Alba (Unternehmen)

Alba (Unternehmen)
ALBA
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Rechtsform plc & Co. KG
Gründung 1968
Sitz Berlin, Deutschland
Leitung Dr. Axel Schweitzer
Dr. Eric Schweitzer
Martin Becker-Rethmann
Hermann Holstein
Eric Mendel
Mitarbeiter ca. 7.300 [1]
Umsatz 921 Mio. Euro [1]
Branche Entsorgung, Recycling, Facility Services
Website www.alba.info

Alba (Eigenschreibweise ALBA) ist ein zur ALBA Group gehörendes Unternehmen in der Entsorgungs- und Recyclingbranche.

Am 1. Januar 2011 ist die ALBA AG komplett in der neu gegründeten ALBA Group plc & Co. KG aufgegangen. Damit wurde aus der Dachmarke ALBA Group eine echte reale Gesellschaft. In dieser neuen Holding mit Sitz in Berlin finden sich neben dem fünfköpfigen Vorstand der ehemaligen ALBA AG auch alle übergeordneten, strategischen Verwaltungsbereiche wieder.[2]

Zu den Kernbereichen der operativen Tätigkeit des 1968 gegründeten Familienunternehmens ALBA, das heute durch die Brüder Axel und Eric Schweitzer geführt wird, gehören Entsorgungsdienstleistungen im kommunalen wie gewerblichen Bereich, Vermarktung von Sekundärrohstoffen, Entwicklung und Betrieb von Recycling- und Produktionsanlagen sowie die Konzeption und Durchführung von Facility-Management-Leistungen.

ALBA betreibt Recyclinganlagen für die Wiederaufbereitung von Kunststoffen, Leichtverpackungen, Kühlgeräten sowie von Pappe/Papier und Altglas. Im Juli 2008 eröffnete die Firma im baden-württembergischen Walldürn die europaweit modernste Produktionsanlage zur Gewinnung von Kunststoffarten und anderen Wertstofffraktionen aus den Sammlungen der dualen Systeme. Die Anlage ist eine Weiterentwicklung der bisherigen drei Sortieranlagen in Leipzig, Berlin und Braunschweig.[3]

Seit 1991 sponsert der Entsorger den Basketballverein ALBA Berlin, der bis zur Saison 2007/2008 insgesamt acht Mal den deutschen Basketball-Meisterschaftstitel errang. Außerdem ist ALBA Sponsor des polnischen Basketball-Drittligisten Alba Chorzów.

Inhaltsverzeichnis

ALBA-Unternehmensgruppe

Die ALBA-Unternehmensgruppe bildet neben Interseroh eine der gleichberechtigten und selbstständigen Säulen der ALBA Group. Schwerpunkte der operativen Tätigkeit von ALBA sind Entsorgungsdienstleistungen im kommunalen und gewerblichen Bereich, Vermarktung von Sekundärrohstoffen, Entwicklung und Betrieb von Recycling- und Produktionsanlagen sowie Konzeption und Durchführung von Facility Services.

Heute zählen zur ALBA-Unternehmensgruppe, die von den Brüdern Dr. Eric und Dr. Axel Schweitzer geführt wird, rund 130 Tochterunternehmen mit Betriebsstätten an 135 Standorten in Deutschland, Polen, Bosnien-Herzegowina und der Slowakei mit insgesamt rund 7300 Mitarbeitern.[4] Der Gruppenumsatz beträgt rund eine Milliarde Euro.

ALBA Group

Die ALBA Group, bestehend aus den beiden unabhängigen Säulen ALBA und Interseroh, ist mit einem jährlichen Umsatzvolumen von 2,73 Milliarden Euro (2010) und knapp 9.000 Mitarbeitern (inkl. Minderheitsbeteiligungen) in rund 200 Tochter- und Beteiligungsunternehmen in Deutschland und weiteren zwölf europäischen Ländern sowie in Asien und den USA aktiv. Damit ist die ALBA Group einer der führenden europäischen Umweltdienstleister und Rohstoffanbieter.[5][6]

Wertstofftrennung – „Berliner Modell“ und „Gelbe Tonne plus

ALBA führte 1973 die Wertstofftrennung in farbigen Tonnen als „Berliner Modell“ ein. Seit einigen Jahren bietet Alba in Berlin darüber hinaus ein neues Entsorgungsmodell an: die Gelbe Tonne plus. Die Gelbe Tonne plus ist die Ausweitung der bisherigen Sammlung von Verpackungsmaterialien aus den dualen Systemen auf alle so genannten trockenen Wertstoffe. Hochwertige, recycelbare Stoffe, die bisher im Restmüll landeten, werden über die Gelbe Tonneplus gemeinsam mit Verkaufsverpackungen erfasst und der Wiederverwertung zugeführt. Zu diesen Stoffen gehören beispielsweise alte Toaster und andere Elektrokleingeräte, Töpfe oder Werkzeuge aus Metall, Holzleisten, Kunststoffschüsseln oder auch das ausgediente Spielzeug aus Kunststoff, Holz oder Metall. Durch die zusätzliche Erfassung dieser „trockenen“ Wertstoffe, die bisher noch in den grauen Tonnen landeten, wird mit der Gelben Tonne plus das teure Restmüllaufkommen deutlich reduziert. Derzeit sind bereits 410.000 Wohneinheiten mit rund 750.000 Einwohnern und damit nahezu alle Großwohnanlagen Berlins an das System der ALBA Gelbe Tonne plus angeschlossen. In Leipzig ist die Gelbe Tonne plus flächendeckend im Einsatz und wird von den rund 511.000 Einwohnern der Stadt in circa 293.000 Haushalten genutzt.[7][8]

Entsorgung

ALBA erbringt Leistungen für Kommunen, Industrie, Gewerbe und private Haushalte. Neben den „Klassikern“ im Recycling – Leichtverpackungen, Papier, Glas oder Holz – sammelt, sortiert und verwertet die Unternehmensgruppe Baustellenabfälle, -schutt und -mischabfälle, Elektronikschrott, Sonderabfälle und Sperrmüll. Abbruchleistungen sowie Akten- und Datenträgervernichtung gehören ebenso zu den Dienstleistungen wie Straßenreinigung, Winterdienst und Containerdienst.

Wertstoffmanagement

ALBA baute sein Wertstoffmanagement (Vermarktung und Handel von Sekundärrohstoffen) in den vergangenen Jahren deutlich aus und ist auch international in diesem Bereich tätig. Alba bündelt Stoffströme, optimiert Transporte und vermarktet die neu gewonnenen Rohstoffe. Die Recycling-Kette wird vollendet und der Wertstoffkreislauf geschlossen. Das Wertstoffmanagement trägt dadurch auch dazu bei, Rohstoffressourcen zu schonen.

Facility Services

ALBA ist als Komplettanbieter von Facility Services seit Ende der 90er für die Wohnungswirtschaft aktiv, und erbringt bundesweit kaufmännische, technische und infrastrukturelle Facility Services für klassische Wohngebäude bis hin zu Gewerbe- und Spezialimmobilien. Mit der Bewirtschaftung von Immobilien verbundene Leistungen sind zum Beispiel: Hausmeisterleistungen, Grün- und Grauflächenpflege, Gebäudereinigung oder Winterdienst. Auch ingenieurtechnische Dienstleistungen, wie Betriebsführung, Instandhaltung, Energiemanagement, Sanierung sowie Haus- und Mietverwaltung, Objektbuchhaltung, Flächenbewirtschaftung und Vertragsmanagement gehören zum Leistungsportfolio. Neben der Reduzierung von Verwaltungskosten steht die Erhöhung der Mietqualität im Vordergrund.

Das Ver- und Entsorgungszentrum (VEZ) im Daimler Areal am Potsdamer Platz

Auf einer Gesamtfläche von 4.500 m² betreibt ALBA ein unterirdisches, vollelektronisch gesteuertes Ver- und Entsorgungszentrum. Nach intensiver Know-how-Entwicklung konzipierte und installierte ALBA die Ver- und Entsorgungslogistik sowie die Verkehrsleittechnik. Unterhalb des Potsdamer Platzes werden etwa 200 Kunden beliefert (rund 160 LKWs täglich) und jährlich mehr als 3.500 Tonnen Abfälle umweltgerecht entsorgt. Das VEZ erhielt 1999 den „Kienbaum-Förderpreis“ für zukunftsorientierte Dienstleistungen und gilt bis heute als Vorbild für moderne Infrastrukturlösungen in Deutschland.

Anlagentechnik

Anlage zur Gewinnung von Kunststoffarten und anderen Wertstofffraktionen aus den Sammlungen der dualen Systeme

In Walldürn (Neckar-Odenwald-Kreis) betreibt die ALBA Recycling GmbH seit Juli 2008 Europas modernste Anlage zur Sortierung von Leichtverpackungen und anderen Wertstofffraktionen. Ähnliche Anlagen unterhält Alba bereits in Leipzig, Berlin-Hellersdorf und Braunschweig-Watenbüttel.[9] Bei der Sortierung handelt es sich um ein technisch innovatives Verfahren unter Einsatz von Nahinfrarottechnik. Es werden ca. 90 Prozent der Verpackungsabfälle sortenrein sortiert und in verschiedene Fraktionen, wie beispielsweise unterschiedliche Kunststoffarten, getrennt. ALBA investierte 20,5 Mio. Euro und schuf 70 Arbeitsplätze. Die Verarbeitungskapazität liegt bei 160.000 Tonnen/Jahr.[10]

Anlage zur umfassenden werkstofflichen Verwertung gebrauchter Kunststoffverpackungen

In Eisenhüttenstadt betreibt ALBA eine hochmoderne Anlage zur umfassenden werkstofflichen Verwertung gebrauchter Kunststoffverpackungen. Mit optoelektronischer Verarbeitungstechnik werden Farben, Formen und Kunststoffarten erkannt und Flaschen gezielt vereinzelt. Durch die Anhebung der Verwertungsquote entstehen qualitativ hochwertige Granulate als Rohstoff für die Kunststoff verarbeitende Industrie. Alba investierte 32 Mio. Euro und schuf mehr als 70 Arbeitsplätze. Die Verarbeitungskapazität liegt bei mehr als 33.000 Tonnen/Jahr.[11]

Aufbereitungsanlage für Hausmüll

In Berlin-Reinickendorf hat ALBA Europas modernste Aufbereitungsanlage für Hausmüll entwickelt und betreibt diese in Kooperation mit den Berliner Stadtreinigungsbetrieben.[12] Eine baugleiche Anlage ist in Berlin-Pankow in Betrieb. Durch das ökologisch innovativste Verfahren zur Behandlung von Restabfall werden bis zu 98% des Abfalls in Zement- oder Kraftwerken energetisch wiederverwertet.

ALBA investierte 80 Mio. Euro und schuf 75 Arbeitsplätze. Der Jahresdurchsatz beider Anlagen beträgt zusammen 320.000 Tonnen/Jahr.

Glas-Aufbereitungsanlage

In Velten bei Berlin betreibt ALBA die leistungsfähigste, modernste und kostengünstigste Glas-Aufbereitungsanlage Europas. Nach der Aussonderung von Störstoffen, wie Metallen, Keramik, Porzellan, Plastik und Papier wird das Glas durch optoelektronische Geräte farbgerecht getrennt. Die Anlage produziert qualitativ hochwertiges Glasgranulat, welches an Glashütten im In- und Ausland geliefert wird.[13]

ALBA investierte 28 Mio. Euro und schuf mehr als 40 Arbeitsplätze. Die Verarbeitungskapazität der Anlage liegt bei über 300.000 Tonnen pro Jahr.

Engagement

Seit 1991 ist ALBA Namensgeber und Hauptsponsor des Basketball Bundesligisten Alba Berlin. 2006 wird die Profi-Mannschaft aus der Vereinsstruktur herausgelöst und in die Alba Berlin Basketballteam GmbH, an der das Entsorgungsunternehmen mit 75 Prozent beteiligt ist, überführt. Sprecher des Aufsichtsrates ist Dr. Axel Schweitzer. Seit September 2008 trägt Alba Berlin alle Heimspiele in der O₂ World aus. Darüber hinaus engagiert sich ALBA für „KINDerLEBEN - Verein zur Förderung der Klinik für krebskranke Kinder e. V. Berlin“ und unterstützt somit krebskranke Kindern und deren Familien sowie die Krebsforschung. Der 1997 von F. J. Schweitzer gegründete Verein soll den Betrieb eines Kinderkrebsforschungszentrums ermöglichen, damit weniger oder gar keine Kinder an Krebs erkranken und die erkrankten Kinder besser versorgt werden können, mit weniger bis gar keinen Nebenwirkungen der Therapie.[14]

Einzelnachweise

  1. a b ALBA: Zahlen & Fakten. Alba. Abgerufen am 6. April 2011.
  2. Familienunternehmen ALBA und Rohstoffhändler Interseroh formen europäische Recycling-Gruppe, ALBA Group. Abgerufen am 10. Dezember 2010
  3. Neue Alba-Sortieranlage in Baden-Württemberg, BVSE, 19. Juli 2008
  4. Alba-Chef hat künftig das Sagen bei Interseroh. Der Tagesspiegel. Abgerufen am 5. März 2010.
  5. Alba wächst in eine neue Dimension. Der Tagesspiegel. Abgerufen am 5. März 2010.
  6. Alba schmiedet Entsorgungsriesen. Handelsblatt. Abgerufen am 5. März 2010.
  7. Gelbe Tonneplus: Überall mehr drin?. na-presseportal. Abgerufen am 5. März 2010.
  8. Entsorgung: Wiederverwerten statt verbrennen. Märkische Allgemeine. Abgerufen am 5. März 2010.
  9. Alba nimmt neue LVP-Anlage in Betrieb. Recycling Magazin. Abgerufen am 5. März 2010.
  10. Handarbeit nur für Störstoffe - Neue LVP-Sortieranlage von Alba in Betrieb. ASK - ia GmbH - Wissensmanagement und Ingenieurleistungen. Abgerufen am 5. März 2010.
  11. Eisenhüttenstadt: Aus alten Tuben wird erneut Öl. Berliner Zeitung. Abgerufen am 5. März 2010.
  12. Alba baut Recycling-Anlage für 15 Mio. Euro. Berlinews. Abgerufen am 5. März 2010.
  13. ALBA Recycling GmbH - Sortieranlage für Leichtverpackung . Berliner Umweltforum. Abgerufen am 5. März 2010.
  14. B.Z.-Interview: "Unser Ziel: Meisterschaft" . BZ Online. Abgerufen am 5. März 2010.

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