- Bühnenvorhang
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Im Zusammenhang mit darstellender Kunst hat der Begriff Vorhang folgende Bedeutungen:
Inhaltsverzeichnis
Hauptvorhang
Zum einen bezeichnet er den Hauptvorhang zur optischen Trennung von Bühne und Zuschauerraum – im Unterschied zu Vorhängen, die den Bühnenraum teilen wie Sofitten, Vorhänge zwischen den Gassen oder Bühnenprospekte und damit Bestandteile des Bühnenbilds sind.
Folgende Hauptvorhänge sind üblich:
- Der nach oben aufgezogene, meist ungeteilte Vorhang (deutscher Vorhang). Als Prospektvorhang kann er glatt und bemalt sein. Er benötigt eine Oberbühne mit ausreichender Höhe. Dafür ist auf den Seiten kein Stauraum erforderlich.
- Der in der Mitte geteilte, meist auf Schienen befestigte Vorhang. Er kann – mancherorts wahlweise – auf drei Arten geöffnet werden.
- Als griechischer Vorhang (die häufigste Version) ist er mit Rollen auf Schienen befestigt und kann zu den Seiten hin aufgezogen werden.
- Beim italienischen Vorhang bleiben die Hälften am oberen Ende zusammen und werden mit in der unteren Hälfte an den Kanten befestigten Seilen diagonal geöffnet.
- Der französische Vorhang (die technisch aufwändigste Version) wird mit zwei kombinierten Zügen sowohl nach oben als auch diagonal aufgezogen. Eine Variante davon ist der Wagnervorhang.
- Seltener sind der in der Art einer Jalousie konstruierte Raffvorhang („Wolkenvorhang“) und der Rollvorhang.
- Außerdem gibt es den nur auf eine Seite hin aufgezogenen Halbvorhang, der auch „Brechtvorhang“ genannt wird.
Die manuelle Bedienung eines Vorhangzugs mit Hanfseil erfordert spezielles Können, da die Geschwindigkeit aus technischen Gründen und um der Eleganz willen variiert werden muss.
Eiserner Vorhang
Der Eiserne Vorhang (oft kurz „der Eiserne“) oder Schutzvorhang ist eine Brandschutzvorrichtung im Theater, die Bühne und Zuschauerraum feuerfest und einigermaßen luftdicht voneinander trennt. Er wird unmittelbar vor der Vorstellung nach oben aufgezogen. Nach dem Wiener Ringtheaterbrand 1881 wurde er allgemein eingeführt.
Der eiserne Vorhang befindet sich für die Zuschauer vor dem Hauptvorhang. Seine Vorderseite ist meist künstlerisch gestaltet.
Symbolische Bedeutung
Im übertragenen Sinn ist der „Vorhang“ ein Maß für den Beifall des Publikums. Bei anhaltendem Applaus wird der Vorhang mehrfach geöffnet, um den Blick auf die Mitwirkenden freizugeben, beziehungsweise die Darsteller treten vor den Vorhang. Jeder dieser Auftritte wird dann als „Vorhang“ gezählt. Angeblich 89 Vorhänge erhielten Margot Fonteyn und Rudolf Nurejew 1964 nach einer Aufführung von Schwanensee an der Wiener Staatsoper.
Literatur
- Marlis Radke-Stegh: Der Theatervorhang. Ursprung, Geschichte, Funktion. Meisenheim: Hain 1978. ISBN 3-445-01627-5
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