Alte Kirche (St. Bartholomä)

Alte Kirche (St. Bartholomä)
Die Alte Kirche im Juli 2011

Die Alte Kirche ist die ehemalige katholische Pfarrkirche von Sankt Bartholomä in der Steiermark. Bis 1838 war die Kirche von einem Friedhof umgeben. Ihre Funktion als Pfarrkirche verlor die Alte Kirche 1867 mit Bau der Neuen Pfarrkirche. Heute dient sie, obschon noch als Filialkirche geführt, als Aufbahrungshalle sowie als Konzertraum.[1] Im Glockenturm befindet sich außerdem die Korenstub´n, die eine Dauerausstellung über den Politiker Hanns Koren, Begründer des steirischen herbstes, zeigt.[2]

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Kirche befindet sich auf einem zwischen zwei kleinen Gräben gelegenen Hügelrücken an dem früher ein Fuhrweg entlangführte. Der Weg ging vom Liebochtal zum nahe gelegenen alten Pfarrhof der heute nicht mehr steht. Die Kirche wurde so errichtet das eine gewisse Wehrhaftigkeit gegeben war.[1]

Gestaltung

Der Innenraum der Alten Kirche im Juni 2009

Die Kirche ist keine typische Wehrkirche. Sie besteht aus dem eigentlichen Kirchenschiff, einem Presbyterium, einer Sakristei sowie den als Zwiebelturm erbauten Glockenturm. Das Kirchenschiff wird von einem Netzgewölbe und das Presbyterium von einem Kreuzrippengewölbe überwölbt. Die im Kirchenschiff angebrachten Glasfenster wurden 1975 von Rudolf Poitner gestaltet und zeigen die Legende des Apostels Bartholomäus. Im Presbyterium findet man die vier Symbole der Evangelisten.[2] Auf der Rückseite der Kirche findet man noch Reste der alten Friedhofsmauer.[1]

Geschichte

Die Kirche wurde wahrscheinlich um das Jahr 1200 von den Herren zu Plankenwarth[3] erbaut und hatte zuerst eine flache Holzdecke. Im Erdgeschoss des Glockenturms, der zu den ältesten Bauteilen gehört, befand sich anfangs die Sakristei. Die erste urkundliche Erwähnung eines Pfarrers fand 1319 statt.[3] 1446 wurde an der Ostseite der Kirche ein Presbyterium angebaut. Weiters wurde das Kirchenschiff mit Wandmalereien versehen von denen einige Reste heute noch erhalten sind. Wahrscheinlich zur selben Zeit wurde an der Nordseite eine neue Sakristei mit einem Tonnengewölbe errichtet. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde die flache Holzdecke durch ein Netzgewölbe ersetzt.[1]

Zwischen 1789 und 1791 wurde die Kirche restauriert und neu gestaltet. Es wurden eine Kanzel sowie eine Orgelempore, mit Zugang über den Glockenturm, erbaut. Im Jahr 1824 wurde der mit Schindeln gedeckte Turmhelm des Glockenturms erneuert und der Turm um ein Geschoss erhöht.[3] Aufgrund des zu nahe an der Kirche errichteten Friedhofs gab 1834 ein Teil der Kirchenmauer nach und wurde rißig. Da befürchtet wurde dass das gesamte Gebäude einstürzen konnte wurden eiserne Schließen eingezogen und mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen. Weiters wurde der Friedhof 1838 an seinem heutigen Standort verlegt. 1867 wurde die Neue Kirche eingeweiht und die Alte Kirche diente nur mehr in der Karwoche als Heiliges Grab. 1933 wurde das, teilweise eingestürzte, Presbyterium abgetragen. Es wurden auch alte Wandmalereien wieder entdeckt nachdem eindringendes Regenwasser eine Schicht von neueren Malerein löste.

Hanns Koren organisierte 1975 die Renovierung der Kirche welche am 21. November 1976 wieder feierlich eröffnet wurde. Ein Blitzschlag zerstörte 1988 den Glockenturm, welcher jedoch bald wieder hergestellt wurde.[2] Heute dient die Alte Kirche als Aufbahrungshalle sowie Konzert- und Museumsraum. Weiters dient sie als Ausgangspunkt für Prozessionen zu Maria Lichtmess, am Palmsonntag sowie zu Erntedank.[1]

Weblinks

 Commons: Alte Kirche (St. Bartholomä) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Mag. P. Clemens Brandtner: Die Alte Pfarrkirche. www.st-bartholomä-pfarre.at, abgerufen am 31. Juli 2011 (deutsch).
  2. a b c Sehenswürdigkeiten in St. Bartholomä. www.st-bartholomae.gv.at, abgerufen am 31. Juli 2011 (deutsch).
  3. a b c Mag. P. Clemens Brandtner: Die Geschichte der Pfarre St. Batholomä. www.st-bartholomä-pfarre.at, abgerufen am 31. Juli 2011 (deutsch).
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