- CD195
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CCR5 —
Vorhandene Strukturdaten: 1nd8, 1ne0, 1opn, 1opt, 1opw Größe 352 Aminosäuren Struktur Transmembranprotein Bezeichner Gen-Namen CCR5; CMKBR5, CC-CKR5 Externe IDs OMIM: 601373 UniProt: P51681 CCR5 (CC-Motiv-Chemokin-Rezeptor 5, auch CD195) ist ein Rezeptorprotein aus der Familie der Chemokinrezeptoren. Dieser Rezeptor ist in vielen Zellen des blutbildenden Systems verbreitet, wie beispielsweise Makrophagen, CD4+-Zellen, CD8+-Zellen und NKT-Zellen. CCR5 wird durch seine Liganden CCL3 (MIP-1α), CCL4 (MIP-1β), CCL5 (RANTES) und CCL8 (MCP-2) aktiviert[1] und ist in Entzündungsreaktionen involviert. Pathologisch spielt CCR5 als der hauptsächliche Co-Rezeptor eine essenzielle Rolle für das Andocken von HI-Viren, deren Aufnahme in die Zelle und somit dessen Infektion. Daher ist die Entwicklung von Arzneistoffen, welche die Anbindung von HIV an CCR5 hemmen, von großem Interesse und führte beispielsweise zum ersten zugelassenen Entry-Inhibitor Maraviroc. Darüber hinaus wird CCR5 eine Beteiligung an Autoimmunerkrankungen wie multipler Sklerose, rheumatoider Arthritis und Diabetes mellitus vom Typ I zugeschrieben.
Eine Mutation von CCR5 (CCR5Δ32), die zu einer fehlenden Expression des Rezeptorproteins an der Zelloberfläche führt, hat eine Resistenz der Träger gegenüber den meisten HIV-Stämmen zur Folge. Als Ursprung des gehäuften Auftretens dieser Mutation (10% bei Europäern) gilt Nordeuropa vor 700 Jahren. Träger dieses Gendefekts sollten eine erhöhte Überlebenschance während der europäischen Pest-Pandemie von 1347-1353 (Schwarzer Tod) haben.
Einzelnachweise
- ↑ Murphy PM, Baggiolini M, Charo IF, et al.: International union of pharmacology. XXII. Nomenclature for chemokine receptors. In: Pharmacol. Rev.. 52, Nr. 1, March 2000, S. 145–76. PMID 10699158
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