Altonaer Stadion

Altonaer Stadion

Das Altonaer Stadion war ein 1925 eröffnetes Stadion in der bis 1938 selbstständigen Stadt Altona an der Elbe, heute einer der sieben Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg. Es befand sich im Altonaer Volkspark und ist der Vorläufer des Volksparkstadions, das heute (Stand: Juli 2010) unter dem Sponsoring-Namen Imtech-Arena firmiert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bau des Stadions basierte auf den Plänen des Altonaer Stadtoberbaurates Gustav Oelsner. Eingeweiht wurde das Stadion am 11. September 1925 mit einer Turn- und Sportwoche, an der etwa 50.000 Menschen teilnahmen. [1] Das erste Fußballspiel fand zwei Tage später statt, die Arbeitersportler Altonas trafen dabei auf den damaligen Fußballmeister des ATSB, den VfL Stötteritz aus Leipzig. Das Stadion umfasste damals eine Tribüne mit 2.000 überdachten Sitzplätzen und ungefähr 40.000 Stehplätzen im Stadionrund.

Da die Stadt Hamburg bis zur Eingemeindung Altonas nicht über ein vergleichbar großes Stadion verfügte, trug der Hamburger SV als einer der sportlich führenden Vereine der Region Hamburg diejenigen Heimspiele, bei denen ein größeres Zuschaueraufkommen zu erwarten war, im Altonaer Stadion aus. Unter anderem gewannen „die Rothosen“ dort 1928 ihre zweite Deutsche Meisterschaft durch ein 5:2 über Hertha BSC. Das Endspiel fand vor mehr als 40.000 (geschätzt: 47.000[1]) Zuschauern statt.

Nach der Eingemeindung Altonas nach Hamburg entstanden zur Zeit des Nationalsozialismus Pläne für ein neues, großes Stadion (Hamburger Hauptkampfbahn), das dort hätte entstehen sollen, wo sich heute die City Nord befindet, also im Norden des Stadtteils Winterhude. Diese Pläne verschwanden jedoch mit dem nationalsozialistischen Regime. Während des Zweiten Weltkrieges diente die Tribüne als Unterkunft für 130 bis 210 italienische Kriegsgefangene.[2]

Das erste Spiel nach dem Krieg fand am 22. Juni 1947 statt, als der HSV in der Meisterschaft der Britischen Besatzungszone gegen den FC Schalke 04 antrat. Das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft in der Fußball-Oberliga Nord zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli am 22. Mai 1949 war das letzte im Altonaer Stadion. Kritik an der Bauart, die zu ungünstigen Sichtverhältnissen für die Zuschauer führten, war ausschlaggebend dafür, dass sich die politisch Verantwortlichen in der Hansestadt erneut Gedanken über ein neues großes Stadion machten. Federführend hierbei waren Max Brauer, unter dessen Ägide als Altonaer Oberbürgermeister das Altonaer Stadion entstand und der nach dem Krieg Erster Bürgermeister Hamburgs wurde, sowie Gustav Oelsner, der ebenfalls seinen früheren Posten in Altona nun auf gesamt-hamburgischer Ebene innehatte. Die bereits unter den Nazis verfolgten Pläne für ein Stadion in Winterhude zerschlugen sich jedoch schnell, da dort ausgebombte Obdachlose in Baracken lebten.

Der Senat und die Hamburgische Bürgerschaft stimmten im Juli 1951 für den Neubau eines Stadions im Volkspark im Stadtteil Bahrenfeld (ehemals Altona-Bahrenfeld). Das Fassungsvermögen sollte 75.000 Zuschauer betragen, späterer Zuschauerrekord im Volksparkstadion waren dann schließlich 73.000.

Die Einweihung des neuen Volksparkstadions, gleichbedeutend mit dem Ende des Altonaer Stadions, fand schließlich am Sonntag, 12. Juli 1953, statt.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Skrentny/Prüß, S. 181
  2. Skrentny/Prüß, S. 182

Koordinaten fehlen! Hilf mit.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Altonaer Geschichte — Hamburg Altona Bezirk von Hamburg …   Deutsch Wikipedia

  • Altonaer FC 93 — Altonaer FC von 1893 Voller Name Altonaer Fußball Club von 1893 e. V. Ort Altona Gegründet …   Deutsch Wikipedia

  • Altonaer fc 1893 — Club fondé le 23 juillet …   Wikipédia en Français

  • Altonaer FC von 1893 — Altona 93 Voller Name Altonaer Fußball Club von 1893 e. V. Ort Altona Gegrü …   Deutsch Wikipedia

  • Altonaer Volkspark — Der heute 205 Hektar große Altonaer Volkspark in Bahrenfeld ist Hamburgs größter öffentlicher Park, dessen Kernbereich seit September 2002 unter Denkmalschutz steht. Der Schulgarten im Volkspark Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Altonaer Tor — Das Millerntor (ursprünglich Mildradistor oder Mildertor, später auch Altonaertor) war das westliche der früheren Hamburger Stadttore; es wies zur Vorstadt St. Pauli und der Nachbarstadt Altona (heute Hamburg Altona (Altstadt)). Das Wachhaus Das… …   Deutsch Wikipedia

  • Rothenbaum-Stadion — Das Rothenbaum Stadion war ein Stadion im Hamburger Stadtteil Rotherbaum, das bis zu seinem Abriss 1997 vom Hamburger SV genutzt wurde. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Abriss 3 Einzelnachweise 4 …   Deutsch Wikipedia

  • FIFA WM-Stadion Hamburg — HSH Nordbank Arena Daten Klassifikation …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburger SV — Voller Name Hamburger Sport Verein e.V. Ort Hamburg Gegründet …   Deutsch Wikipedia

  • Sport in Hamburg — Fußball Globus der Fußball WM 2006 vor dem Rathaus …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”