Burgruine Leienfels

Burgruine Leienfels
Burgruine Leienfels
Burgruine Leienfels – Ansicht der Kernburg mit Zugang und einem flankierenden Rundturm

Burgruine Leienfels – Ansicht der Kernburg mit Zugang und einem flankierenden Rundturm

Entstehungszeit: um 1300
Burgentyp: Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand: Restaurierte Ruine
Ständische Stellung: Ministeriale
Bauweise: Bruchsteinmauerwerk
Ort: Pottenstein-Leienfels
Geographische Lage 49° 42′ 34″ N, 11° 22′ 11″ O49.70944111.369734590Koordinaten: 49° 42′ 34″ N, 11° 22′ 11″ O
Höhe: 590 m ü. NN
Burgruine Leienfels (Bayern)
Burgruine Leienfels

Die Burgruine Leienfels war eine ehemalige spätmittelalterliche Adelsburg unmittelbar nordwestlich der Ortschaft Leienfels in der Fränkischen Schweiz. Der Ort gehört zur Stadt Pottenstein im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern.

Die Burgruine der Höhenburg ist jederzeit frei zugänglich und dient als Aussichtspunkt.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Die Burgruine liegt im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst auf dem 590 Meter hohen Leienfelser Schlossberg direkt neben dem Dorf Leienfels, etwa 4,6 Kilometer nordwestlich der Kirche von Betzenstein.

Man erreicht die Ruine vom Dorf Leienfels aus in nordwestlicher Richtung. Am Ortsende beginnt das Gelände der ehemaligen Burg.

In der Nähe, in westlicher Richtung liegt die Ruine der Burg Bärnfels, im Norden, auf dem Bleistein bei Graisch, vermutet man den Burgstall Leuenstein. Südöstlich befindet sich der Burgstall Leupoldstein und im Südwesten, im Tal der Trubach, standen ebenfalls Burgen, von denen noch Ruinen oder Burgställe vorhanden sind.

Geschichte der Burg

Wappen aus Siebmachers Wappenbuch von 1605
Reste der Grabenabschlussmauer
Reste eines Gebäudes, des sogenannten Kalten Ecks

Die Burg, deren Namen sich wohl von Löwenfels ableitet, zählt zu den späteren Burgengründungen der Fränkischen Schweiz und dürfte erst zu Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut worden sein. Als Erbauer wird Seibot I. von Egloffstein angenommen, der 1285–1332 nachweisbar ist.

Urkundlich wurde die Burg erstmals 1372 erwähnt. Der Ritter Götz von Egloffstein musste sich nach einer Fehde verpflichten, dem Bischof von Bamberg mit seinem Teil der bis dahin wohl freieigenen Burg zu dienen.

1380 wurde die Burg von den Truppen des Bischofs von Bamberg und des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg erobert. Götz von Egloffstein kam als Gefangener nach Nürnberg. Auch seine Nachfolger waren häufig in Fehden verwickelt. So wurde die Burg 1397 erneut, diesmal vom Städtebund, erobert.

1502 verkaufte Jobst I. von Egloffstein die Burg an den Bischof von Bamberg. Die Burg wurde Sitz eines kleinen bischöflichen Amtes.

Im Bauernkrieg wurde die Burg 1525 schwer beschädigt. Die Besatzung unter Otto von Mengersdorf konnte eine Eroberung jedoch verhindern. Die Wiederherstellung der Burg erfolgte unverzüglich. Im Zweiten Markgrafenkrieg wurde die Burg 1553 erneut schwer beschädigt. Ein Wiederaufbau erfolgte dieses Mal nur schleppend.

Der Schlossberg Leienfels über der Ortschaft Graisch aus nordöstlicher Richtung

1594 wurde Leienfels dem bischöflichen Amt Pottenstein angeschlossen. 1610 wurde die Anlage bereits als nicht mehr bewohnbar bezeichnet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde 1643 eine Instandsetzung der Burg für nicht mehr lohnend erachtet. 1646 wurden von den noch vorhandenen Gebäuden die Ziegel abgetragen und die Anlage dem Verfall preisgegeben.

Literatur

  • Rüdiger Bauriedel, Ruprecht Konrad-Röder: Mittelalterliche Befestigungen und niederadelige Ansitze im Landkreis Bayreuth. Ellwanger Druck und Verlag, Bayreuth 2007, ISBN 978-3-925361-63-0, S. 137;
  • Ursula Pfistermeister: Wehrhaftes Franken - Band 3: Burgen, Kirchenburgen, Stadtmauern um Bamberg, Bayreuth und Coburg. Fachverlag Hans Carl, Nürnberg 2002, ISBN 3-418-00387-7, S. 84-85;
  • Walter Heinz: Ehemalige Adelssitze im Trubachtal. Verlag Palm und Enke, Erlangen und Jena 1996, ISBN 3-7896-0554-9, S. 8-26;
  • Gustav Voit, Walter Rüfer: Eine Burgenreise durch die Fränkische Schweiz. Verlag Palm und Enke, Erlangen 1991, ISBN 3-7896-0064-4, S. 117-120;
  • Björn-Uwe Abels, Joachim Zeune, u.A.: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Band 20: Fränkische Schweiz. Konrad Theiss Verlag GmbH und Co., Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0586-8, S. 217;
  • Toni Eckert, Susanne Fischer, Renate Freitag, Rainer Hofmann, Walter Tausendpfund: Die Burgen der Fränkischen Schweiz – Ein Kulturführer. Gürtler Druck, Forchheim, ISBN 3-9803276-5-5, S. 93-95;
  • Hellmut Kunstmann: Die Burgen der östlichen Fränkischen Schweiz. Kommissionsverlag Ferdinand Schönigh, Würzburg 1965, S. 411-426;

Weblinks

 Commons: Burg Leienfels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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