Aktion Kloster

Aktion Kloster

Die Aktion Kloster (tschechisch Akce kláštery, slowakisch Akcia kláštory), bekannt auch als Aktion K (tschechisch Akce K, slowakisch Akcia K) war eine Aktion der KPČ-Machthaber in der ČSR gegen die römisch-katholische Kirche, vor allem deren Orden und Klöster im Jahr 1950.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Bereits 1948 wurden die ersten Repressionen der Kommunisten unter deren erstem Staatspräsidenten Klement Gottwald als Gegner von Papst Pius XII. vor allem für die katholischen Lehrer und deren Schüler spürbar. Allein auf dem Gebiet des heutigen Tschechiens bekannten sich einigen Angaben zufolge etwa 60-70% offiziell zum katholischen Glauben.[1] Nicht so spürbar waren diese Aktionen für die Mitglieder der Protestanten und der tschechoslowakischen Hussiten, die auch etwa 900.000 Menschen umfassten, da diese eher mit den Kommunisten kollaborierten.

Die Kampfansage von Gottwald lautete:

„Los von Rom und hin zu einer Nationalkirche. Wir müssen die Kirche neutralisieren und in unsere Hände bekommen, damit sie dem Regime dient“

am 9. Juni 1948 vor dem Zentralkomitee der KPČ [1]

Die Kommunisten hofften aber, die Geistlichen ohne Gewalt auf ihre Seite ziehen zu können. Dazu wurde die Katholische Aktion als Organisation von parteitreuen Laien gegründet, die die Kirche selbst von innen zersetzen sollte. Ein erbitterter Gegner wurde aber der erst 1946 zum Erzbischof von Prag ernannte Josef Beran. Er gab einen Hirtenbrief heraus, in dem er sich weigerte, die Kirche dem kommunistischen Regime zu unterwerfen. Schließlich wurde er 1949 verhaftet.

Der Vatikan reagierte darauf mit einer Exkommunikation der Mitglieder der katholischen Aktion sowie der Katholiken unter den Parteimitgliedern.

Aktion K

Der erste Teil der Aktion Kloster, der sich gegen die Männerklöster richtete, fand in der Nacht von 13. auf 14. April 1950 statt. Auf Grund der Brutalität wird diese Nacht auch als tschechoslowakische Bartholomäusnacht bezeichnet. Unter Aufsicht der Státní bezpečnost schlugen die Armee und die Volksmiliz ein zweites Mal in der Nacht vom 27. auf 28. April zu. Nach Angaben der Tschechischen Bischofskonferenz wurden damals insgesamt 247 Männerklöster liquidiert. Die rund 2500 Mönche, die in diesen Klöster lebten, wurden alle verhaftet.

In einer dritten Etappe wurden noch im Herbst des selben Jahres 670 Frauenorden mit rund 11.900 Schwestern aufgelöst.

Folgen der Aktion

Durch die Verfolgung der Männerorden wurden diese großteils so stark dezimiert, dass sich die Orden nach 1989 nicht mehr aus eigener Kraft erholen konnten. Die Dezimierung der Frauenorden, die vorerst auch in großer Anzahl im sozialen Bereich und im Gesundheitswesen arbeiteten, bewirkte Probleme in der Gesundheitsversorgung, sodass man diesen Orden ein teilweises Weiterarbeiten erlaubte.

Auch im Prager Frühling bekamen die Orden vorübergehend mehr Rechte, die aber nach der Niederschlagung wieder verloren wurden.

Literatur

  • Karel Kaplan: Staat und Kirche in der Tschechoslowakei, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1990

Einzelnachweise

  1. a b Die Verfolgung der Kirchen im Kommunismus auf Radio Prag vom 3. November 2007 abgerufen am 1. September 2010

Weblinks


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