- Ceske Budejovice
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České Budějovice Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihočeský kraj Bezirk: České Budějovice Fläche: 5556 ha Geographische Lage: 48° 58′ N, 14° 28′ O48.97416666666714.474444444444381Koordinaten: 48° 58′ 27″ N, 14° 28′ 28″ O Höhe: 381 m n.m. Einwohner: 95.071 (31. Dezember 2007) Postleitzahl: 370 01 Struktur Status: Statutarstadt Ortsteile: 7 Verwaltung (Stand: 2007) Oberbürgermeister: Juraj Thoma Adresse: nám. Přemysla Otakara II. 1,2
370 92 České BudějoviceWebsite: www.c-budejovice.cz České Budějovice (deutsch Böhmisch Budweis [1] oder Budweis [2]) ist mit etwa 95.000 Einwohnern die größte Stadt in Südböhmen und Verwaltungssitz der Südböhmischen Region. Weltweit bekannt ist die Stadt vor allem wegen der Budweiser-Biermarken, jedoch auch als Universitätsstadt und Sitz eines Bistums. Der erste Teil des Namens České („Böhmisch“) dient zur Unterscheidung von der Stadt Moravské Budějovice (deutsch Mährisch Budwitz).
Hier begann auch die erste Eisenbahnlinie auf dem europäischen Festland (außerhalb Englands); die Pferdebahn von Linz nach Budweis verband damals die beiden äußerst wichtigen Transportwege im alten Österreich-Ungarn: die Donau mit der Moldau beziehungsweise das Schwarze Meer mit der Nordsee.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Den Zusammenfluss der Flüsse Moldau (Vltava) und Malše (Maltsch) wählte 1265 der böhmische König Přemysl Ottokar II. als Ausgangspunkt für die Gründung der Königsstadt Budweis (České Budějovice), mit der er seine Machtstellung in Südböhmen festigen wollte. Dafür überließ der König dem Čéč von Budějovice aus Austausch die Burg und den Flecken Velešín.
Die Stadt wurde von Deutschen aus Oberösterreich und dem Böhmerwald besiedelt, aufgebaut und wuchs dank der königlichen Gunst und der günstigen Lage an der Kreuzung von Handelswegen wirtschaftlich schnell. Für die Treue zur Krone wurde Budweis immer wieder belohnt und mit Vorteilen und Privilegien versehen.[3] Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts wurden zwei Kirchen erbaut und die Stadt wurde mit festen Mauern umgeben. Im Verlauf des unruhigen 15. Jahrhunderts war das katholisch ausgerichtete Budweis eine wichtige Stütze gegen die Hussiten. Selbst der Heerführer Jan Žižka erkannte, dass die Stadt uneinnehmbar war und bemühte sich nicht um deren Erstürmung. Mit seinen 4000 Einwohnern gehörte das mittelalterliche Budweis zu den größten und bedeutungsvollsten Städten des böhmischen Königreiches. Trotzdem blieb es eingeschlossen in einem Ring von Wällen und in den Vorstädten lagen verstreut nur einige Gehöfte und Gärten.
Das 16. Jahrhundert brachte der Stadt ein starkes wirtschaftliches Wachstum vor allem durch die Förderung von Silber, aber auch durch Bierbrauen, die Fischwirtschaft und den Handel mit Salz.
Die finanziellen Mittel nutzte die Gemeinde auch für prunkvolle Repräsentationsgebäude, wie das neue Rathaus, die Renovierung und Umbau der Stadtmauern und die Errichtung eines hohen Turmes. Budweis bekam so ein Renaissance-Aussehen. 1569 wurde eine Münzstätte errichtet, welche Silber verarbeitete, das in den Schachtrevieren um das Städtchen Rudolfov gefördert wurde. Im Verlauf des Ständeaufstandes und des darauffolgenden Dreißigjährigen Krieges blieb Budweis wieder an der Seite des Kaisers und hielt den Attacken des Ständeheeres stand. Die moderne Befestigung machte aus der Stadt eine strategisch wichtige Festung, wohin im Verlauf des Krieges einige Male die höchsten Landesbeamten umzogen. In der Kirche wurden die böhmischen Krönungsjuwelen aufbewahrt. Während die eigentlichen Kriegsgeschehnisse nicht viele Schäden anrichteten, vernichtete ein Großbrand im Juli 1641 mehr als die Hälfte der Häuser.
Der Wiederaufbau der Stadt dauerte einige Jahrzehnte. Die Ära des Barock veränderte gründlich das Aussehen der öffentlichen Gebäude und auch der Privathäuser in der Stadt, bereicherte Budweis um eine Reihe religiöser Denkmäler, unter anderem auch um eines der Symbole der Stadt, den Samsonbrunnen.
Die Theresianischen Reformen in der Mitte des 18. Jahrhunderts machten aus Budweis den Sitz der neu gebildeten Region. Zur kulturellen Bedeutung der Stadt trug der Piaristenorden bei, der sich hier 1762 ansiedelte und ein lateinisches Gymnasium einrichtete. In dieselbe Zeit fällt auch die Entstehung des Stadttheaters. Unter Kaiser Josef II. wurde 1785 das Budweiser Bistum gegründet und zwei Jahrzehnte später wurde ein Priesterseminar und das Philosophische Institut eröffnet.
Das 19. Jahrhundert brachte der Stadt technischen Fortschritt, zum anderen eine moderne bürgerlichen Gesellschaft. Die Pferdeeisenbahn, errichtet zwischen den Jahren 1825 und 1832 als erste auf dem europäischen Kontinent, verband Budweis mit der oberösterreichischen Stadt Linz, und gemeinsam mit dem Schiffsverkehr auf der Moldau, der von Adalbert Lanna betrieben wurde, verbesserte sich der Transport von Waren in nordsüdliche Richtung. Dadurch wuchs auch die Bedeutung der Industrie und des Handels. 1847 verlegte die Wiener Firma Hardtmuth die Produktion von Bleistiften und keramischen Waren nach Budweis. Die Stadt erhielt ihre erste große Fabrik. 1871 entstand die Summerauerbahn nach Linz. Bis 1890 war die Stadt überwiegend deutschsprachig und bildete mit den Dörfern der Umgebung eine deutsche Sprachinsel. Dann erlangte durch die Masseneinwanderung allmählich das tschechische Element die Oberhand, der Bürgermeister blieb aber, durch das Zensuswahlrecht bedingt, bis 1918 ein Deutscher.
1895 entstand die tschechische Aktienbrauerei, die heutige Brauerei Budvar (Budweiser Budvar), welche die Stadt in vielen Ländern der Welt bekannt machte. Das zwanzigste Jahrhundert brachte eine stürmische Entwicklung. 1945 wurden alle Budweiser Deutschen aus ihrer Heimatstadt deportiert und fanden in Westdeutschland und Österreich Aufnahme. Budweis wurde zur wirtschaftlichen und kulturellen Metropole Südböhmens und 1949 zum Sitz der neu gebildeten Budweiser Region. Seit 1991 ist es Sitz der Südböhmischen Universität České Budějovice. Seit der Verfassungsänderung vom 1. Januar 2000 ist die Stadt Hauptstadt des Jihočeský kraj (Region Südböhmen).
Infrastruktur
České Budějovice liegt an der Hauptverkehrsachse Prag-Linz, sowie České Budějovice-Plzeň.
Diese Verkehrsachsen sind als Schnellstraße R 3/E 55 von Prag nach Linz ausgeführt. In den nächsten Jahren soll diese zur Autobahn D 3 ausgebaut werden. Die zweite Achse von České Budějovice nach Plzeň ist als Schnellstraße R 20/E 49 ausgeführt.
Daneben existieren diese beiden Städteverbindungen als Eisenbahnhauptstrecken. Zum einen ist dies die Summerauerbahn von Linz, welche hier in die Eisenbahnstrecke Nummer 220 nach Prag übergeht. Zum anderen ist dies die Eisenbahnstrecke Nummer 190 nach Pilsen. Beide Strecken sind zweigleisig und elektrifiziert ausgeführt. Daneben existieren weitere kleinere Nebenbahnen von und zum Eisenbahnknoten České Budějovice.
2005 gründete die Stadt zusammen mit dem Jihočeský kraj eine gemeinsame Trägergesellschaft für den früheren Militärflugplatz Planá an der südwestlichen Peripherie, der zu Jahresbeginn 2006 vom Militär einer zivilen Nutzung übergeben wurde und bis zum Jahr 2010 für 20 Millionen Euro zum internationen Flughafen Budweis ausgebaut werden soll, auf welchem Flugzeuge der Größenordnung einer Boeing 737 oder Airbus 318 landen können. Jährlich sollen ca. 600.000 Passagiere abgefertigt werden.
Die durch die Stadt fließende Moldau ist hier noch nicht schiffbar.
Die ortsansässigen Brauereien setzen wieder verstärkt auf den Namen "Budweis" bzw. "Budweiser"[4] und halten verschiedene Namensrechte, abgesehen von den USA:
- Budweiser Bürgerbräu seit (1795)
- Budweiser Budvar seit (1895)
Persönlichkeiten
Im Ort geboren
- Richard Bernaschek, österreichischer Politiker (SPÖ), Widerstandskämpfer und Schutzbundführer
- Rudolf Hieronymus Eusebius von Colloredo-Waldsee, tschechischer Adliger
- Norbert Frýd, Schriftsteller und Publizist
- Adalbert Gyrowetz (tsch. Vojtěch Jírovec), Komponist
- Marie Horáková, tschechische Schauspielerin und Sängerin
- Karl Adalbert Lanna, Großindustrieller
- Václav Prospal, Eishockeyspieler in der NHL und Mitglied des Olympiasiegerteams von 1998 und der Weltmeisterteams von 2000 und 2005.
- Vladimír Remek, Mitglied des Europäischen Parlaments und ehemaliger Raumfahrer
- Haro Senft, Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent
- František Straka, ehemaliger tschechischer Fußballspieler und jetziger Fußballtrainer
- Rolf Thiele, österreichischer Regisseur, Drehbuchautor und Produzent
- Rudolf Tomaschek, österreichischer Physiker
- Hermann Wunderlich, Architekt und Leiter der Bauabteilung der Kaufhof AG; schuf für den Konzern 51 Warenhäuser und war ein Pionier der europäischen Warenhausarchitektur
- Karl Maximilian Graf Zedtwitz, Politiker und Direktor der böhmischen Landesbank sowie Mitglied des Reichsrates
- Veronika Zemanová, Erotikmodel, Fotografin und Musikerin
- Roman Kondelik, deutscher Eishockeytorwart
Im Ort wirkten
- Vladimír Boublík, tschechischer theologischer Philosoph
- Hynek Burda, Professor für Zoologie
- Maximilian Daublebsky von Sterneck, Admiral und Kommandant der österreichisch-ungarischen Marine
- Otakar Jeremiáš, böhmischer Komponist
- Karel Matouš, Konstrukteur einer vierreihigen Kleinschreibmaschine
- František Daniel Merth, katholischer Priester und Dichter
- Johannes Nepomuk Neumann, Bischof von Philadelphia und Heiliger der katholischen Kirche
- Johann Peter, österreichischer Schriftsteller
- Ema Destinová, tschechische Sopranistin
- Miloš Lánský, Mitgründer der Schule der kybernetischen Pädagogik oder Bildungsinformatik
- Friedrich der Weise
- Franz Xaver Reitterer, Schriftsteller, Abgeordneter zum böhmischen Landtag (1908) und Begründer der Verlagsanstalt Moldavia in Budweis
Partnerstädte
Budweis unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten [5]:
- Linz (Österreich) (seit 1987)
- Passau (Deutschland) (seit 1993)
- Suhl (Deutschland) (seit 1979)
- Lorient (Frankreich) (seit 1997)
- Nitra (Slowakei)
- Homel (Weißrussland)
Weblinks
- České Budějovice (de, cz, en)
Fußnoten
- ↑ Verordnung des Innenministeriums Nr. 20/1921 Sb., o změnách úředních názvů měst, obcí a osad povolených v roce 1920
- ↑ Encyklopedie Českých Budějovic, Statutární město České Budějovice a NEBE s. r. o., České Budějovice 2006, 2. opravené a rozšířené vydání (ISBN 80-239-6706-1), str. 260
- ↑ Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassung- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 435 ff..
- ↑ And we're not using so much the term Ceske Budejovice -- for two reasons; one, that most people refer to the city as Budweis and secondly, most Americans can't pronounce Ceske Budejovice." - http://www.radio.cz/en/article/69857
- ↑ Webseite der Statutarstadt České Budějovice: Partnerstädte
Städte und Gemeinden im Okres České Budějovice (Bezirk Böhmisch Budweis)Adamov | Bečice | Borek | Borovany | Borovnice | Boršov nad Vltavou | Bošilec | Branišov | Břehov | Čakov | Čejkovice | Čenkov u Bechyně | České Budějovice | Čížkrajice | Dasný | Dívčice | Dobrá Voda u Českých Budějovic | Dobšice | Dolní Bukovsko | Doubravice | Doudleby | Drahotěšice | Dražíč | Dříteň | Dubičné | Dubné | Dynín | Habří | Hartmanice | Heřmaň | Hlavatce | Hlincová Hora | Hluboká nad Vltavou | Homole | Horní Kněžeklady | Horní Stropnice | Hosín | Hosty | Hradce | Hranice | Hrdějovice | Hůry | Hvozdec | Chotýčany | Chrášťany | Jankov | Jílovice | Jivno | Kamenná | Kamenný Újezd | Komařice | Kvítkovice | Ledenice | Libín | Libníč | Lipí | Lišov | Litvínovice | Ločenice | Mazelov | Mladošovice | Modrá Hůrka | Mokrý Lom | Mydlovary | Nákří | Nedabyle | Neplachov | Nová Ves | Nové Hrady | Olešnice | Olešník | Ostrolovský Újezd | Petříkov | Pištín | Planá | Plav | Radošovice | Roudné | Rudolfov | Římov | Sedlec | Slavče | Srubec | Staré Hodějovice | Strážkovice | Strýčice | Střížov | Svatý Jan nad Malší | Ševětín | Štěpánovice | Temelín | Trhové Sviny | Týn nad Vltavou | Úsilné | Včelná | Vidov | Vitín | Vlkov | Vrábče | Vráto | Všemyslice | Záboří | Zahájí | Závraty | Zliv | Zvíkov | Žabovřesky | Žár | Žimutice
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