- Bäckernavigation
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Brötchentütennavigation (auch "Bäckernavigation" genannt, in Anlehnung an die nicht mehr gebräuchliche "DECCA-Navigation") ist ein scherzhafter Begriff aus der Seefahrt und bezeichnet die Navigation in unbekannten Gewässern auf Sportbooten ohne Kompass, Sextant, Radar, Funknavigation, GPS und dergleichen. Der Begriff entstand unter Seglern in der dänischen Südsee, und rührt von der Vorstellung (bzw. dem Erlebten), dass man – oft etwas angetrunken – abends in irgendeinen kleinen Hafen einläuft und erst am nächsten Morgen beim einheimischen Bäcker anhand des Aufdrucks auf der Brötchentüte ermittelt, wo man sich befindet. Zusätzlich wird oft eine Seekarte verwendet, um festzustellen, wo sich dieser Ort genau befindet. Dies ist insbesondere notwendig, da an Hafeneinfahrten im Allgemeinen kein Ortsschild angebracht ist.
Diese Art der Navigation ist – zumindest bei stabilen Großwetterlagen und den in der westlichen Ostsee sehr dicht platzierten Seezeichen – durchaus möglich, wenn auch nicht ratsam. Im Hochsommer sind in bestimmten Abschnitten so viele Sportboote unterwegs, dass ein Hinterherfahren reicht, um den nächsten Hafen zu erreichen, was sportlich natürlich keine Herausforderung darstellt.
Gebräuchlich ist dieser Begriff in seiner französischen Übersetzung „navigation à la boulangerie“ bei scheinfreien Bootswanderern auf den Binnenwasserstraßen in Frankreich. Dort wird dann aber meist eine Straßenkarte zu Hilfe genommen.
Der Begriff steht allegorisch für sich-treiben-lassen, der Weg ist das Ziel und auch sich hyggen.
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