, Vaduz, Weinsberg, Schwarzenberg, Eppstein, Nieder-Isenburg, Polheim, Rheineck, Winneburg, Arenberg, Finstingen, Oberstein-Falkenstein, Daun-Oberstein, Hoorn, Wolkenstein, Gera, Lippe, Losenstein, Steinfurt, Anholt, Spiegelberg, Reichenstein, Isselstein, Schönburg, Degenberg, Sommerau, Reifferscheid, Bergen und Walen, Hewen, Wildenfels, Kriechingen, Rogendorf (Österreich), Königsegg zu Aulendorf, Königseggerberg und Mörsberg.
Die persönliche Anrede des Fürsten von Monaco lautet heute noch Monseigneur (mein Herr).[2]
Siehe auch
Literatur
- Hanns Hubert Hofmann: Quellen zum Verfassungsorganismus des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1495–1815. Darmstadt 1976.
Einzelnachweise
- ↑ Peter Moraw in: Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck (Hrsg.): Herrschaft; in Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, Band 3, H–Me; Klett, 1982; ISBN 3-12-903870-1; S. 1–102
- ↑ So spricht Philippe Narmino, Justizminister von Monaco, in der Eigenschaft als Standesbeamter bei dessen ziviler Trauung 2011, seinen Fürsten an. Ein Video davon ist bei YouTube zu sehen: Prince Albert marries Charlene Wittstock in civil ceremony (abgerufen am 5. Juli 2011).
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