Alois Stacher

Alois Stacher

Alois Stacher (* 16. Februar 1925 in Wien) ist ein österreichischer Mediziner und Politiker (SPÖ) im Ruhestand.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Stacher war im Zweiten Weltkrieg in Italien eingesetzt, wo er 1945 schwer verwundet wurde und nur durch mehrere Operationen am Leben erhalten werden konnte. Dies führte dazu, das Stacher seinen ursprüngliches Berufsziel Architekt aufgab um Mediziner zu werden. Nach seiner Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft 1947 studierte Stacher Medizin an der Universität Wien und promovierte 1952 zum Dr. med. univ.. Stacher arbeitete in der Folge zunächst als Gastarzt und nach einem Jahr als Sekundararzt am Wiener Hanusch-Krankenhaus, wobei er in den Abteilungen für Chirurgie und Interne Medizin praktizierte. Nach seiner Ernennung zum Oberarzt 1955 wurde ihm 1959 die Anerkennung als Facharzt für Interne Medizin zuteil. Bereits im Jahr 1955 war er mit dem Aufbau der hämatologischen Station am Hanuschkrankenhaus betraut worden, 1968 übernahm er die Leitung des neu errichteten Ludwig-Boltzmann-Instituts für Leukämieforschung und Hämatologie. In der Folge konnte Stacher Erfolge in der Erforschung genetischer, viraler und umweltbedingter Einflüsse bei der Entstehung der Leukämie sowie bei deren Behandlung erzielen. Stacher wurde zudem 1967 habilitiert und 1974 zum Extraordinarius ernannt. Stacher publizierte als Mediziner mehrere selbständig erschienene Werke sowie etwa 300 Aufsätze und mehrere Sammelwerke.

Im Jahr 1988 gründete er die Wiener Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin (Gamed), deren Präsident er bis 2003 war.[1] Heute ist er deren Ehrenpräsident.

Politik

Stacher wurde am 23. November 1973 zum Stadtrat für Soziales und Gesundheit gewählt. Stacher baute die sozialen Dienst aus und ließ ausländische Krankenschwestern für die Wiener Krankenhäuser gewinnen. Stacher ließ zudem Eheberatungs- und Familienplanungsstellen errichten, führte einen Wäschepflege- und Besuchsdienst für alte und hilflose Menschen ein und gründete 1975 eine Krankenhaus- und Pflegeheimkommission. Zudem stellte er einen Zielplan für Krankenversorgung und Altenhilfe der Öffentlichkeit vor. Des Weiteren führte Stacher die Wiener Psychiatriereform durch, leitete Verbesserungen auf dem Sektor der Vorsorgemedizin ein. Zudem war Stacher in die Planung des Sozialmedizinischen Zentrums Ost involviert. Mit dem 15. Dezember 1989 schied Stacher aus seiner Funktion als Stadtrat aus. Im April 1975 wurde Stacher zum Präsidenten des österreichischen Komitees für Sozialarbeit gewählt und war ab Mai 1976 Präsident des Wiener Roten Kreuzes.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Vita von Alois Stacher abgerufen am 9. Februar 2010

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stacher — ist der Familienname von: Alois Stacher (* 1925), österreichischer Mediziner und Politiker (SPÖ) Joseph Stacher (1902 1977), US amerikanischer Mobster Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit dem …   Deutsch Wikipedia

  • Landesregierung und Stadtsenat Gratz II — war die Bezeichnung für die Wiener Landesregierung und den Wiener Stadtsenat unter Bürgermeister und Landeshauptmann Leopold Gratz zwischen 1973 und 1978. Die Landesregierung Gratz II amtierte von der Angelobung am 23. November 1973 nach der… …   Deutsch Wikipedia

  • Landesregierung und Stadtsenat Gratz III — war die Bezeichnung für die Wiener Landesregierung und den Wiener Stadtsenat unter Bürgermeister und Landeshauptmann Leopold Gratz zwischen 1978 und 1983. Die Landesregierung Gratz III amtierte von der Angelobung am 13. November 1978 (nach der… …   Deutsch Wikipedia

  • Landesregierung und Stadtsenat Zilk II — war die Bezeichnung für die Wiener Landesregierung und den Wiener Stadtsenat unter Bürgermeister und Landeshauptmann Helmut Zilk. Die Stadtregierung wurde am 9. Dezember 1987 gewählt und war bis 1991 im Amt. Als erstes Mitglied der SPÖ Regierung… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bürger ehrenhalber der Stadt Wien — Bürger ehrenhalber der Stadt Wien wird man durch die formelle Verleihung einer Bürgerurkunde durch die Institution der österreichischen Hauptstadt. Diese Ehrung ist systemisch unterhalb der eines Ehrenbürgers von Wien Inhaltsverzeichnis 1 Bürger… …   Deutsch Wikipedia

  • Donauspital — Das Sozialmedizinische Zentrum Ost – Donauspital (SMZ Ost) ist ein vom Wiener Krankenanstaltenverbund geführtes Spital der Stadt Wien in der Langobardenstraße 122 im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. Nach dem AKH ist es das zweitgrößte… …   Deutsch Wikipedia

  • Kaiserin-Elisabeth-Spital — Das Kaiserin Elisabeth Spital in Rudolfsheim Fünfhaus Das Kaiserin Elisabeth Spital ist ein vom Wiener Krankenanstaltenverbund geführtes Spital in der Huglgasse 1–3 im 15. Gemeindebezirk Rudolfsheim Fünfhaus …   Deutsch Wikipedia

  • Landesregierung und Stadtsenat Gratz IV — war die Bezeichnung für die Wiener Landesregierung und den Wiener Stadtsenat unter Bürgermeister und Landeshauptmann Leopold Gratz zwischen 1983 und 1984. Die Landesregierung Gratz IV amtierte von der Angelobung am 27. Mai 1983 bis zum Rücktritt… …   Deutsch Wikipedia

  • Landesregierung und Stadtsenat Zilk I — war die Bezeichnung für die Wiener Landesregierung und den Wiener Stadtsenat unter Bürgermeister und Landeshauptmann Helmut Zilk zwischen 1984 und 1987. Die Landesregierung Zilk I amtierte vom Rücktritt von Leopold Gratz und der Angelobung Helmut …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Träger des Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien — In dieser Liste sind Träger des Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien angeführt. Die Kurzbemerkung nach dem Namen soll den Grund beziehungsweise die Funktion der Person am beziehungsweise vor dem Verleihungstag ersichtlich machen. Die… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”