- Brokopondo-Stausee
-
Brokopondo-Stausee Baumstümpfe im Stausee; die Bäume wurden beim Einstau nicht gefällt Lage: Suriname Zuflüsse: Suriname Abflüsse: Suriname Größere Orte in der Nähe: Brokopondo Koordinaten 4° 48′ 48″ N, 55° 4′ 19″ W4.8133333333333-55.071944444444Koordinaten: 4° 48′ 48″ N, 55° 4′ 19″ W Daten zum Bauwerk Bauzeit: 1960–1964 Höhe über Talsohle: 54 m Höhe über Gründungssohle: 66 m Bauwerksvolumen: 0,848 Mio. m³ Kronenlänge: 12.000 m Daten zum Stausee Wasseroberfläche bei Vollstau: 1.560 km² Speicherraum: 20.000 Mio. m³ Einzugsgebiet: 12.200 km² Lageplan Bau des Staudammes, 1963 Der Brokopondo-Stausee (örtlich: Brokopondostuwmeer, offiziell: Prof.-Dr.-Ir.-W.-J.-van-Blommestein-See, ndl. Prof. Dr. Ir. W.J. van Blommesteinmeer) ist ein Stausee in Suriname. Er ist benannt nach dem auf Java geborenen niederländischen Wasserbau-Ingenieur Willem Johan van Blommestein. Mit rund 1.560 km² (je nach Wasserstand etwas mehr oder weniger) zählt der See zu den großen Stauseen der Welt.
Inhaltsverzeichnis
Einzelheiten zum Bauwerk
Die 1960 bis 1964 erbaute Talsperre erreicht eine Höhe von 54 m und staut den Fluss Suriname nahe der Ortschaft Brokopondo. Im Volksmund wird er daher auch schlicht Brokopondomeer genannt. Die Länge des Dammes beträgt mit den sekundären Dämmen am Rande des Stausees insgesamt 12 Kilometer. Das Einzugsgebiet ist 12.200 Quadratkilometer groß.
1965 wurde das Wasserkraftwerk in Betrieb genommen; der Stausee erreichte aber erst 1971 seine optimale Wasserhöhe.
Der Stausee wurde errichtet, um die Verarbeitung von Bauxit zu Tonerde und weiter zu Aluminium in der Aluminiumhütte von Paranam durch die Suriname Aluminium Company (Suralco) – einer Tochtergesellschaft der Aluminium Company of America (Alcoa) – zu ermöglichen; ein Teil der gewonnenen Elektrizität wird zur Hauptstadt Paramaribo weitergeleitet.
Umsiedlung
Durch die Überflutung von Wohngebieten mussten ungefähr 5000 Menschen umgesiedelt werden. Der größte von der Umsiedlung betroffene Ort war das Dorf Ganzee mit ca. 2000 Einwohnern. Die meisten neuen Dörfer (transmigratiedorpen) entstanden flussabwärts vom Staudamm: u. a. Brownsweg, Klaaskreek, Nieuw Lombè und Nieuw Koffiekamp.
Für die von der Überflutung betroffene Tierwelt wurde in den Jahren 1964 und 1965 die Operation Gwamba durchgeführt.
Nutzen
Neben der Gewinnung von Elektrizität sind weitere Vorteile des Staudammes die leichtere Erschließung des Binnenlandes, das Zurückdrängen der Salzwassergrenze im Suriname-Fluss, bessere Bewässerungsmöglichkeiten am Unterlauf des Flusses in der Trockenzeit, Schaffung touristischer Möglichkeiten, Fischfang und Walderschließung.
Baumbestand
Nachdem die erforderliche Zustimmung des Staudamm-Betreibers, Suralco und die Konzession des zuständigen Ministeriums vorlagen, begann im Mai 2004 die Brokopondo Watra Woods International N.V. (BWWI) mit der Ernte der überfluteten tropischen Hölzer. Die Bäume werden bis zu einer Wassertiefe von 35 m durch Taucher mit Pressluft-Kettensägen gefällt und in Sägewerken am Ufer verarbeitet. Dieses Tropenholz soll wegen der langen Lagerung unter Wasser teilweise qualitativ wertvoller sein als frisch geschlagene Bäume. [1]
Weitere Namen
- Afobakastausee
- Blommesteinsee
Literatur
- C. F. A. Bruijning, J. Voorhoeve (Red.): Encyclopedie van Suriname. Elsevier, Amsterdam, Brüssel 1977, ISBN 90-10-01842-3, S. 73–74.
- John Walsh: Die Wasser steigen. 10.000 Tiere sind zu retten. Müller, Zürich, Stuttgart, Wien 1969. (deutsche Übersetzung der US-amerikanischen Ausgabe Time is short and the water rises von 1967)
Einzelnachweise
Siehe auch
Kategorien:- Stausee in Südamerika
- Staudamm
- Geographie (Suriname)
- Flusssystem Suriname
- Speicherkraftwerk in Amerika
Wikimedia Foundation.