- Eisenhüttenstadt
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Wappen Deutschlandkarte 52.14514.67277777777842Koordinaten: 52° 9′ N, 14° 40′ OBasisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Oder-Spree Höhe: 42 m ü. NN Fläche: 63,4 km² Einwohner: 31.132 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 491 Einwohner je km² Postleitzahl: 15890 Vorwahl: 03364 Kfz-Kennzeichen: LOS Gemeindeschlüssel: 12 0 67 120 LOCODE: DE EHS Stadtgliederung: 4 Ortsteile bzw. Stadtbezirke Adresse der
Stadtverwaltung:Zentraler Platz 1
15890 EisenhüttenstadtWebpräsenz: Bürgermeisterin: Dagmar Püschel (Die Linke) Lage der Stadt Eisenhüttenstadt im Landkreis Oder-Spree Eisenhüttenstadt ist eine amtsfreie Stadt an der Oder im Bundesland Brandenburg, unmittelbar an der polnischen Grenze. Sie gehört zum Landkreis Oder-Spree und bildete bis 1993 einen eigenen Stadtkreis. Seitdem hat sie den Status einer Großen kreisangehörigen Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Eisenhüttenstadt liegt auf einer Talsandterrasse des Warschau-Berliner Urstromtales. Im Süden ist es vom Hügelland einer Endmoräne, den Diehloer Bergen, begrenzt. In Eisenhüttenstadt mündet der Oder-Spree-Kanal in die Oder.
Die Stadt liegt etwa 25 km südlich von Frankfurt (Oder), 25 km nördlich von Guben und 110 km von Berlin entfernt.
Stadtgliederung
- Neustadt (7 Wohnkomplexe, wovon der 7. Wohnkomplex zum großen Teil abgerissen ist.)
- Fürstenberg (Oder)
- Schönfließ
- Diehlo
Geschichte
Historischer Überblick
Bereits nach 1251 wurde auf dem heutigen Stadtgebiet im Rahmen der Territorialpolitik des meißnischen Markgrafen Heinrichs des Erlauchten die Stadt Fürstenberg (Oder) im Verband der Niederlausitz gegründet. 1286 ist sie als Civitas und Zollstätte bezeugt. Im 14. Jahrhundert veranlasste Kaiser Karl IV. den Bau einer Stadtmauer. Von 1316 bis 1817 stand die Grundherrschaft mit geringen Unterbrechungen dem Kloster Neuzelle zu. Der in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gebildete Rat hatte die Niedergerichte inne, gemeinsam mit dem Abt von Neuzelle auch die Obergerichte.
1635 kam Fürstenberg (Oder) mit der Niederlausitz zum Kurfürstentum Sachsen, 1815 fiel es an Preußen. Das abseits der Fernstraße Frankfurt (Oder)–Guben an einer wenig bedeutenden Oderfähre gelegene, aber als Zollstätte wichtige Städtchen, in dem auch Fischerei und Schifffahrt betrieben wurden, hatte 1830 eine Einwohnerzahl von 1.686. Mit dem Bau der Bahn von Frankfurt (Oder) nach Breslau 1846 und im Anschluss an den hier in die Oder mündenden Oder-Spree-Kanal (1891) begann eine industrielle Entwicklung mit Glashütten, Werften, Säge-, Öl- und Getreidemühlen. Die Jüdische Gemeinde der Stadt nahm 1890 ihren Friedhof in Nutzung, der später von den Nazis zerstört wurde. Zwischen 1871 und 1900 verdoppelte sich die Bevölkerungszahl auf 5.700, bis 1933 stieg sie auf 7.054. Im Jahre 1925 wurde ein Oderhafen angelegt.
Für die Kriegsvorbereitungen der Nationalsozialisten entstand ein unterirdisches Chemiewerk, in dem während des Zweiten Weltkrieges Häftlinge eines Außenlagers des KZ Sachsenhausen und Kriegsgefangene des M-Stammlager III B (Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager) Zwangsarbeit verrichteten, bei der Tausende ums Leben kamen. Außerdem wurden sie eingesetzt bei der Degussa, im Motorenwerk Borsig, im Kraftwerk an der Oder, im Granitlager, im Forst und beim Straßenbau. Am 24. April 1945 besetzten sowjetische Truppen die Stadt. Vorübergehend war Fürstenberg (Oder) Garnisonsstadt der sowjetischen Armee.
Auf dem III. Parteitag der SED vom 20. bis 24. Juli 1950 wurde der Beschluss zum Bau des Eisenhüttenkombinats Ost (EKO) und einer sozialistischen Wohnstadt bei Fürstenberg (Oder) gefasst.
Eisenhüttenstadt gilt somit als die erste „sozialistische Stadt“ der DDR und ist als reine Planstadt entstanden.
Am 18. August 1950 erfolgte der symbolische erste Axthieb zum Baubeginn des Eisenhüttenkombinats. Am 1. Januar 1951 legte Minister Fritz Selbmann den Grundstein für den ersten Hochofen, der am 19. September 1951 den Betrieb aufnahm. Bis 1955 entstanden fünf weitere Hochöfen. Am 1. Februar 1953 wurde die Wohnstadt als selbstständiger Stadtkreis aus dem Kreis Fürstenberg herausgelöst und am 7. Mai 1953 aus Anlass des Todes von Stalin in Stalinstadt umbenannt. Ursprünglich sollte die Stadt zum 70. Todestag von Karl Marx in Karl-Marx-Stadt umbenannt werden.[2] Ende des Jahres 1953 hatte die Stadt 2.400 Einwohner, im Jahre 1960 bereits 24.372. Fürstenberg (Oder) wurde 1952 Kreisstadt und hatte 1960 eine Einwohnerzahl von 6.749.
Am 13. November 1961 wurden die Städte Fürstenberg (Oder) (mit dem Ortsteil Schönfließ) und Stalinstadt zu Eisenhüttenstadt zusammengeschlossen, um im Rahmen der Entstalinisierung den unerwünscht gewordenen Namen zu tilgen. Dabei wurde die Stadt Fürstenberg (Oder) aus dem Landkreis Fürstenberg herausgelöst und der bereits unter dem Namen Stalinstadt bestehenden kreisfreien Stadt zugeschlagen. Eisenhüttenstadt war dann bis zur Bildung des Landkreises Oder-Spree sowohl kreisfreie Stadt als auch Kreisstadt des Kreises Eisenhüttenstadt.
Am 19. September 1986 wurde unter großer politischer Anteilnahme in der Bundesrepublik ein Abkommen über die erste deutsch-deutsche Städtepartnerschaft zwischen Saarlouis und Eisenhüttenstadt unterzeichnet.[3]
Mit dem Ausbau des Hüttenwerks stieg die Einwohnerzahl bis 1988 auf den historischen Höchststand von über 53.000. Im Jahre 1993 erfolgte die Eingemeindung des Ortes Diehlo. 1996 wurde die Neue Deichbrücke über den Oder-Spree-Kanal wiederaufgebaut. Mit dem Strukturwandel nach der Wiedervereinigung ist die Einwohnerzahl wieder auf etwa 35.000 gefallen, mit weiter fallender Tendenz. Um den Schrumpfungsprozess zu beherrschen, wurde inzwischen ein Stadtumbauprogramm begonnen, das unter anderem den Abriss von 4.500 Wohnungen bis zum Jahre 2010 und der Sanierung von 3.500 bis 4.000 Wohnungen bis zum Jahre 2015 vorsieht.
Name
Der etwas sperrige Name der Stadt hat immer schon dazu animiert, griffigere Bezeichnungen zu kreieren. In der Umgangssprache wird die Stadt oft verkürzt mit „Hüttenstadt“ oder „Hütte“ bezeichnet. Um die etwas bevorzugte Behandlung der Stadt zu karikieren, wurde die Stadt von der (nicht in Eisenhüttenstadt lebenden) Bevölkerung auch als Schrottgorod bezeichnet.[4] Schrott verballhornte darin das Eisen als ein zur Wiederverwertung anstehendes Material, die Endung -gorod die russische Endung für -stadt.[5]
Eingemeindungen
Die Gemeinde Diehlo wurde im Jahr 1993 Ortsteil von Eisenhüttenstadt.
Einwohnerentwicklung
Es folgt eine Übersicht mit den Einwohnerzahlen von Eisenhüttenstadt (vor 1961 Stalinstadt) nach dem jeweiligen Gebietsstand (jeweils 31. Dezember). Dabei handelt es sich um amtliche Fortschreibungen der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik (bis 1989) und des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg (ab 1990).
Jahr Einwohner 1953 2.400 1955 15.157 1958 19.629 1960 24.372 1961 32.970 1965 38.138 1970 45.410 1975 47.414 1980 48.253 Jahr Einwohner 1985 48.810 1988 53.048 1990 50.216 1995 47.376 2000 41.493 2005 34.818 2007 33.091 2008 32.214 2009 31.689 Politik
Kommunalwahl 2008Wahlbeteiligung: 42,3 %%40302010034,83%27,51%12,75%12,56%5,40%4,43%2,51%n. k.Gewinne und VerlusteIm Vergleich zu 2003%p121086420-2-4-6-8-10-1,09%+10,36%-9,76%-0,74%+0,22%-1,13%+2,51%-0,40%Stadtrat
Die Stadtverordnetenversammlung (SVV) Eisenhüttenstadt besteht seit der Kommunalwahl am 28. September 2008 aus 33 Ratsfrauen und Ratsherren (Sitzverteilung im Vergleich zu Kommunalwahl am 26. Oktober 2003). Die Wahlbeteiligung lag 2008 bei 42,3 Prozent, 2003 bei 33,7 Prozent.
Die Linke CDU SPD BVFO FDP B90/Grüne REP Gesamt 2008 12 4 9 4 2 1 1 33 2003 13 8 6 5 2 – 2 36 Die Stadtverordneten der von BVFO (Bürgervereinigung Fürstenberg/Oder) und Bündnis 90/Grüne bilden dabei eine gemeinsame Fraktion.[6]
Bürgermeister
Bürgermeister von Stalinstadt bzw. seit 1961 Eisenhüttenstadt:
- 1953–1956 Albert Wettengel
- 1956–1965 Max Richter
- 1965–1969 Siegfried Sommer
- 1969–1985 Werner Viertel
- 1985–1988 Manfred Sader
- 1988–1990 Ottokar Wundersee
- 1990–1993 Wolfgang Müller (CDU)
- 1993–2009 Rainer Werner (SPD)
- seit Januar 2010 Dagmar Püschel (Die Linke)
Wappen
Das Wappen wurde am 31. Januar 1992 genehmigt.
Blasonierung: „In goldenem Feld über drei blauen Wellenfäden in Rot rechts ein Hochhaus, links ein Hochofensystem überhöht von dem bandförmig blauen Teilumriss einer links gewandten Friedenstaube.“[7]
Eisenhüttenstadt führt seit 1973 ein Wappen, das von Johannes Hansky (1925-2004) entworfen wurde. Im Vordergrund werden ein rotes Hochhaus und daneben ein roter Hochofen dargestellt, die das metallurgische Zentrum symbolisieren. Darüber schwebt stilisiert eine Friedenstaube. Im Schildfuß symbolisieren drei blaue Wellen die Lage an der Oder.[8]
Städtepartnerschaften
- Dimitrowgrad in Bulgarien
- Drancy in Frankreich
- Glogau in Polen
- Saarlouis im Saarland. Diese Städtepartnerschaft wurde 1986 begründet und war die erste deutsch-deutsche Städtepartnerschaft.
Kirchliche Einrichtungen
In Stalinstadt waren seitens Walter Ulbricht keine kirchlichen Einrichtungen und insbesondere keine Kirchtürme vorgesehen. Die evangelische Friedensgemeinde Eisenhüttenstadt nutzte für Gottesdienste in Schönfließ zunächst einen Raum in einer Gaststätte. In der Neustadt war zunächst ein sogenannter Evangeliumswagen, zwischenzeitlich ein Zelt und ab 1952 eine Baracke vorhanden. Das heutige evangelische Kirchengebäude und Gemeindezentrum in der Neustadt wurde nach 1976 erbaut und geht mit auf den langjährigen Einsatz des späteren Ehrenbürgers Pfarrer Heinz Bräuer zurück.[9]
Im Ortsteil Fürstenberg wurde die im Krieg stark zerstörte Nikolaikirche provisorisch aufgebaut und nach der Wende grundlegend saniert. Die neuapostolische Gemeinde in Eisenhüttenstadt hat eine Kirche im Stadtteil Fürstenberg.
Seit den 1920er Jahren gab es eine baptistische Gemeindearbeit, aus der 1990 die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde als selbstständige Gemeinde hervorging.[10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Liste der Baudenkmale in Eisenhüttenstadt enthält die vom Land Brandenburg unter Denkmalschutz stehenden zahlreichen Gebäude der Stadt.
Kultur- und Veranstaltungsorte
- Friedrich-Wolf-Theater (benannt nach Friedrich Wolf)
- Städtisches Museum und Galerie
- Feuerwehrmuseum
- Stadtbibliothek
- Kulturzentrum
- Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR
- Club Hans Marchwitza
- Evangelisches Gemeindezentrum Robert-Koch-Str.37
- Freilichtbühne in den Diehloer Bergen
- Inselhalle auf dem Inselvorplatz
- Großgaststätte Aktivist, 1953 erbaut und mittlerweile als Baudenkmal geführt.
Das Gebäude − im neoklassizistischen Zuckerbäckerstil – wurde in der Vergangenheit privatisiert und bis August 2010 für rund fünf Millionen Euro restauriert. Auf einem Teil der bisherigen Fläche konnte eine neue Gaststätte mit 100 Plätzen eingeweiht werden. Die verbleibende größere Fläche wurde in Büroräume umgebaut.[11]
Bauwerke
- Flächendenkmal Wohnstadt des Hüttenwerks (Größtes Flächendenkmal Deutschlands)
- Technisches Denkmal Zwillingsschachtschleuse
- Sowjetisches Ehrenmal am Platz des Gedenkens für 4109 sowjetische Kriegsgefangene, die dort begraben sind
- Gedenkanlage auf dem Friedhof des Ortsteils Fürstenberg an der Kastanienstraße für 101 Kriegsgefangene des Stammlagers
- Gedenkstein auf dem Jüdischen Friedhof am Kirchhofweg für die ermordete Fürstenberger jüdische Kaufmannsfamilie Fellert
- Gedenktafel am Geburtshaus des erschossenen jüdischen Bürgers Siegfried Fellert und seiner Frau Emma in der Königstraße 61
Regelmäßige Veranstaltungen
- Das Stadtfest (in der Regel am letzten Augustwochenende, 2007 mit 250.000 Besuchern)
- Das Brückenfest im Stadtteil Fürstenberg/Oder
- Das Schönfließer Heimatfest im Stadtteil Schönfließ
- Die Tanzwoche für Amateurtänzer, professionelles Tanztheater und Solokünstler
Sport
Der Fußballverein Eisenhüttenstädter FC Stahl spielt derzeit in der Brandenburg-Liga.
Musik
Vermutlich seiner Sperrigkeit wegen, die zahllose Assoziationen weckt und eines gewissen Rhythmus nicht entbehrt, existieren verschiedene Musiktitel mit dem Namen der Stadt:
- 2004: Mariachis feat. Ivo Lotion: Eisenhüttenstadt. Single mit vier Versionen. (Reggae)
- 2004: Der Plan: Die Verschwörung: Eisenhüttenstadt. (Pop)
- 2004: Dirk Michaelis: Eisenhüttenstadt
- 2005: Aki Takase, Alex von Schlippenbach & DJ Illvibe: LOK 03: Eisenhüttenstadt. (Jazz)
- 2006: Theodore Angst: Eisenhüttenstadt. (Rock)
Filme, die in Eisenhüttenstadt gedreht wurden
- 2007: Lunik - Der Film (Spielfilm, Regie: Gilbert Beronneau)
- 2006: Hüttenstadt (Dokumentarfilm, Regie: Johanna Ickert)
- 2005: Das Schwalbennest (Fernsehfilm, Regie: Maris Pfeiffer)
- 1992: Eisenzeit (Dokumentarfilm, Regie: Thomas Heise)
- 1963: Silvester am Hochofen (Dokumentarfilm, Regie: Jürgen Böttcher)
- 1963: Ofenbauer (Dokumentarfilm, Regie: Jürgen Böttcher)
- 2007: Monomanie (Thriller, Regie: Maik Richter)
- 2010: 60 Jahre Stadt und Werk (Dokumentarfilm, Regie: Tilo Schönherr)
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Am 18. August 1950 gab der Minister für Industrie der DDR, Fritz Selbmann, mit den ersten Axtschlägen zum Fällen einer Kiefer den Start frei für den Bau des Eisenhüttenkombinats Ost (EKO).
Die Wirtschaft in Eisenhüttenstadt wird heute von der ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH dominiert. ArcelorMittal Eisenhüttenstadt ist ein integriertes Hüttenwerk und gehört zu ArcelorMittal, dem weltweit größten Stahlkonzern. Das aus dem VEB Eisenhüttenkombinat Ost bzw. der EKO Stahl GmbH hervorgegangene Unternehmen ist gegenwärtig das größte in Brandenburg.
Bis 2009 soll in Eisenhüttenstadt eine Papierfabrik des rheinland-pfälzischen Unternehmens Prowell zur Herstellung von Wellpappenrohpapier entstehen. Mit einer Jahreskapazität von 650.000 Tonnen wird sie die größte ihrer Art in Europa sein.[12] Auch der russische Energiekonzern Gasprom will in Eisenhüttenstadt investieren – bis 2010 will der internationale Konzern ein Gaskraftwerk im Stadtgebiet errichten. Dieser Bericht wurde vom brandenburgischen Wirtschaftsministerium bestätigt.[13] Insgesamt sollen von 2008 bis 2010 1,5 Mrd. Euro in Eisenhüttenstadt investiert werden. Der Wirtschaftsstandort ist einer von 15 Regionalen Wachstumskernen im Land Brandenburg. Dadurch werden ausgewählte zukunftsorientierte Branchen gefördert.
Medien
In Eisenhüttenstadt erscheint als tägliche Regionalzeitung die Märkische Oderzeitung mit einem eigenen Lokalteil. Daneben werden die Anzeigenblätter Märkischer Markt, Märkischer Sonntag und Der Oderland-Spiegel herausgegeben.
Außerdem wird in der Stadt mit dem Oder-Spree-Fernsehen (OSF) ein lokales Fernsehprogramm produziert, das in Eisenhüttenstadt, Neuzelle und Beeskow über Kabel zu empfangen ist.
Verkehr
Die Bahnstrecke Frankfurt (Oder)–Cottbus verläuft durch Eisenhüttenstadt. Über sie ist die Stadt durch den stündlich verkehrenden Regionalexpress RE 1 mit Berlin und Magdeburg verbunden.
Die nächste Autobahn ist die A 12 mit der Auffahrt in Frankfurt (Oder). In der Stadt beginnt die Bundesstraße 246; sie wird von der B 112 durchquert, die gegenwärtig zur Oder-Lausitz-Straße ausgebaut wird.
Obwohl die Stadt unmittelbar an der polnischen Grenze liegt, befindet sich kein Grenzübergang in unmittelbarer Nähe. Eine Brücke über die Oder wurde 1945 gesprengt und bisher nicht wieder aufgebaut. Jedoch befindet sich seit 2003 eine Brücke nördlich von Eisenhüttenstadt über die Oder in Planung. Baubeginn und Fertigstellung sind ungewiss, da sich gegen den Bau Widerstand breit macht. Die nächsten Übergänge nach Polen befinden sich in Frankfurt (Oder) und Guben.
Der nächstgelegene Flughafen ist Berlin-Schönefeld. Ein Verkehrslandeplatz liegt am Nordwestrand der Stadt im zur Gemeinde Siehdichum gehörenden Pohlitz.
Eisenhüttenstadt liegt an einer Bundeswasserstraße der Ausbauklasse III, der Oder-Spree-Kanal mündet hier in die Oder. Auf dem Wasserweg sind die Küsten der Nord- und Ostsee sowie viele europäische Metropolen zu erreichen. Die Stadt verfügt über mehrere Binnenhäfen mit Bahnanschluss und Straßenanbindung.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1993–2007 Heinz Bräuer (1916–2007), erster Pfarrer von Stalinstadt 1953–1983
Söhne und Töchter der Stadt
- Bernhard Lösener (1890–1952), Jurist
- Manfred Sader (1936–2009), Politiker
- Udo Beyer (* 1955), Kugelstoßer, Olympiasieger 1976 und Weltrekordler
- Hans-Georg Beyer (* 1956), Handballspieler, Olympiasieger 1980
- Detlef Gerstenberg (1957–1993), Leichtathlet (Hammerwerfer)
- Frank Schaffer (* 1958), Leichtathlet und Olympiamedaillengewinner 1980
- Katharina Bullin (* 1959), Volleyballspielerin
- Gisela Beyer (* 1960), Leichtathletin
- Hendrik Reiher (* 1962), Ruderer
- Thomas Sonnenburg (* 1963) deutscher Streetworker aus der RTL-Doku-Soap Die Ausreißer – Der Weg zurück.
- Ute Langenau (* 1966), Volleyballspielerin
- Torsten René Gutsche (* 1968), mehrfacher Olympiasieger und Bambi-Preisträger 1992
- Kathrin Boron (* 1969), mehrfache Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Rudern
- Sören Lausberg (* 1969), ehemaliger Radrennfahrer
- Paul van Dyk (* 1971), DJ, Komponist und Musikproduzent
- Sebastian Nakajew (* 1976), Schauspieler
- Jana Osburg (* 1977), 4-fache Weltmeisterin im Line Dance
- Susann Engert (* 1978), Politikerin (SPD)
- Sven Helbig, Produzent, Musiker
- Amadeus Wallschläger (* 1985), Fußballspieler
- Roger Kluge (* 1986), Radrennfahrer, Silber im Punktefahren bei Olympia 2008
- Florian Müller (* 1986), Fußballspieler
- Bernhard Hansky (* 1988), Opernsänger
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Johannes Hansky (1925–2004), Künstler und Schöpfer des Stadtwappens
- Rudolf Bahro (1935–1997), Regimekritiker und Autor des Buches Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus., verbrachte seine Schulzeit in der Stadt
- Tamara Bunke (1937–1967), Mitkämpferin Che Guevaras in Bolivien, machte hier ihr Abitur
- Rolf Henrich (*1944), Erstunterzeichner des Gründungsaufrufs des Neuen Forums
Literatur
- Rosmarie Beier (Hrsg.): aufbau west - aufbau ost. Die Planstädte Wolfsburg und Eisenhüttenstadt in der Nachkriegszeit. Wissenschaftlicher Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung. Stuttgart 1997.
- Andreas Ludwig: Eisenhüttenstadt. Wandel einer industriellen Gründungsstadt in fünfzig Jahren, Brandenburger historische Hefte Nr. 14, Potsdam: Landeszentrale für politische Bildung 2000, ISBN 3-932502-24-8
Einzelnachweise
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
- ↑ Mario Frank: Walter Ulbricht. Eine deutsche Biografie, 2000, Siedler-Verlag, ISBN 3-88680-720-7.
- ↑ Jörg Beuthner: ZeitZeichen Sendung vom 19 September 2011. Die erste deutsch-deutsche Städtepartnerschaft wird zwischen Saarlouis und Eisenhüttenstadt geschlossen. In: ZeitZeichen. Westdeutscher Rundfunk, 19. September 2011, abgerufen am 19. September 2011 (HTML, deutsch, Wenn die Seite gelöscht werden sollte, ist ein Manuskript der Sendung auf Anfrage beim WDR zu bekommen .).
- ↑ http://www.goethe.de/ges/mol/del/de209088.htm
- ↑ Jörg Niendorf: Eine Straße für den Missionar. In: Berliner Morgenpost, 9. April 2006
- ↑ Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung auf www.ratsinfo-online.net, abgerufen am 24. November 2010
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ http://www.ngw.nl/int/dld/e/eisenhut.htm Wappen von Eisenhüttenstadt und Ortsteile
- ↑ Heinz Bräuer: Die ersten drei Jahrzehnte der evangelischen Friedenskirchgemeinde Eisenhüttenstadt - Erinnerungen (PDF, 20 MB)
- ↑ Vorgeschichte der Evangelisch-Freikirchlichen-Gemeinde Eisenhüttenstadt auf deren Webpräsenz, aufgerufen am 6. September 2009
- ↑ DDR-Gaststätte "Aktivist" in Eisenhüttenstadt restauriert. Kurzinformation in der Berliner Zeitung vom 11./12. September 2010; Seite 33
- ↑ MOZ vom 27. Juli 2007
- ↑ Gasprom baut Kraftwerk in Eisenhüttenstadt. In: Financial Times Deutschland, 16. Apr. 2007, S. 8
Weblinks
Commons: Eisenhüttenstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Eisenhüttenstadt.de, die offizielle Internetseite der Stadt
- Wolfgang Kil: Das schwierige Denkmal. 50-jährige Altstadt sucht neue Bewohner, in: Freitag, H. 01/2008
- Links zum Thema Eisenhüttenstadt im Open Directory Project
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