Alabes dorsalis

Alabes dorsalis
 

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Alabes dorsalis
Systematik
Barschverwandte (Percomorpha)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Gobiesocoidei
Familie: Schildbäuche (Gobiesocidae)
Gattung: Alabes
Art: Alabes dorsalis
Wissenschaftlicher Name
Alabes dorsalis
(Richardson, 1845)

Alabes dorsalis, in seiner südaustralischen Heimat "shore eel", also „Strandaal“ genannt, ist ein kleiner Fisch aus der Familie der Schildbäuche (Gobiesocidae). alabes, alt-gr., bedeutet „nicht (er-)greifbar“ (Schleim!) oder auch „sich nicht anheftend“, kann aber auch Falschschreibung für den Nilfisch-Namen allabes sein, der heute in Chann- und Clariallabes (Clariidae) zur Anwendung kommt; cheilobranchus etwa „Lippenkiemer“ (s.u.); worauf sich dorsalis ("Rücken-") bezieht, ist nicht klar.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Wie in vielen anderen Fischgruppen mit Substrat-Bezug (besonders in Vegetation - z.B. schon bei den Polypteridae) sind auch bei den Schildbäuchen mit Alabes langgestreckte (aalartige) Formen entstanden, und damit wurde die Ansauge-Funktion der Bauchflossen entbehrlich.

Der ca. 12 cm lange Alabes dorsalis lebt verborgen unter Steinen und in Seegras- oder Algenrasen (bis in etwa 10 m Tiefe); die Färbung ist gras- bis olivgrün, braun- oder gelbrot (fixierte Tiere im Museum meist rot), oft mit einigen großen runden dunklen Flecken an den Seiten. Der Körper ist fast drehrund, mindestens zehnmal so lang wie hoch; die Unpaarflossen sind zu einem niedrigen Saum verbunden, aber Strahlen bestehen nur im Schwanzflossenbereich (C 7-8), der spitz zuläuft. Die Brustflossen sind verschwunden. Die Augen sind recht groß, die Schnauze ist kurz und stumpf. Die Kieferbezahnung ist kräftig (je eine Reihe spitzer Zähne), die Nahrung besteht aus Invertebraten, vor allem Crustaceen.

Bei A. dorsalis ist der Bauchsaugnapf noch kenntlich (V 3), bei den anderen acht Arten völlig reduziert. Die Kiemenöffnungen sind ventral verschoben, verschmolzen und als Querspalt von einem kleinen Wulst (den „Lippen“) umgeben. Dadurch entsteht äußerlich große Ähnlichkeit zu den süßwasserbewohnenden Synbranchidae. Das Praemaxillare hat einen sehr langen aufsteigenden Fortsatz (obwohl das Maul nicht vorstreckbar ist – daher auch keinen Rostralknorpel); ein Submaxillarknorpel ist vorhanden (beide Merkmale sprechen dafür, dass die Gobiesocidae von maulvorstreckenden Stachelflossern (Saugschnappern - etwa Callionymidae?) abstammen. Das Palatinum ist ziemlich reduziert und hat keinen Kontakt mit dem übrigen Suspensorium. Das Hyomandibulare gelenkt vorne nur am Sphenoticum (sonst bei Fischen meist auch am Prooticum). Das Interhyale gelenkt nicht wie üblich innen am Hyomandibular(-End)e, sondern eher außen. Nur drei Branchiostegalradien. Kiemen nur an drei Kiemenbögen. Kopfseitenlinien unvollständig (insbesondere fehlt der Praeoperculo-Mandibular-Kanal). Die vordere Narine ist kurz tentakelartig ausgezogen. 60-78 Wirbel.

Verbreitung und Lebensweise

Der „Strandaal“ kommt nur an der Südküste Australiens (einschließlich des Großteils der Ostküste von New South Wales) und der Nordostküste Tasmaniens vor, und zwar auch in Fluttümpeln, also in der Gezeitenzone (so dass er auch stundenlanges Liegen ohne Wasser im Versteck aushält). Wirtschaftliche Bedeutung kommt der Art (so wie den Verwandten) nicht zu.

Systematik

Die Alabes-Arten sind in der in Australien endemisch vorkommenden Unterfamilie Cheilobranchinae [1] zusammengefasst. Alabes ist die einzige Gattung in Cheilobranchinae. [2] Ohne Saugnapf war die enge Verwandtschaft zu den Gobiesocidae lange unklar, so dass man die Fische als Cheilobranchidae bzw. als „Alabetidae“ (was wieder grammatikalisch falsch ist – richtig wäre nur Alabidae) isolierte; V. Springer (1976) lehnt sogar eine eigene Unterfamilie ab (weil kein positives Merkmal sie charakterisiere; vgl. Erpetoichthys gegenüber Polypterus). Der deutlichste Hinweis auf die enge Verwandtschaft ist das Kugelgelenk zwischen Supracleithrum und Cleithrum im Schultergürtel. Laut Springer scheint Alabes am ehesten mit Gastrocymbe verwandt zu sein.

Literatur

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Der Name einer Unterfamilie muss nicht geändert werden, selbst wenn die namengebende Gattung umbenannt worden ist.
  2. Barry Hutchins, Sue Morrison: Five New Fish Species of the Genus Alabes (Gobiesocidae: Cheilobranchinae). In: Records of the Australian Museum (2004) Vol. 56: 147–158. ISSN 0067-1975 (Online)

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