Abd as-Sattar Sharif

Abd as-Sattar Tahir Sharif, seltener auch Abdul Sattar Tahir Sharif (* 1933, Kirkuk, Irak) war ein kurdischer Politiker im Irak.

As-Sattar wurde 1955 Lehrer und trat 1958 der Demokratische Partei Kurdistans bei. Innerhalb der DPK zählte er zur Ahmed/Talabani-Fraktion, die seit 1964 in der Frage von Verhandlungen mit der Bagdader Zentralregierung mit dem DPK-Vorsitzenden Mustafa Barzani zerstritten war. Die Ahmed/Talabani-Fraktion wählte as-Sattar 1969 in ihr eigenes rivalisierendes Politbüro und er wurde Vorsteher des Gebietes von Koi Sanjaq.

Seit 1970 sprach sich as-Sattar für eine Zusammenarbeit mit der irakischen Regierung aus und bekleidete seit 1974 im Rahmen der Nationalen Progressiven Front verschiedene Ministerposten in Bagdad. Im April 1974 wurde er zunächst Minister für Arbeit und Wohnungswesen, im Februar 1975 dann Minister für Kommunalangelegenheiten und 1976 dann Minister für Transportwesen. 1977 wurde er zunächst entlassen.

Seit 1976 war as-Sattar Generalsekretär der aus der Ahmed/Talabani-Fraktion hervorgegangenen Kurdischen Revolutionären Partei. Diese von ihm gegründete Partei blieb innerhalb der Front und innerhalb des von der Baath-Partei dominierten Irak weitgehend einflusslos. 1984 scheiterte as-Sattar daran, sich in die Nationalversammlung wählen zu lassen, wurde aber wieder Staatsminister in Bagdad. 1999 verließ er den Irak und ging ins Exil.

Literatur

• Erhard Franz: Kurden und Kurdentum - Zeitgeschichte eines Volkes und seiner Nationalbewegungen, Seite 125. Mitteilungen 30, Deutsches Orient-Institut Hamburg 1986