- C/1882 R1
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C/1882 R1 (Großer Septemberkomet) Eigenschaften des Orbits (Simulation) Orbittyp langperiodisch Numerische Exzentrizität 0,99989 Perihel 0,008 AE Aphel 153,5 AE Große Halbachse 76,7 AE Siderische Umlaufzeit 672 a Neigung der Bahnebene 142,011° Periheldurchgang 17. September 1882 Bahngeschwindigkeit im Perihel 483,2 km/s Physikalische Eigenschaften des Kerns Geschichte Entdecker W. H. Finlay Datum der Entdeckung 7. September 1882 Der Große Septemberkomet (auch der Große Komet von 1882 oder C/1882 R1) war ein Komet, der im September 1882 seine größte Helligkeit aufwies. Er war Mitglied der Kreutz-Gruppe, einer Gruppe Kometen, die im Perihel der Sonne sehr nahe kommen. Der Komet war hell genug, um auch tagsüber neben der Sonne sichtbar zu sein.
Entdeckung
Der Komet tauchte im September 1882 plötzlich am Morgenhimmel auf und war mit bloßem Auge sichtbar. Es wird berichtet, dass die ersten Sichtungen am 1. September 1882 am Kap der guten Hoffnung und am Golf von Guinea stattfanden. In den folgenden Tagen war er bereits vielen Beobachtern der südlichen Hemisphäre bekannt.
Der erste Astronom, der den Kometen gesehen hat, war William Henry Finlay vom Royal Observatory in Kapstadt, Südafrika. Seine Entdeckung wird mit 7. September datiert. Er beschreibt den Kometen mit einer scheinbaren Helligkeit von 3mag und einem Schweif von einem Grad Länge.
Der Komet wurde rasch heller und wurde in den darauffolgenden Tagen ein außergewöhnlich leuchtstarkes Himmelsobjekt.
Perihel
Die Bahnbestimmung zeigte, dass er zu den Sonnenstreifern (Sungrazers) gehörte und sich somit sehr nahe an die Sonne annähern musste.
Das Perihel wurde am 17. September 1882, also nur wenige Tage nach der Entdeckung des Kometen, erreicht. In den Stunden um den Periheldurchgang konnte der Komet, der eine scheinbare Helligkeit von bis zu -17mag erreichte, tagsüber neben der Sonne gesehen werden. Kurz nach dem Periheldurchgang zog der Komet von der Erde aus gesehen vor der Sonne vorbei (Transit). Finlay verfolgte den Kometen mit Hilfe eines Sonnenfilters bis direkt an den Sonnenrand, wo er plötzlich verschwand. Vor der Sonne konnten keine Spuren von ihm ausgemacht werden.
Entwicklungen nach dem Perihel
Nach dem Perihel flog der Komet in dunklere Bereiche des Himmels. Trotz der mit zunehmender Entfernung von der Sonne allmählichen Abnahme der Helligkeit blieb er eines der markantesten Himmelsobjekte. Ende September bemerkten Beobachter, unter anderem Edward Barnard, dass der Kern des Kometen sich auszudehnen begann und Anfang Oktober war klar, dass er in mindestens sechs Teile zerbrochen war.
Mitte Oktober entwickelte der Komet einen Gegenschweif, also einen Schweif, der scheinbar in Richtung Sonne zeigte. Dies ist ein durchaus übliches Phänomen, beruht aber auf einer optischen Täuschung. Räumlich zeigen Kometenschweife immer von der Sonne weg.
Der Komet verblasste nach und nach, blieb aber trotz seines Zerbrechens bis Februar 1883 mit bloßem Auge sichtbar. Die letzte definitive Sichtung des Kometen wurde am 1. Juni 1883 gemacht.
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