Bärenschlössle

Bärenschlössle
Bärenschlössle

Das Bärenschlössle im Stuttgarter Rotwildpark war ursprünglich ein Lustschloss und dient heute als Restaurant. Es wurde nach dem Bärenbach (heute Bernhardsbach) benannt, der in seiner Nähe floss.

Inhaltsverzeichnis

Der erste Bau: Lustschloss Carl Eugens

Überreste einer der Löwenfiguren

Das erste Bärenschlössle wurde von Reinhard Ferdinand Heinrich Fischer unter Herzog Carl Eugen in „altrömischem“ Stil aus Stein errichtet. Von dem zweigeschossigen ovalen Pavillon hatte man Blick auf den künstlich angelegten Bärensee, auf dem Gondeln schwammen, die Carl Eugen von einer Italienreise 1766/67 mitgebracht hatte bzw. nach den italienischen Originalen bauen ließ. An diese Phase erinnern noch die venezianischen Löwenfiguren, die die ehemalige Landestelle am Bärensee kennzeichnen. Im Erdgeschoss befand sich ein Saal mit Wandmalereien, im ersten Stock ein Salon mit einem Deckengemälde von Nicolas Guibal. Von diesem ersten Bauwerk existiert wohl nur eine einzige Abbildung; sie befindet sich auf einer Kaffeekanne, die in Ludwigsburg aufbewahrt wird.[1]

Nach Carl Eugens Tod im Herbst 1783 kamen sowohl das Schloss als auch die Wasserfahrzeuge herunter. 1817 wurde das erste Bärenschlössle abgerissen.

Der zweite Bau: Jagdpavillon Wilhelms I.

Das Bärenschlössle um 1900

König Wilhelm von Württemberg ließ an der Stelle des Vorgängerbaus einen größeren, achteckigen Jagdpavillon mit zwei Flügeln errichten und baute den Park zu einem großen Wildgehege aus, um auf dem Gelände Schaujagden veranstalten zu können. Der Pavillon war im klassischen Stil auf einer Terrasse errichtet und besaß einen Saal, der mit Jagdtrophäen und Jagdbildern von E. Kehrer geschmückt war. Außen war der Pavillon ursprünglich mit Rinde verkleidet und trug ebenfalls Jagdtrophäen.

Rechter Bär

Zwei bronzene Bärenstatuen standen in der Nähe des Pavillons. Eine dieser Figuren wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wiedergefunden und diente als Vorlage für die beiden 1964 erschaffenen Bronzebären von Lilli Kerzinger-Werth, die heute noch bei dem Gebäude stehen.

Park und Schloss waren bis zum Ersten Weltkrieg nur für Besitzer einer Jahreskarte zugänglich; 1919 wurde die Umzäunung des Wildparks entfernt und das Gelände öffentlich zugänglich. Ab 1937 wurde der Pavillon als Gästehaus des Landes und der Stadt Stuttgart genutzt. Im gleichen Jahr zäunte man das Wildgehege wieder ein. Seit 1939 ist der Rotwild- und seit 1958 auch der Schwarzwildpark Naturschutzgebiet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Wilhelms Jagdpavillon zerstört.

Der dritte Bau: Wiederaufbau nach Kriegseinwirkung

Eine Brandbombe zerstörte den alten Jagdpavillon im Jahr 1943 fast vollständig. Er wurde 1963 jedoch auf der erhalten gebliebenen Terrasse wieder aufgebaut. Das Erdgeschoss wurde als Restaurant, das Obergeschoss als offene Halle konzipiert.

Der vierte Bau: Wiederaufbau nach Brand

Bärenschlössle 2009

Am 13. November 1994 brannte das Bärenschlössle nahezu ganz ab. Der Bau wurde bis 1997 originalnah wieder neu errichtet; eine Abweichung von den beiden Vorgängerbauten stellen die Flügeltüren im Obergeschoss dar, die die bei den Vorgängerbauten vorhandenen Fenster ersetzten.

Nutzung

Das Bärenschlössle wird heute als Restaurant und Veranstaltungsort genutzt. Da es in einem Naturschutzgebiet liegt, unterliegt die Nutzung bestimmten Einschränkungen.

Weblinks

 Commons: Bärenschlössle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.botnangseite.de/Inhalte/umgebung.html#B%C3%A4renschl%C3%B6ssle, abgerufen am 29. März 2009
48.7608429.091449

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