Alfred Müller (Architekt)

Alfred Müller (Architekt)
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Alfred Müller (* 23. September 1847 in Radolfzell; † 16. Oktober 1912 in Köln) war ein deutscher Architekt in Köln. Er arbeitete ab 1884 als selbstständiger Architekt und nach 1887 in einem gemeinsamen Büro mit dem Architekten Rudolf de Voss (Büro de Voss & Müller). Beide vertraten insbesondere den Historismus in Köln.

Inhaltsverzeichnis

Werke in Köln (Auswahl)

Alfred Müller

  • 1884/1885 Hohenzollernring 50,

Wohnhaus Hohenzollernring 50, Backsteinfassade mit Querbänderung, zwei seitliche Erker mit Volutengiebeln, großer Mittelerker, Schmuckvielfalt der Einzelteile[1][2]

  • 1886/1887 Hansaring 9[3]
  • 1886/1887 Sachsenring 78 und 80[4]

de Voss & Müller

  • 1882: Fassade Haus Stübben, Hohenzollernring 56

Das Haus des Stadtbaumeisters Josef Stübben (auch Haus „Zum gequetschten Baumeister“) wurde im Stil der französischen Renaissance erbaut. Im Erdgeschossfenster war der Spruch zu lesen: „Lieber klein und wie mir's paßt, als zur Miete im Palast.“ [5]

  • 1882–1884: Hohenzollernring 56, 58, 60

Das Haus des Steuerinspektors Willmeroth am Hohenzollernring 58 war das erste Haus der Neustadt. Es wurde im Stil der florentinischen Renaissance erbaut.[6][7]

  • 1883–1885: Haus Meusser, Kaiser-Wilhelm-Ring 32

Das Haus der Familie Wilhelm Meusser wurde in Anlehnung an die venezianische Renaissance erbaut. Vorbild war hier der Palazzo Vendramin-Calergi in Venedig.[8]

Das Haus Leyendecker ist ein charakteristisches Beispiel dafür, wie in den 1880er Jahren die Motive der Risalitbildung, der Mansard- und kuppeligen Walmdächer mit krönenenden Gesimsen und weitgespannten Triumphbogen bei dem Bau verwendet wurden.[9]

  • 1884–1886: Hohenstaufenbad, Entwürfe de Voss & Müller, Bauleitung Stübben

Das Hohenstaufenbad war ein mit gelben Blendziegeln verkleideter, zweigeschossiger Ziegelbau. Die einachsigen Seitenrisalite und der dreiachsige Mittelrisalit waren mit Flachkuppeln überdeckt.[10]

  • 1885–1886: Haus Etzweiler, Hohenzollernring 69

Das Etzweiler'sche Mietshaus an der „Millionärsmeile der Kölner Ringstraße“ war ein gutes Beispiel dafür, dass Mietshäuser zunächst mit besonderer Vorliebe im Stil der florentinischen Renaissance gebaut wurden. Das ursprüngliche Zwischengeschoss unter dem Kranzgesims wurde hier zum Vollgeschoss erhöht.[11]

  • 1886–1887: Verwaltungsgebäude der Agrippina-Versicherung, Rheingasse 6[12]

Literatur

  • Kurzbiographien der Architekten und Baumeister. In: Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten und Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 524-557, dazu S. 553.
  • Hiltrud Kier: Die Kölner Neustadt. Düsseldorf 1978, S. 305.
  • Willy Weyres, Albrecht Mann: Handbuch zur Rheinischen Baukunst des 19. Jahrhunderts 1800–1880. Köln 1968, S. 75.

Einzelnachweise

  1. Hiltrud Kier: Wohnhäuser in Köln in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten und Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 413-463, dazu S. 447.
  2. Hiltrud Kier:Die Kölner Neustadt. Planung, Entstehung, Nutzung. Schwann, Düsseldorf 1978, S. 197, Abb. 267. (= Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland, Band 23.)
  3. Hiltrud Kier: Die Kölner Neustadt. Planung, Entstehung, Nutzung. Schwann, Düsseldorf 1978, S. 197, Abb. 174-175. (= Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland, Band 23.)
  4. Hiltrud Kier: Die Kölner Neustadt. Planung, Entstehung, Nutzung. Schwann, Düsseldorf 1978, S. 197, Abb. 431 und 434-435. (= Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland, Band 23.)
  5. Hiltrud Kier: Wohnhäuser in Köln in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten und Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 413-463, dazu S. 438f.
  6. Hiltrud Kier: Wohnhäuser in Köln in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten und Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 413-463, dazu S. 439.
  7. Hiltrud Kier: Die Kölner Neustadt. S. 205.
  8. Hiltrud Kier: Wohnhäuser in Köln in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten und Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 413-463, dazu S. 426f.
  9. Hiltrud Kier: Wohnhäuser in Köln in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten und Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 413-463, dazu S. 438.
  10. Eva Brües: Badebauten. In: Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten und Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 235-246, dazu S. 244.
  11. Hiltrud Kier: Wohnhäuser in Köln in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten und Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 413-463, dazu S. 430f.
  12. Svetlozar Raev: Banken und Versicherungen. In: Eduard Trier, Willy Weyres (Hrsg.): Kunst des 19. Jahrhunderts im Rheinland. Bd. 2. Architektur: II, Profane Bauten und Städtebau. Schwann, Düsseldorf 1980, ISBN 3-590-30252-6, S. 255-270, dazu S. 269.

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