Böhmerwaldbund

Böhmerwaldbund

Der Deutsche Böhmerwaldbund e.V. (DBB) ist ein deutscher Vertriebenenverband.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Nach eigenen Angaben zählt der Deutsche Böhmerwaldbund in Deutschland ca. 30.000 Mitglieder, die in Landesverbänden und Heimatgruppen organisiert sind. Sitz des Vereins ist Stuttgart. Der Böhmerwaldbund ist Mitglied im Bund der Vertriebenen (BdV). Eigenständige Nachwuchsorganisation ist die Böhmerwaldjugend. Als offizielles Mitteilungsblatt wird die Monatsschrift „Hoam!“ herausgegeben.

Vorsitzende:

  • Josef Taschek (1884–1938)
  • Adolf Hasenöhrl (1958–1988)
  • Ingo Hans (1988–)

Geschichte

Der Deutsche Böhmerwaldbund wurde am 17. April 1884 in Budweis nach dem Vorbild des Deutschen Schulvereins „zur Hebung des Deutschtums im Böhmerwald“ gegründet. Als unmittelbare Reaktion entstand in Prag der Tschechische Böhmerwaldbund (Národní jednota pošumavská). Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Gründung der Tschechoslowakei schloss sich der Deutsche Böhmerwaldbund dem Bund der Deutschen in Böhmen, 1925 dem Deutschen Schulverein Südmark sowie als Gliederung dem reichsdeutschen Verein für das Deutschtum im Ausland an. Im Zuge des Anschlusses der sudetendeutschen Gebiete an das Deutsche Reich wurde der Verein 1938 aufgelöst.

Nach der Vertreibung fand das erste Böhmerwäldlertreffen 1949 in Linz statt. Am 30. März 1958 wurde der Deutsche Böhmerwaldbund in Ulm mit dem Ziel wiedergegründet, das Erbe des ehemals deutschsprachigen Teils des Böhmerwalds mit seiner Kultur und seinen Landschaften zu bewahren. Die Gründung des Verbandes der Böhmerwäldler in Oberösterreich erfolgte am 1. Juli 1952. Seit der Öffnung des Eisernen Vorhangs 1989 widmet sich der Böhmerwaldbund verstärkt dem Erhalt von Kulturdenkmälern und der deutsch-tschechischen Aussöhnung.

Patenstadt Passau

Patenstadt der Böhmerwäldler ist seit 1961 die Stadt Passau. Auf der Veste Oberhaus gibt es ein Böhmerwaldmuseum, das vom Verein Böhmerwaldmuseum Passau (einem Mitglied des Deutschen Böhmerwaldbundes) getragen wird. Die Stadt Passau hat einen Kulturpreis gestiftet, der alle zwei Jahre im Rahmen des Böhmerwäldler-Bundestreffens vergeben wird.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Deutscher Böhmerwaldbund — Der Deutsche Böhmerwaldbund e.V. (DBB) ist ein deutscher Vertriebenenverband. Inhaltsverzeichnis 1 Organisation 2 Geschichte 3 Patenstadt Passau 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Höritz — Hořice na Šumavě …   Deutsch Wikipedia

  • Egerländer Gmoi — Bund der Eghalanda Gmoin e.V. Bund der Egerländer Gründung 10. November 1907 Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Deutscher Schulverein — Propagandaverschlußmarke des Deutschen Schulvereins aus der Zeit des Ersten Weltkriegs Deutscher Schulverein (DSchV) war der Name eines sogenannten Schutzvereins der Deutschen in allen Kronländern der Österreichischen Reichshälfte.… …   Deutsch Wikipedia

  • Hořice na Šumavě — Hořice na Šumavě …   Deutsch Wikipedia

  • Vertriebenenverband — Demonstration von Vertriebenenverbänden 1951 in Bonn …   Deutsch Wikipedia

  • Österreich [2] — Österreich, Kaisertum (vgl. die Karte »Österreichisch Ungarische Monarchie« bei S. 210), umfaßt das westlich der Leitha gelegene Staatsgebiet (Zisleithanien) der Österreichisch Ungarischen Monarchie (s. d.), oder die »im Reichsrat vertretenen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Böhmerwaldmuseum Wien — Böhmerwaldmuseum, Eröffnung Zettl Ausstellung Personalisierte Sondermarke anl …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Schell (Unternehmer) — Karl Schell (* 19. Dezember 1892 in Alt Langendorf, Böhmen ; † 2. Juni 1945 ebenda) war ein Industrieller in Langendorf und Annathal (Annín) bei Schüttenhofen (Sušice) im Böhmerwald. Leben Nach dem Studium der Elektrotechnik an der höheren… …   Deutsch Wikipedia

  • Zephyrin Zettl — (* 14. Juli 1876 in Stadln, Böhmen; † 4. Juli 1935 in Wien) war Buchdrucker und deutschsprachiger Mundartdichter aus dem Böhmerwald. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Anerkennungen 3 Werke …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”