Andreas Cratander

Andreas Cratander, eigentlich Andreas Hartmann, (* um 1490 in Strassburg; † um 1540 in Basel) war ein Schweizer Buchdrucker, Verleger und Buchhändler.

Leben

Occasio: Druckermarke Cratanders von Hans Holbein 1522

Andreas Cratander wurde um 1485 in Strassburg als Andreas Hartmann geboren. Nach einem Grundstudium in Heidelberg, das er 1503 mit dem Baccalaureus abschloss, arbeitete er ab 1505 als Druckergeselle in Basel und ab 1513 als Schriftsetzer bei Matthias Schürer in Strassburg. Um 1515 liess er sich endgültig in Basel nieder. Er arbeitete vorerst als Korrektor und Herausgeber bei Adam Petri. Ab 1518 zeichnete er als selbständiger Drucker, zeitweise in Zusammenarbeit mit Servatius Kruffter, Valentin Curio und Johann Bebel. Im Jahr 1519 erhielt er das Basler Bürgerrecht und wurde Mitglied der Zunft zu Safran.

Cratander gab humanistischen Unterrichtswerken und Neuausgaben von Klassikern wie Aristophanes, Cicero und Horaz heraus. Damit stand er in direkter Konkurrenz zu Johann Froben. Neben der klassischen Literatur erschienen bei ihm auch Titel mit reformatorischem Inhalt, so Schriften von Luther, Capito, Guillaume Farel und anderen. Mit dem Basler Reformator Johannes Oekolampad war Cratander persönlich verbunden, daneben pflegte er auch den Kontakt mit den Reformatoren Vadian, Hedio und Zwingli heraus. Freundschaftlich verbunden war er ebenfalls mit Bonifacius Amerbach.

Bis 1536 erschienen bei Cratander an die 220 Drucke, die meisten davon in lateinischer oder griechischer Sprache, nur wenige auf Deutsch.^[1] 1536 verkaufte er Teile seiner Offizin an die Druckergemeinschaft Winter-Oporinus-Platter-Lasius, und betätigte sich anschliessend mit seinem Sohn Polycarp als Buchführer.

Andreas Cratander starb um 1540 in Basel. Nach seinem Tode erschienen bis 1549 noch einige Drucke unter der Firma Cratander's Erben.

Literatur

• Eugen A. Meier: Andreas Cratander - ein Basler Drucker und Verleger der Reformationszeit. Basel 1966.
• Joseph Benzing: Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet. Wiesbaden 2007, S. 67f.
• Josef Benzing: Cratander (Hartmann), Andreas. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 402.
• Karl Steiff: Cratander, Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 540 f.
• Paul Heitz, Carl Chr. Bernoulli: Basler Büchermarken bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts. Strassburg 1895. S. XXIVf und S. 58-65

Weblinks

 Commons: Andreas Cratander – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Frank Hieronymus: Cratander, Andreas im Historischen Lexikon der Schweiz
• Drucke von Andreas Cratander in der e-rara

Einzelnachweise

1. ↑ Hieronymus in HLS.

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