Höritz

Höritz
Hořice na Šumavě
Wappen von ????
Hořice na Šumavě (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Český Krumlov
Fläche: 3189 ha
Geographische Lage: 48° 46′ N, 14° 10′ O48.76277777777814.174444444444674Koordinaten: 48° 45′ 46″ N, 14° 10′ 28″ O
Höhe: 674 m n.m.
Einwohner: 820 (28. August 2006)
Postleitzahl: 382 22
Verkehr
Straße: Český KrumlovFrymburk nad Vltavou
Bahnanschluss: České BudějoviceHorní Planá
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 6
Verwaltung (Stand: 2009)
Bürgermeister: Slavomír Čurda
Adresse: Hořice na Šumavě 6
382 22 Hořice na Šumavě
Website: www.horicenasumave.cz

Hořice na Šumavě (deutsch Höritz, auch Höritz im Böhmerwalde; lateinisch Horzicz oder Gorici) ist eine Gemeinde im Okres Český Krumlov in Tschechien.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Hořice gehört zur südböhmischen Region Jihočeský kraj und liegt in den östlichen Ausläufern des Böhmerwaldes. Nachbarorte sind Kladenské Rovné und Skláře im Nordosten, Slavkov im Osten, Světlík im Südosten, Černá v Pošumaví im Südwesten, Olšina im Westen und Polná na Šumavě im Nordwesten. Südwestlich liegt der 868 m hohe Berg Kraviná.

Geschichte

Gesamtansicht vom Süden

Hořice wurde erstmals 1274 urkundlich erwähnt und war damals im Besitz des Heinrich von Amschelberg (Jindřich z Kosové Hory), der den Ort 1281 an die Witigonen abtrat. Die frühgotische Kirche St. Katharina entstand bereits um 1250. Seit 1290 gehörte es zum Kloster Hohenfurth. 1375 wurde es zum Städtchen erhoben, dem 1549 der Abt von Hohenfurth das Marktrecht verlieh. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es von den Schweden geplündert.

Bekannt wurde Höritz vor allem durch die Passionsspiele, die in den Jahren 1818-1948 aufgeführt wurden, deren Tradition aber bis in das 13. Jahrhundert zurückreichen soll.[1] Den Text für die Uraufführung im örtlichen Gasthof schrieb der Weber Paul Gröllhesl, der hierfür eine Vorlage des Kapuziners Martin Cochem aus dem Jahre 1682 benutzte. Die Spiele wurden zunächst von Laien aufgeführt. Seit 1890 wurden die Passionsspiele vom Deutschen Böhmerwaldbund organisiert. Sie wurden mehrmals verfilmt, u. a. 1895 für die amerikanische Gesellschaft Hurd. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Passionsspiele in Höritz durch die Nationalsozialisten verboten und das Theatergebäude als Lager verwendet. Nach dem Krieg lebte die Tradition zwar kurz wieder auf, jedoch bemühten sich nun die Kommunisten um eine schnelle Liquidierung der Passionsspiele. Das Theatergebäude diente nach 1948 als Schafstall und Strohlager, später wurde das Holzgebäude abgerissen und die gemauerten Teile des Gebäudes nebst Wallfahrtskirche im Jahre 1966 gesprengt.

Nach der politischen Wende wurde am 29. Juni 1993 die Tradition der Passionsspiele wieder aufgenommen. In den ersten vier Jahren fanden 36 Vorstellungen statt, die von fast 10.000 Zuschauern aus ganz Europa besucht wurden.

Sehenswürdigkeiten

Pranger
  • Die St.-Katharina-Kirche wurde um 1250 errichtet und um 1500 umgebaut. 1771 und 1834 brannte sie aus, 1900–1901 wurde sie renoviert und erhielt einen neuen Kirchturm.
  • Der achteckiger Pranger dem Stadtplatz wurde 1549 aufgestellt.
  • Statue des Heiligen Johann Nepomuk aus dem 18. Jahrhundert
  • Ein System von sieben steinernen Brunnen, die früher die Bewohner mit Trinkwasser versorgten
  • In der Nähe befinden sich die Naturschutzgebiete Slavkovský Chlumek und Žestov, sowie Kalksteinbrüche, die auch als Sammelplatz für Fledermäuse dienen.
  • Museum der Gemeinde und der Passionsspiele
  • Ausstellung historischer Rundfunkempfänger und Fernsehgeräte

Das Wappen der Gemeinde

Das Wappen bildet eine rote fünfblättrige Rose mit goldener Mitte und grünem Laub, welche sich auf einem silbernen Schild befindet. Es leitet sich vom Wappen der Rosenberger ab.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Hořice besteht aus den Ortsteilen:

  • Hořice na Šumavě (Höritz)
  • Mýto (Mauthstadt)
  • Provodice (Probolden)
  • Skláře (Teutschmannsdorf)
  • Šebanov (Schöbersdorf) und
  • Stěžerov (Fischern).

Zu Kataster von Hořice gehört auch die Ansiedlung Žestov (Schestau) sowie die Fluren der erloschenen Dörfer Cipín (Zippendorf) und Svíba (Schwiegrub).

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Gemeinde auf der offiziellen Homepage.

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