Bürokratieansatz

Bürokratieansatz
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Der Bürokratieansatz von Max Weber beschreibt die Funktionsweise von Großorganisationen und untersucht die Bürokratie als Organisationstyp in modernen Industriegesellschaften. Er zählt zu den klassischen Organisationstheorien. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass zu Zeiten Webers eine andere Sichtweise auf Bürokratien herrschte, als in der heutigen Gesellschaft und Wissenschaft. Weber sah insbesondere den pünktlichen, ordentlichen Beamten, der pflichtbewusst seine Aufgabe für den Staat erfüllt und somit zur Existenzgrundlage des Staates beiträgt. Im Hintergrund steht hier das preußische Bild des staatlichen Beamten. Hieraus lässt sich zum Teil auch erklären, warum heute noch Beamte - beispielsweise in Deutschland - bestimmte Privilegien genießen. Heutzutage gilt dieses Modell bzw. diese einfache Weltsicht als überaltert. Die moderne Wissenschaft verweist hingegen beispielsweise auf das Bürokratiemodell von Cyril Northcote Parkinson.

Der Bürokratieansatz wird von Weber in seinem 1922 postum erschienenen Werk „Wirtschaft und Gesellschaft“ als Analyse des Rationalisierungsprozesses behandelt.

Inhaltsverzeichnis

Einordnung

Innerhalb der Organisationstheorien werden klassische und moderne Ansätze unterschieden:

klassisch
Ansatz Vertreter
strukturelle Ansätze Frederick Winslow Taylor, Henri Fayol, Erich Kosiol, Fritz Nordsieck
Bürokratiemodell Max Weber
Human-Relations-Bewegung Elton Mayo, Fritz Jules Roethlisberger
Kaderbürokratie (im Sowjetbereich) Bálint Balla

Ziel

Primäres Ziel des Ansatzes ist es, die Leistungsfähigkeit von Organisationen mit Hilfe von Aufgabenteilung und sachlicher Aufgabenerfüllung aufrechtzuerhalten.

Merkmale / Gestaltungselemente

  • Arbeitsteilung - Jedes Organisationsmitglied hat einen festen Arbeitsplatz und die notwendige, feste Kompetenz zur Aufgabenerfüllung
  • Amtshierarchie - Weisungs- und Kontrollbefugnisse sollten streng hierarchisch sein.
  • Regelmäßigkeit - Ein System von „generellen, mehr oder minder fest und mehr oder minder erschöpfend erlernbaren Regeln“
  • Aktenmäßigkeit - Die Aufgabenerfüllung muss schriftlich festgehalten werden

Siehe auch

Organisationssoziologie, Verwaltungssoziologie

Literatur

  • Horst Bosetzky, Peter Heinrich: Mensch und Organisation, Aspekte bürokratischer Sozialisation, Köln, 6. Aufl. 2002
  • Hans-Ulrich Derlien, Doris Böhme, Markus Heindl: Bürokratietheorie. Einführung in eine Theorie der Verwaltung, Wiesbaden, 2011, ISBN 3-531-17816-4

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