- Burg Reichenstein (Mühlviertel)
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Burg Reichenstein Burg Reichenstein von Osten
Alternativname(n): Schloss Reichenstein Entstehungszeit: um 1230 Burgentyp: Höhenburg, Umbau zum Schloss Erhaltungszustand: Ruine Ort: Tragwein Geographische Lage 48° 21′ 51″ N, 14° 34′ 52″ O48.36416666666714.581111111111Koordinaten: 48° 21′ 51″ N, 14° 34′ 52″ O Die Burg Reichenstein ist eine Burgruine rund 5 Kilometer nordöstlich von Pregarten. Sie liegt in der gleichnamigen Ortschaft Reichenstein im Gemeindegebiet von Tragwein im Bezirk Freistadt im Mühlviertel in Oberösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Ruine der einstigen Höhenburg erstreckt sich auf einem schmalen, steil abfallenden Felsriegel oberhalb einer Flussschleife der Waldaist. Am Fuß der Erhebung befindet sich die aus einer kleinen Häuseransammlung bestehende Ortschaft Reichenstein mit zwei Gastronomiebetrieben.
Beschreibung
Von der mittelalterlichen Anlage ist heute nur mehr die Burgkapelle an der Geländespitze über dem Fluss erhalten. 1576 wurde anstelle des früheren Palas ein Renaissance-Wohntrakt errichtet, von den ebenso neu errichteten Flankentürmen ist heute noch der rechte erhalten. Im Rittersaal des mit Doppelfensterbögen ausgestatteten Wohntrakts sind heute noch Freskenreste erkennbar.
Geschichte
Ein Ulrich von Reichenstein wird 1230 erstmals urkundlich genannt. Der Bau der mittelalterlichen Burganlage wird zwischen 1230 und 1300 angesetzt. Verschiedene Geschlechter wechselten sich im Besitz der Burg ab: Kapeller, Wallseer, Liechtensteiner.
1567 erwarb der steirische Ritter Christoph Haym die kleine Festung. Er baute die ursprünglich mittelalterliche Burg innerhalb von 3 Jahren zu einem prächtigen Renaissanceschloss um, dessen Reste das Gros der heutigen Bausubstanz bilden. Möglich wurde der Neubau nur durch die Erhöhung der Abgaben- und Robotleistung der Untertanen, welche Haym deshalb den Gehorsam aufkündigten, sich unter ihrem Anführer Siegmund Gaisrucker zusammenrotteten und die beiden zur Burg gehörigen Meierhöfe brandschatzten (Reichensteiner Robotaufstand (1567 - 1582)). 1571 wurde Christoph Haym aus dem Hinterhalt erschossen, der tatverdächtige Gaisrucker wurde seither nicht mehr gesehen. Um dieses Geschehen ranken sich mehrere Sagen. Haym wurde in seiner Gruft in Wartberg beigesetzt.
Seit 1729 ist die Burg im Besitz der vormals fürstlichen Familie Starhemberg. 1750 wurde die Anlage von ihren Bewohnern verlassen und verödete danach. Seit 1989 wird sie restauriert: Der heutige Besitzer G. Starhemberg hat die Ruine einem Verein verpachtet, der sich um die Renovierung und Nutzung für kulturelle Veranstaltungen bemüht. Als heutiger „Burgvogt“ gilt DI Roland Huber.
Heutige Nutzung
Museum
An die Kapelle der Burg ist im Nordwesten das Waldaist-Stöckl angebaut, das bis 1816 als Schule diente. Jetzt beherbergt das Waldaist-Stöckl ein Museum. Darin wird das Tal der Waldaist mit seinen Sagen, seiner besonderen Ökologie (z.B.: Aistblume, Flussperlmuscheln) sowie seiner wirtschaftlichen Nutzung (Mühlen, Holzschwemmen) behandelt.
Kulturelle Veranstaltungen
Bekannte kulturelle Veranstaltungen in Reichenstein sind neben verschiedenen Vortragsreihen beispielsweise
Literatur
- Baumert, Herbert E. und Grüll, Georg: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Band 1: Mühlviertel und Linz. Wien 1988, S. 134-136.
Siehe auch
Weblinks
- Burg Reichenstein auf der Seite burgenkunde.at
- Burg Reichenstein auf der Seite burgen-austria.com
- Waldaist-Stöckl auf der Seite ooemuseumsverbund.at
- Grundriss der Burg
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