- Abdul Rahman Ashraf
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Abdul Rahman Ashraf (* 2. Juli 1944 in Kabul[1], Afghanistan) ist ein deutscher Geologe und ehemaliger Hochschullehrer afghanischer Herkunft. Seit dem 26. November 2010 ist er Botschafter und außerordentlicher Vertreter der Islamischen Republik Afghanistan in Berlin.[2]
Dr. Abdul Rahman Ashraf besuchte von 1949 bis 1962 das französischsprachige Lyceé Isteqlal in Kabul und schloss seine Schulbildung mit dem Diplome de l’Enseignement Secondaire Francais ab. Von 1963 bis 1966 folgte ein Studium der Geologie an der Universität Kabul, das er mit einem Bachelor erfolgreich beendete. Anschließend arbeitete er als Dozent am dortigen Institut für Geologie. Im Wintersemester 1968 nahm Ashraf weiterführende Studien an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn auf. Zuvor hatte er einen Deutsch-Sprachkurs am Goethe-Institut in Prien am Chiemsee absolviert. Im Juni 1972 beendete er das Geologie-Studium mit einer Diplomarbeit über die südwestliche Eifel und das rheinische Schiefergebirge.
Es folgten promotionsvorbereitende Geländearbeiten in Afghanistan. Parallel unterrichtete Ashraf von Juni 1972 bis April 1973 als Dozent am Geologischen Institut der Universität Kabul. Sein Promotionsstudium begann Ashraf im April 1973. Im Dezember 1976 verlieh ihm die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn für seine Promotionsarbeit, die er mit summa cum laude abschloss, den Doktor der Naturwissenschaften (Dr.rer.nat.). Als 1978 die kommunistische Demokratische Volkspartei Afghanistans (DVPA) durch einen Staatsstreich, die so genannte Saur-Revolution, die Macht übernahm und 1979 die Sowjet-Armee einmarschierte, musste Ashraf in Deutschland bleiben. Er engagierte sich von dort aus für ein freies Afghanistan.
Es folgten zahlreiche Tätigkeiten bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie dem Ingenieurgeologischen Büro Prof. Dr. Bierther in Bonn. Seine Tätigkeit als Geologe und Klimaforscher führte Ashraf in viele Länder. Speziell zu China unterhält er langjährige wissenschaftliche Kontakte. So erforschte er unter anderem im Junggar-Becken in Nordwest-China in einem interdisziplinären Projekt chinesischer und deutscher Wissenschaftler Waldökosysteme sowie die klimatischen Entwicklungen. Im Jahr 2000 wurde Ashraf zum Vizepräsidenten der Sino-German Co-Working Station of Geosciences gewählt. Ab 2002 wirkte Ashraf als wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Geowissenschaften an der Universität Tübingen. Am 23. Mai 2002 ernannte ihn die Universität Jilin, China, für das Fach Palynologie und Stratigraphie zum Professor.
Im Jahr 2004 folgte Dr. Ashraf dem Ruf von Präsident Hamid Karzai und wurde beratender Minister für die Bereiche Bergbau und Energie. Die Berufung basierte auf einer Kooperation der afghanischen Regierung mit dem Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM). Ashraf nahm eine führende Rolle bei der Vergabe von Abbaurechten für Rohstoffe in Afghanistan ein, dazu gehört auch die zustande gekommene Vergabe der Abbaurechte für die weltweit zweitgrößte Kupfer-Mine Aynak, die als erfolgreichster Vertragabschluss in der Geschichte Afghanistans gilt.[3] Ashraf, der Arbeit und Bildung als Schlüssel zum Frieden in Afghanistan sieht, engagierte sich auch für die Hochschulausbildung im Land: Auf Wunsch des afghanischen Präsidenten leitete er im Jahr 2007 die Universität Kabul als Rektor.
Ashraf wurde im Jahr 2009 für seine großen Verdienste um den Wiederaufbau Afghanistans und die Kooperation zwischen Afghanistan und Deutschland das große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Ashraf ist seit 1966 mit seiner Frau Mary verheiratet und hat drei Kinder. Er spricht Paschtu, Persisch, Deutsch, Französisch und Englisch.
Werk (Auswahl)
- Palynologie und Palynostratigraphie des Neogens der Niederrheinischen Bucht, Stuttgart, Schweizerbart 1987
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.afghan-bios.info/tinc?key=2vB1wwzV&session_currentpage=index&session_mode=guest&formname=afghan_bios&session_sortby=field_3&userid=1285813962;67250;97&session_nextpage=data_edit&session_offset=50&session_start=151&session_dbkey=1255185365;259292;698_afghan_bios&dbkey=1255185365;259292;698_afghan_bios
- ↑ http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,726633,00.html
- ↑ http://www.cimonline.de/de/981.asp
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