Alberto Rabagliati

Alberto Rabagliati

Alberto Rabagliati (* 26. Juni 1906 in Mailand; † 7. März 1974 in Rom) war ein italienischer Sänger und Schauspieler. Er war der erste italienische Popstar, der europaweit bekannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Anfänge

1927 wanderte Alberto Rabagliati von Mailand nach Hollywood aus, nachdem er einen Wettbewerb gewonnen hatte, in dem der beste Doppelgänger Rodolfo Valentinos gesucht wurde. „Für jemanden wie mich, der höchstens mal den Comersee und den Dom von Monza gesehen hatte, war die Anwesenheit auf einem Luxusdampfschiff, mit drei vollen Koffern, einen Haufen von Dollars und Herzoginnen und Gräfinnen die ihn umwarben, eine großartige Sache“.

Während des Zweiten Weltkriegs unterhielt er die Soldaten in der Kaserne von Trani. Rabagliati blieb vier Jahre lang in den USA und machte sich mit der amerikanischen Musik dieser Zeit vertraut: dem Jazz, Swing und Scat. Nachdem er nach Europa zurückgekehrt war, setzte er seine Karriere als Sänger fort. Nach einer kurzen Erfahrung im Orchester von Pippo Barzizza arbeitete er mit dem Orchester der Lecuona Cuban Boys zusammen. Er trat mit schwarzgefärbtem Gesicht auf und machte so das Lied Maria la O zu einem Erfolg.

Auftritte im Radio

Während eines Abends mit den Lecuona Cuban Boys traf Rabagliati Giovanni D'Anzi, der ihm vorschlug, in einer E.I.A.R.-Sendung zu singen. In kürzester Zeit entwickelte sich Alberto Rabagliati zur beliebtesten Stimme des italienischen Radios. 1941 bekam er eine eigene Sendung. An jedem Montagabend übertrug die E.I.A.R. die Sendung Canta Rabagliati, in der Rabagliati seine berühmtesten Lieder sang, wie Ma l'amore no, Mattinata fiorentina, Ba-ba-baciami piccina, Silenzioso slow und Bambina innamorata.

Rabagliati wurde so berühmt, dass er sogar in Liedern anderer Sänger zitiert und erwähnt wurde, wie in La famiglia canterina, Quando canta Rabagliati und Quando la Radio. Die weiblichen Fans fielen in Ohnmacht und bewarfen ihn mit Rosen. Obwohl in der Zeit des italienischen Faschismus kulturellen Einflüssen aus dem USA mit Misstrauen begegnet wurde, konnte er seinen amerikanischen Stil beibehalten. Die faschistische Regierung, die Frauen dazu aufrief, mehr Kinder zu gebären, nutzte sogar sein Lied Sposi für eine Werbekampagne.

Rabagliatis enormer Bekanntheitsgrad trug dazu bei, dass er sich erneut als Schauspieler betätigte. Von 1940 bis 1965 wirkte er in etwa 20 Filmen mit, darunter waren Die barfüßige Gräfin, Montecarlo, Der Witwer und Aber, aber... meine Herren. Aktiv war er bis in die Mitte der 1950er-Jahre auch im Theater mit den Musikkomödianten Garinei und Giovannini. Sein letzter öffentlicher Auftritt war 1974 bei der Fernsehsendung Milleluci als Gast bei Mina und Raffaela Carrà. Kurze Zeit später starb er an einem Blutgerinnsel im Gehirn.

Filmografie (Auswahl)

  • 1928: Engel der Straße (Street Angel), Regie: Frank Borzage
  • 1930: Sei tu l'amore, Regie: Alfredo Sabato, Guido Trento
  • 1941: Una famiglia impossibile, Regie: Carlo Ludovico Bragaglia
  • 1942: La scuola dei timidi, Regie: Carlo Ludovico Bragaglia
  • 1943: Arcobaleno, Regie: Giorgio Ferroni
  • 1943: In cerca di felicità, Regie: Giacomo Gentilomo
  • 1943: Lascia cantare il cuore, Regie: Roberto Savarese, Carl Boese
  • 1943: La vita è bella, Regie: Carlo Ludovico Bragaglia
  • 1946: Partenza ore 7, Regie: Mario Mattoli
  • 1946: Natale al campo 119, Regie: Pietro Francisci
  • 1951: Mandrin, der König der Rebellen (Le avventure di Mandrin), Regie: Mario Soldati
  • 1953: Gekreuzte Klingen (Il maestro di Don Giovanni), Regie: Milton Krims
  • 1954: Die barfüßige Gräfin (The Barefoot Contessa), Regie: Joseph Mankiewicz
  • 1955: Meine Lausejungs (Scuola elementare(, Regie: Alberto Lattuada
  • 1955: Quando tramonta il sole, Regie: Guido Brignone
  • 1957: Die Monte Carlo Story (Monte Carlo), Regie: Giulio Macchi
  • 1957: Susanna, süß wie Sahne (Susanna tutta panna), Regie: Steno
  • 1959: Der Witwer, Regie: Dino Risi
  • 1962: Jessica, Regie: Jean Negulesco
  • 1962: Mein Freund Benito, Regie: Giorgio Bianchi
  • 1964: Panic Button, Regie: George Sherman
  • 1965: Aber, aber, meine Herren… (Signore & signori), Regie: Pietro Germi
  • 1966: Weihnachtsmann in Not (Il Natale che quasi non fu)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Alberto Rabagliati — (26 June 1906 7 March 1974) was an Italian singer. TOC Early careerRabagliati was born in Milan.In 1927 he moved to Hollywood as the winner of a Rudolph Valentino look alike contest. He later recalled: For someone like me, who had seen no more… …   Wikipedia

  • List of Italians — This is a list of notable Italians in alphabetical order.cientistsA FAntonio Abetti, astronomer *Maria Gaetana Agnesi, mathematician *Francesco Alberoni, sociologist and journalist *Giuseppe Averani, jurist and naturalist *Amedeo Avogadro (1776… …   Wikipedia

  • Trio Lescano — Das Trio Lescano war ein Vokaltrio, das in Italien zwischen 1935 und 1943 sehr populär war. Es handelte sich um eine der ersten Girl Bands Europas und bestand aus den Schwestern Alexandrina Eveline Leschan genannt Sandra (* 29. Juli 1910 in Gouda …   Deutsch Wikipedia

  • The Christmas That Almost Wasn't — Theatrical release poster Directed by Rossano Brazzi …   Wikipedia

  • El ángel de la calle — Street Angel Título El ángel de la calle Ficha técnica Dirección Frank Borzage Producción William Fox …   Wikipedia Español

  • Lia Origoni — (née le 20 octobre 1919 à La Maddalena en Sardaigne) est une actrice et chanteuse soprano lyrique italienne. Le répertoire de Lia Origani comprend les mélodies italiennes traditionnelles, la chanson française romantique (Édith Piaf et… …   Wikipédia en Français

  • List of Italian actors — This is a list of male actors from Italy, which generally means those who reside in Italy or those who have appeared largely in Italy film productions. The origin of this list is in collation of actor stubs that contain reference to the actor or… …   Wikipedia

  • List of Milanese people — This is a list of people born in or associated with the city of Milan.*Diego Abatantuono *Claudio Abbado *Maria Gaetana Agnesi *Enrico Annoni *Saint Augustine *Luigi Albertini *Alberto da Giussano *Alboinus *Gino Alemagna *Saint Ambrose *Giorgio… …   Wikipedia

  • Music of Italy — See also: Music history of Italy Music of Italy Genres: Classical (Opera) Pop Rock (Hardcore New Wave Progressive rock) Disco Folk Hip hop Jazz History and …   Wikipedia

  • Gorni Kramer — Gorni Kramer, eigentlich Francesco Kramer Gorni (* 22. Juli 1913 in Rivarolo Mantovano; † 26. Oktober 1995 in Mailand) war ein italienischer Orchesterleiter, Komponist, Akkordeon und Kontrabassspieler sowie Schallplattenproduzent, Arrangeur und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”