Unity (Bundesstaat)

Unity (Bundesstaat)
Unity (Bundesstaat)
Lage
Basisdaten
Staat Südsudan
Hauptstadt BentiuVorlage:Infobox Verwaltungseinheit/Wartung/Sonstiges
Fläche 35.956 km²
Einwohner 585.801
Dichte 16,3 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 SD-22

Unity (arabisch ‏الوحدةal-Wahda, deutsch: „Einheit“; auch Western Upper Nile genannt) ist ein Bundesstaat im Südsudan.

Er hat eine Fläche von 35.956 km²[1] und laut den offiziellen Ergebnissen des Zensus von 2008 rund 586.000 Einwohner.[2] Seine Hauptstadt ist Bentiu. In Unity befinden sich bedeutende Erdölvorkommen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Bedeutende Orte neben der Hauptstadt Bentiu sind Rubkona, Mayom, Leer, Adok, Nyal und Pariang. Eine kleinere Ortschaft ist Biem.

Bevölkerung

Die Bewohner von Unity gehören hauptsächlich den Volksgruppen der Nuer und Dinka an.

Geschichte

Von 1919 bis 1991 gehörte das Gebiet des heutigen Bundesstaates Unity zur Provinz A'ali an-Nil (Upper Nile), von 1991 bis 1994 gehörte es zum neu geschaffenen Bundesstaat A’ali an-Nil, der in den Grenzen der Provinz A’ali an-Nil von 1919 bis 1976 glich. Am 14. Februar 1994 wurde Unity als eigener Bundesstaat von A’ali an-Nil abgespalten.[3]

Erdölfunde

1978 fand Chevron in der Nähe von Bentiu erstmals Erdöl im Sudan. Die sudanesische Regierung gab dem Ölfeld den Namen Unity/al-Wahda.[4] Ein Versuch der Numairi-Regierung im Jahre 1980, die Grenzen der damaligen Provinz A’ali an-Nil so zu ändern, dass die Ölvorkommen neu zur nördlichen Provinz Kordofan gehört hätten, scheiterte am südsudanesischen Widerstand im Parlament sowie in Form von Demonstrationen.[5]

Bürgerkrieg

Im zweiten Sezessionskrieg im Südsudan vertrieben die Regierungsarmee und regierungstreue Baggara-Milizen ab 1983 Nuer- und Dinka-Zivilisten aus den Erdölgebieten im Norden des Bundesstaates. Die Bevölkerung in diesen Gebieten war schwer vom Krieg betroffen. Ein Großteil des Viehs der Nuer und Dinka wurde geraubt. Da sich die Menschen in die Wälder zurückzogen, um den Angriffen zu entgehen, waren sie vermehrt der Tropenkrankheit Kala Azar ausgesetzt.[6]

Im übrigen Gebiet des Bundesstaaten kämpften verschiedene Warlords zeitweise für, zeitweise gegen die sudanesische Regierung sowie gegeneinander.

2001/2002 drangen Baggara-Milizen erstmals über die neue Brücke in Bentiu, die vom schwedischen Erdölunternehmen Lundin gebaut worden war, über den Bahr al-Ghazal nach Süden in weitere Erdölgebiete vor.[7]

Seit dem Friedensabkommen 2005

Seit 2010 führen mehrere ehemalige Kommandanten der SPLA, die seit 2005 im Südsudan regiert, in Unity Rebellionen gegen die Regierung, insbesondere Gatluak Gai (seit 2010) und Peter Gatdet Yak (seit März 2011).[8][9]

Im Juni 2011 verübte die nordsudanesische Armee mehrere Luftangriffe auf Yau (Jaw, Jau) nahe der Grenze von Unity zum Nordsudan, wo sich eine Basis der SPLA befindet. Bei diesen Angriffen, die im Zusammenhang mit den Kämpfen im nordsudanesischen Dschanub Kurdufan stehen, sollen fünf Zivilisten getötet worden sein, 2000 Menschen sind nach südsudanesischen Angaben auf der Flucht.[10][11][12]

Wirtschaft

Im Bundesstaat befinden sich Erdöllagerstätten, die durch die Greater Nile Petroleum Operating Company ausgebeutet werden.

Weblinks

  • Karte (PDF) auf reliefweb.int

Einzelnachweise

  1. Sudan: Verwaltungsgliederung (Bevölkerung und Fläche). World Gazetteer
  2. Central Bureau of Statistics/Southern Sudan Centre for Census Statistics and Evaluation: 5th Sudan Population and Housing Census – 2008 (PDF) Table: T02
  3. Historische Übersicht der sudanesischen Bundesstaaten auf statoids.com
  4. Human Rights Watch: Sudan, Oil, and Human Rights, 2003, S. 46, 95
  5. HRW 2003, S. 96f.
  6. HRW 2003, S. 100–107
  7. HRW 2003, S. 42, 58, 83
  8. Peter Gadet’s Rebellion (PDF) Small Arms Survey Sudan, 3. Juni 2011
  9. Gatluak Gai’s Rebellion, Unity State (PDF) Small Arms Survey Sudan, 23. März 2011
  10. Over 2,000 displaced by north’s bombing of Unity State - officials. In: Sudan Tribune, 18. Juni 2011
  11. North Sudan strikes again in Unity State, southern official. In: Sudan Tribune, 14. Juni 2011
  12. SPLA accuses Khartoum of bombing Unity State. in: BBC News, 10. Juni 2011

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