- Burgruine Stockenfels
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Burgruine Stockenfels Burg Stockenfels
Entstehungszeit: Anfang 14. Jahrhundert Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine Ständische Stellung: Grafen und Freiherren, Hofmark Ort: Nittenau-Fischbach Geographische Lage 49° 13′ 36″ N, 12° 10′ 21″ O49.22666666666712.1725459Koordinaten: 49° 13′ 36″ N, 12° 10′ 21″ O Höhe: 459 m ü. NN Die Burgruine Stockenfels steht an strategisch günstiger Stelle auf einer 120 Meter hohen Granitkuppe im Regental bei dem Ortsteil Fischbach der Stadt Nittenau im Landkreis Schwandorf, Bayern.
Die Burg war einst der Mittelpunkt der Herrschaft Stockenfels, deren späterer Name Stockenfels/Fischbach lautete, da die Anlage während des Dreißigjährigen Krieges zerstört wurde und sich das Verwaltungszentrum von der Burg Stockenfels nach Fischbach verlagerte.
Geschichte
Die Bauweise der noch erhaltenen Gebäude verweist auf die Mitte des 14. Jahrhunderts als Entstehungsdatum bzw. auf die beiden damaligen Bauherren, Herzog Ludwig der Strenge und seinen Nachfolger Herzog Ludwig IV., den späteren Kaiser Ludwig der Bayer. Letzterer stattete die Burg Stockenfels mit einer eigenen Kapelle aus. Nach dem Tode Kaiser Ludwigs wechselte Stockenfels häufig die Besitzer, unter denen sich sogar räuberische Herren befanden. 1351 kam der Besitz an das Patrizier-Geschlecht Auer, das ursprünglich aus Regensburg stammte, aber 1334 seine Heimatstadt verlassen musste. 1372 wurde Stockenfels nach einigen Kriegswirren von den Wittelsbachern übernommen. 1430 übernahm der Ritter Georg Heuras von Satzdorf die Burg.
1510 verkauften die Heuras die Herrschaft an Albrecht von Wirsberg, der Landrichter und Pfleger zu Neunburg v. Wald war. Es folgte eine Zeit, während der die Besitzer laufend wechselten.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erwarb Freiherr Karl von Eckart die Ruine, in deren Besitz seine Nachkommen, die Grafen von der Mühle-Eckart noch heute sind. Jetzige Besitzerin ist die Gräfin von Drechsel, die auch für den Unterhalt und die Erhaltung der Burg sorgt.
Die Sage von den Bierpantschern
Auf der Burg Stockenfels, hoch auf einem Bergrücken über dem Regental gelegen, büßen allnächtlich die ihre Sünden, die das drittschlimmste Verbrechen in Bayern begangen haben. Nach Mord und Brandstiftung ist dies „Wasser ins Bier zu schütten“, so sagen es wenigstens der Volksmund und die einschlägigen Sagen und Geschichten rund um die berüchtigte Geisterburg Stockenfels, auch manchmal Bierpantscher-Walhalla genannt. Zu den Pantschern gesellen sich auch die ungetreuen Kellnerinnen, Schankkellner, Wirte und Wirtinnen, die gepantscht, schlecht eingeschenkt oder sonstwie ihre vertrauensvollen Gäste betrogen haben.
Pünktlich um Mitternacht öffnet sich der sonst verschüttete grundlose Burgbrunnen und eine endlos scheinende Leiter reicht von der Brunnensohle bis hoch hinauf zur Turmspitze des wuchtigen Bergfrieds. Die Stockenfelser Teufel treiben nun die armen und jammernden Seelen der Malefizianten auf die Leiter, bis Sprosse um Sprosse besetzt ist, von ganz unten bis hoch oben. Unten schenkt ein Teufel Eimer um Eimer voll Wasser und die Kette der Verbannten muss sie weiterreichen bis ganz oben, wo der Oberteufel das geschöpfte Wasser über die Burgmauer wieder ausschüttet.
Das geht so Nacht für Nacht in der Geisterstunde, und die Buße dauert in alle Ewigkeit, weil Braumalefizianten niemals Ruhe finden. Sie müssen so viel Wasser schöpfen, wie sie in ihrem Erdenleben ins Bier geschüttet und so ihre Gäste betrogen haben. Etliche sind auch namentlich bekannt, so der Schwodlbräu von Zangenstein, die Kellnerin von Stadtamhof, drei Kellnerinnen vom Hofbräuhaus, einige Bräuer von München, der Podagrawirt von Haag, der Pfleger von Aufhausen, der Bräu von Regensburg und viele andere aus bayerischen Landen.
Und etliche sind schon seit 300 Jahren da oben, und täglich werden es mehr. Deshalb trocknen auch die tiefen Weiher zu Füßen der Burg sogar im heißesten Sommer niemals aus, kein Wunder angesichts der Wasserläufe, die sich von der Burg allnächtlich in sie ergießen. Und es gehen viele Geschichten um von neugierigen, nächtlichen Wanderern, die unfreiwillig Zeugen der Pantscherbuße auf Burg Stockenfels wurden. Sie haben aber allesamt ihre Neugierde mit dem Leben bezahlt und schauen nun selbst allnächtlich und ewiglich das Geisterfest auf Stockenfels.
Der Nittenauer Festspielverein spielt dreimal jährlich auf den Burgen Hof am Regen, Stefling und Stockenfels die Sage in Form einer Geisterwanderung nach. Diese wird sowohl von Touristen als auch von Einheimischen besucht, weshalb die limitierten Karten zu diesen Vorstellungen sehr begehrt sind.
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