U-Boot-Klasse A (Royal Navy, 1945)

U-Boot-Klasse A (Royal Navy, 1945)
A-Klasse
HMS Alliance (Gosport submarine museum)
HMS Alliance (Gosport submarine museum)
Geschichte Flagge
Typ U-Boot
Einheiten 16
Bauwerft

Vickers-Armstrongs
(Barrow-in-Furness)
Cammell Laird (Birkenhead)
Scotts SB & Eng. (Greenock) Chatham Dockyard (Chatham)

Dienstzeit

1945–1974

Technische Daten
Angaben des Typbootes
Verdrängung

aufgetaucht: 1385 ts
getaucht: 1620 ts

Länge

85,5 m

Breite

6,8 m

Tiefgang

5,12 m

Tauchtiefe 150 m
Besatzung

61 Mann

Antrieb

2 Dieselmotoren mit je 2 2.150 PS (1581 kW)
Elektromotoren: 625 PS (460 kW)

Geschwindigkeit

aufgetaucht: 18,5 kn (34,3 Km/h)
getaucht: 8 kn (10 km/h)

Reichweite

aufgetaucht:

  • 10.500 NM (19.400 km) bei 10 kn

getaucht:

  • 90 NM (170 km) bei 3 kn
Bewaffnung
  • 6 × 533-mm-Bug-Torpedorohre (2 externe nicht nachladbare Torpedorohre, später entfernt)
  • 4 × 533-mm-Heck-Torpedorohre (2 externe nicht nachladbare Torpedorohre, später entfernt)
  • 16 Torpedos oder 26 Minen
  • 1 × 102-mm-Deckgeschütz
  • 1 × 20-mm-Oerlikon-Kanone
  • 3 × .303″-MG

Die Amphion-Klasse (auch als A- oder Acheron-Klasse bekannt) war eine Klasse von Hochsee-U-Booten im Zweiten Weltkrieg und in den Jahrzehnten danach. Die erste Einheit wurde 1945 in Dienst gestellt, das letzte Boot wurde 1974 außer Dienst gestellt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die britische Admiralität beauftragte den Bau im Jahr 1943, als man erkannte, dass für den neuen Kriegsschauplatz im Pazifik nach dem Angriff auf Pearl Harbor ein neuer U-Bootstyp gebraucht wurde. Ursprünglich wurden 46 U-Boote bestellt, aber es wurden nur 18 vom Stapel gelassen. Von diesen wurden 16 in Dienst gestellt, 2 Rümpfe wurden für Tests verwendet. Nur zwei Boote wurden während des Zweiten Weltkriegs fertiggestellt: die HMS Amphion (P439) und die HMS Astute (P447). Beide kamen nicht zum Einsatz.

Zu Beginn des Kalten Kriegs wurden statt Überwassereinheiten sowjetische U-Boote die Ziele der U-Boote. Im Januar 1948 war die Hauptaufgabe der britischen U-Boot-Flotte im Kriegsfall das Abfangen von sowjetischen U-Booten, die nach dem Verlassen ihrer Basen in Nord-Russland britische oder alliierte Schiffe angreifen konnten. Im April 1948 verfasste Rear-Admiral Geoffrey Oliver ein Dossier, in dem er vorschlug, dass britische U-Boote eine offensivere Rolle einnehmen und den Gegner schon an der eigenen Küste angreifen sollten.[1]

Die A-Klasse bildete beinahe drei Dekaden das Rückgrat des Royal Navy Submarine Service und wurde ab 1958 durch U-Boote der Porpoise-Klasse und Oberon-Klasse ersetzt. Das letzte Boot der Klasse, die HMS Andrew (P423), wurde 1974 außer Dienst gestellt.

Entwurf

Die A-Klasse sollte die U-Boote der S- und T-Klasse ersetzen, die für den Einsatz im Pazifik zu langsam waren und deren Tauchtiefe nicht ausreichte. Außerdem hatte der Krieg gezeigt, dass U-Boote weiter von Großbritannien entfernt und in größeren Patrouillengebieten operieren mussten als erwartet. Der Entwurf baute auf der T-Klasse auf. Die A-Klasse war etwas größer und schneller und die Unterbringung der Mannschaft war auf längere Missionen ausgelegt. Dabei versuchte man, so viele vorhandene Elemente der T-Klasse wie möglich zu verwenden. Die Seetüchtigkeit war sehr gut und es gab eine Klimaanlage, die für das geplante Einsatzgebiet Ferner Osten notwendig war. Die Mannschaft war zwischen 60 und 68 Mann stark.

Der Rumpf war geschweißt und konnte in einzelnen Sektionen gefertigt werden, eine Technik, die für Großbritannien neu war, in Deutschland war diese Konstruktionsweise schon länger üblich. Die Bauzeit betrug acht Monate

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden einige Veränderungen an den Schiffen vorgenommen. Ein Schnorchel wurde eingebaut. Zusätzlich wurde ein Radar eingeführt, das getaucht (Periskoptiefe) einsetzbar war. Ein nachttaugliches Periskop ergänzte die Ausstattung.

Die A-Klasse wurde zwischen 1955 und 1960 modernisiert. Der vordere und hintere Rumpf wurde erneuert. Die Aufbauten wurden stromlinienförmiger gemacht und die Geschütze und äußeren Torpedorohre entfernt, um die Geschwindigkeit unter Wasser zu erhöhen und die Geräuschentwicklung zu verringern. Außerdem wurde ein stark verbessertes Sonar eingebaut. Als die Affray im April 1951 im Hurd’s Deep verloren ging – Untergangsort und -ursache waren zunächst unbekannt – blieben während der Nachforschungen alle Schiffe der Klasse im Hafen.

Einheiten

Ein Torpedorohr der HMS Alliance
HMS Alliance im Jahr 2008

Bauwerft Vickers-Armstrong

  • HMS Amphion (P439)
  • HMS Astute (P447)
  • HMS Auriga (P419)
  • HMS Aurochs (P426)
  • HMS Alcide (P415)
  • HMS Alderney (P416)
  • HMS Alliance (P417)
  • HMS Ambush (P418)
  • HMS Anchorite (P422)
  • HMS Andrew (P423)

Bauwerft Cammell Laird

  • HMS Affray (P421)
  • HMS Aeneas (P427)
  • HMS Alaric (P441)

Bauwerft Scotts Shipbuilding and Engineering Company

  • HMS Artemis (P449)
  • HMS Artful (P456)

Bauwerft Chatham Dockyard

  • HMS Acheron (P411)

Bauwerft HMNB Devonport

Die Einheiten wurden vom Stapel gelassen, aber nicht vollendet.

  • HMS Ace (P414)
  • HMS Achates (P433)

Stornierte Aufträge

Im Jahr 1945 wurden die Aufträge von weiteren 27 Einheiten storniert:

HMS Abelard HMS Acasta HMS Admirable HMS Adversary HMS Agate
HMS Aggressor HMS Agile HMS Aladdin HMS Alcestis HMS Andromache
HMS Answer HMS Antagonist HMS Antaeus HMS Anzac HMS Aphrodite
HMS Approach HMS Arcadian HMS Ardent HMS Argosy HMS Asgard
HMS Asperity HMS Assurance HMS Astarte HMS Atlantis HMS Austere
HMS Awake HMS Aztec

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Paul Kemp: The T-Class submarine, Arms and Armour 1990, ISBN 0-85368-958-X, Seite 127

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