Business Psychology

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Das Forschungsgebiet der Wirtschaftspsychologie (engl. economic psychology, behavioral economics, v. a. aber (insbes. bei seriösen, APA akkreditierten Studiengängen) Industrial and Organizational Psychology oder im britischen Raum Occupational Psychology) beschäftigt sich mit dem subjektiven Erleben und dem Verhalten von Menschen im ökonomischen Umfeld sowie den sozialen Zusammenhängen. Als Teilgebiet der angewandten Psychologie überträgt die Wirtschaftspsychologie wissenschaftliche Erkenntnisse auf wirtschaftliche Fragestellungen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Wirtschaftspsychologie

Die Wirtschaftspsychologie entwickelte sich in drei "Wellen": Hugo Münsterberg (1912) gilt im deutschsprachigen Raum als „Vater der Wirtschaftspsychologie“ (vgl. Dorsch, 1994; Wiswede, 2000). Er setzte den Schwerpunkt auf eine empirisch-experimentell ausgerichtete Forschung, die vor allem die sozialpsychologische Forschung bis heute prägt. Die zweite Welle wurde von George Kantona (1951) in den USA und P.L. Reynaud (1954) in Frankreich angestossen, die sich in erster Linie Makro-ökonomischen Prozessen widmeten. Vor allem Reynaud betont, wie wichtig eine Theorienbildung sei und kritisiert den "Warenhaus-Charakter" der Wirtschaftspsychologie seiner Zeit. Neben der anglo-amerikanischen "economic psychology" in der Tradition von Kantona hat sich im deutschsprachigen Raum seit den 80er Jahren eine Wirtschaftspsychologie entwickelt, die vornehmlich sozialpsychologische Erkenntnisse nutzt, um wirtschaftliches Verhalten zu erklären und vorherzusagen (vgl. C. Graf Hoyos et al. 1987).

Einsatzgebiete von Wirtschaftspsychologen

Wirtschaftspsychologen verfügen über ein breites Spektrum an Einsatzmöglich­keiten. Typische Einsatzgebiete von Wirtschaftspsychologen liegen in Personalabteilungen, im Personalmanagement, in Marktforschung und Marketing, in Personal- und Unternehmensberatungen, oder als selbständiger Berater, Trainer oder Coach.

Zu den Aufgabengebieten des Wirtschaftspsychologen zählen u. a.:

  • Coaching, Training und Weiterbildung
  • Marketingberatung
  • Marktforschung
  • Werbung und Marktkommunikation
  • Organisationsentwicklung, Change Management
  • Personalauswahl
  • Personalentwicklung,
  • Unternehmensberatung

Ausbildung

Wirtschaftspsychologie ist ein Teilgebiet der angewandten Psychologie. Man kann es an vielen Hochschulen studieren, entweder als Schwerpunkt im Studiengang Diplom/Bachelor-Psychologie oder als eigenständigen Studiengang. Im Studium der Diplom-Psychologie nach der letzten gültigen Rahmenordnung kann Wirtschaftspsychologie an vielen Universitäten auch zusätzlich als Schwerpunktausbildung studiert werden (zumeist als Arbeits- & Organisationspsychologie, Arbeits-, Betriebs- u. Organisationspsychologie oder Arbeits-, Organisations- u. Marktpsychologie bezeichnet). Hier werden dann die wirtschaftspsychologischen Teil- und Unterbereiche abgedeckt. Auch private Universitäten bieten diesen Ausbildungsgang an.

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Die Ausbildung für Wirtschaftspsychologen/innen sollte zum einen eine fundierte Grundlagenausbildung in allgemeiner Psychologie, Sozial- und Persönlichkeitspsychologie sowie in Methodenlehre und Statistik umfassen. Ein direkter Einstieg in die Anwendungsfächer würde dazu führen, dass die Studierenden reines Rezeptwissen erwerben, ohne den Hintergrund dafür zu kennen – und das schränkt die Fähigkeit, selbstständig Konzepte oder Lösungen für neue Probleme zu entwickeln, deutlich ein.

Um später erfolgreich in der Wirtschaft agieren zu können, ist auch Wissen in Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Recht nötig. Darauf aufbauend sollte die Ausbildung zumindest die üblichen wirtschaftspsychologischen Anwendungsfächer Organisationspsychologie sowie Werbe- und Konsumentenpsychologie anbieten. Wie dann die weiteren Vertiefungen aussehen, kann je nach Hochschule oder individuellem Studienweg unterschiedlich sein. Angeboten werden Vertiefungen - im Bereich Personalpsychologie (Personalauswahl, Personalentwicklung, Organisationsentwicklung, Coaching u.a.), - im Bereich Arbeitspsychologie, oft auch zusammen mit ingenieurwissenschaftlichen Inhalten, - im Bereich Markt und Konsum (Werbepsychologie, Konsumentenpsychologie, Verkaufspsychologie, usw.) Auch hier ist es sinnvoll, dass der/die zukünftige Wirtschaftspsychologe/in über den Tellerrand hinausschaut und bspw. Marketing oder Personalarbeit aus betriebswirtschaftlicher Sicht kennenlernt.

Weiterhin erwarten die Unternehmen heute in den meisten Fällen, dass man wirklich praktisch einsteigen kann und nicht erst den Praxisschock überwinden muss, weil die Ausbildung zu theorielastig gewesen ist. Deshalb sollte das Studium auch immer Praxisprojekte umfassen sowie das Training in Schlüsselqualifikationen wie Präsentation, Projektmanagement usw.

Um als Psychologe in der Wirtschaft zu arbeiten, kann man

- an Universitäten Psychologie studieren, und, sofern angeboten, Arbeit- und Organisations- bzw. Werbe- und Konsumentenpsychologie vertiefen. Parallel dazu sollte man aber unbedingt auch BWL-Fächer belegen (siehe oben), was, je nach Universität und Freiräumen im Studienplan unter Umständen einigen Aufwand mit sich bringt.

- spezielle Wirtschaftspsychologie-Studiengänge belegen, die sowohl an Unis als auch an Fachhochschulen angeboten werden. Der erste Studiengang dieser Art wurde 1998 an der Hochschule Harz gestartet, nach der Idee von Prof. U. Günther, der die oben skizzierte Verbindung von Psychologie und BWL, von Theorie und Praxis, erstmals entwarf (Günther, 1999) und 1999 in Lüneburg startete. Mittlerweile sind in Lüneburg Fachhochschule und Universität vereinigt und der Studiengang wurde zum Wintersemester 2007/2008 auf das Leuphana-System, das eine frühzeitige Spezialisierung für Studenten ermöglicht, umgestellt. Die praxisorientierten Wirtschaftsposychologie-tudiengänge haben sich gut bewährt (vergl. Stäudel & Günther, 2004). Inzwischen gibt es viele solcher Kombinationsstudiengänge (der Stand von 2008 wird beschrieben in Klauk & Stäudel, 2008; Seitdem haben weitere Hochschulen einen derartigen Studiengang gestartet oder sind gerade dabei). Als Bewerber sollte man immer genau prüfen, wo der jeweilige Schwerpunkt liegt und ob dieser den eigenen Zielen entspricht. Auch sollte die Ausbildung wissenschaftlich fundiert sein, d.h. insbesondere eine gute Grundlagenausbildung umfassen, wie oben dargestellt. Studiengänge, die bspw. keine Statistik anbieten, entsprechen nicht der Art von Psychologie, die heute weltweit übereinstimmend als wissenschaftliche Psychologie angesehen wird und sich bspw. auch im europaweit für Psychologen gewünschten Abschluss „Bachelor of Science“ ausdrückt. Und natürlich müssen heutzutage alle Studiengänge akkreditiert sein.

Nicht alle öffentlichen Hochschulen verlangen Studiengebühren. Bei denen, die welche verlangen, variiert auch die Höhe. Private Hochschulen kosten natürlich einiges.

Ein Verband, der sich insbesondere der Förderung des Studiums der Wirtschaftspsychologie an Fachhochschulen verschrieben hat, ist die Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie, GWPs.

Teilgebiete

Zu den großen Teilgebieten der Wirtschaftspsychologie zählen:

• Die Organisationspsychologie und die Personalpsychologie als Forschungsgebiet, das sich mit dem Erleben und Verhalten von Personal in Beruf und in Organisationen beschäftigt (vgl. Schuler 2006; vgl. Weinert 2004) mit den Teilbereichen u. a. Personalentwicklung, Personalauswahl, Personaleinsatz, Personalbeurteilung Organisationsentwicklung (auch Change Management), Coaching. Früher wurde von der Betriebspsychologie gesprochen.

• Die Marktpsychologie beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten von Menschen, die an einem Markt teilnehmen. Hierunter fallen u. a. Verkaufspsychologie, Handelspsychologie, Konsumpsychologie, Werbepsychologie und Marktforschung (vergl. Felser, 2001).

• Die Arbeitspsychologie als Forschungsgebiet, das sich mit der psychologischen Analyse, Bewertung und Gestaltung von Arbeitstätigkeiten befasst u. a. Gesundheitsförderung, Einsatzberatung, Beurteilung, Arbeitsaufgaben, Arbeitsorganisation (vgl. Moser 2007).

• Die Führungspsychologie als Gebiet der Forschung vom Erleben und Verhalten von Menschen im Rahmen der ziel- und situationsbezogenen Beeinflussung durch Führungskräfte im Führungsprozess. Das Hauptziel der Führungspsychologie besteht in der Gewinnung aussagefähiger Führungstheorien (vgl. Liebel 1978; vgl. Neuberger 2002).

• Die Finanzpsychologie als jüngeres Forschungsgebiet vom Erleben und Verhalten der Menschen an Geldmärkten, u. a. das Verhalten von Klein- und Großaktionären an der Börse, Verhalten von Managern bei Investitionsentscheidungen (vgl. Frey, v.Rosenstiel, Hoyos 2005)

Eine eher volkswirtschaftlich orientierte Sichtweise ist die Psychologie gesamtwirtschaftlicher Prozesse (vergl. Kirchler 1995).

Literatur

  • Hoyos, C. & Frey, D. (1999). Arbeits- und Organisationspsychologie. Psychologie Verlags Union. Weinheim.
  • Felser, G. (2001). Werbe- und Konsumentenpsychologie. Heidelberg: Spektrum
  • Frey, D. L. von Rosenstiel, L. von, & Hoyos C. G. (Hrsg.) (2005). Wirtschaftspsychologie. Weinheim: Beltz PVU.
  • Günther, U. (1999). Psychologie an Fachhochschulen - Studiengänge, Theorie-Praxis-Verhältnis, Hochschulreform. Lengerich: Pabst Science Publishers.
  • Kirchler, E.M. (2003). Wirtschaftspsychologie, 3. Aufl., Göttingen.
  • Klauk, B. & Stäudel, T. (Hrsg.) (2007). Studienführer Wirtschaftspsychologie (Business Psychology). Lengerich: Pabst Science Publishers.
  • Moser, K. (2007). Wirtschaftspsychologie. Berlin.
  • Neuberger, O. (2002). Führen und führen lassen. Stuttgart: UTB
  • Pelzmann, L. (2006). Wirtschaftspsychologie, 4. Aufl., Wien u.a.
  • Schuler, H.(Hrsg.)(2006). Lehrbuch der Personalpsychologie. Göttingen: Hogrefe.
  • Stäudel, T & Günther, U. (2004). Die FH-Studiengänge Wirtschaftspsychologie haben sich bewährt. Wirtschaftspsychologie aktuell, 4, S 60 - 65.
  • Weinert, A.B. (2004). Organisations- und Personalpsychologie. 5. Aufl., Weinheim/Basel: Beltz.
  • Wiswede, G. (2000). Wirtschaftspsychologie, 3. Aufl., Stuttgart.

Weblinks

Siehe auch


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