Anki

Anki
Anki
Ankireview.png
Anki 0.9.9.1 im Lernmodus
Basisdaten
Entwickler Damien Elmes
Aktuelle Version 1.2.8
(28. März 2011)
Betriebssystem Windows, Linux, Mac OS X
Programmier­sprache Python
Kategorie Lernkartei
Lizenz GPL v3
http://ankisrs.net/

Anki (jap. 暗記 für „Auswendiglernen“) ist ein quelloffenes Flashcard-Programm, vorrangig gedacht zum Erlernen von Fremdsprachen. Es benutzt für die Übungen einen Algorithmus, dessen Wiederholungsintervall für einzelne Fakten gezielt für den Einbau in das Langzeitgedächtnis gedacht ist.[1] Das Programm unterstützt die Zeichencodierung UTF-8 vollständig und ist daher auch zum Erlernen von Sprachen mit nicht-lateinischem Alphabet geeignet, z. B. arabisch, chinesisch, hebräisch und koreanisch. Es können neben Vokabeln und Fakten ebenso Audio- und Bilddateien und, über ein LaTeX-Plugin, auch mathematische Formeln integriert werden. Daten können sowohl in einem eigenen Format als auch als CSV Dateien importiert und exportiert werden.[2] Lernerfolge und der zukünftige Umfang an zu bearbeitenden Aufgaben sind in einem Statistikmodus darstellbar.[3] Anki bietet außerdem eine offene Plugin-Schnittstelle und ist somit leicht in seiner Funktionalität erweiterbar.[4] Es unterstützt die Synchronisation mit einem kostenlosen Online-Server. Dies erlaubt dem Benutzer, seine Lernkarteien zwischen mehreren Computern auszutauschen und online oder auf einem Handy zu lernen. Eine teilweise[5] ins Deutsche übersetzte Version ist ebenfalls erhältlich.

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise

Hinzufügen von Inhalten

Neben dem Import öffentlich zugänglicher oder eigener Dateien mit Kartenstapeln („stacks“), können auch Stapel selbst angelegt oder bestehende erweitert werden. Hierzu werden keine Karten angelegt, sondern Fakten („facts“) und die dazu passenden Muster („models“) gesammelt. Anki verbindet diese dann selbstständig zu Karten, mit welchen anschließend gelernt werden kann.[3] Dadurch ist es möglich, mehrere Karten mit den gleichen Fakten zu verbinden. Die Karten können außerdem mit Tags markiert werden, um später mit Untermengen eines Stapels arbeiten zu können.[4]

Zum Sprachenlernen können die Daten z. B. wie folgt eingegeben werden:

  • Feld 1: Wort in der Zielsprache – „Gâteau“
  • Feld 2: Aussprache – [Audio-Datei mit dem Wort „Gâteau“ ausgesprochen]
  • Feld 3: Bedeutung in der eigenen Sprache – „Kuchen“

Lernen und Abfragen

Im Lernmodus werden, wie bei vergleichbaren Programmen auch, Karten mit dem zu lernenden Begriff und der Erklärung gleichzeitig angezeigt. Bei der Abfrage von Wissen wird nur das zu beantwortende Muster angezeigt. Die Antwort kann aufgedeckt oder auf Wunsch auch eingegeben werden, so dass Anki diese mit der korrekten vergleicht.[6] Bei beiden Modi kommt der spezielle Wiederholungsalgorithmus von Anki zum Einsatz. Bearbeitete Karten können markiert werden, um sie innerhalb der gleichen Sitzung oder nach einem bestimmten Intervall wiederholen zu lassen. Das Intervall richtet sich nach dem Schwierigkeitsgrad, mit dem sich der Benutzer den zu lernenden Fakt einprägen kann. Leicht einzuprägende Fakten werden nach einem längeren Zeitraum wiederholt, schwere nach einem kürzeren. Es ist nicht möglich, sich bestimmte, selbst gewählte Begriffe immer wieder anzeigen zu lassen. Allerdings können mit Tags markierte Themenbereiche ausgewählt werden, um so im Büffelmodus für Tests zu lernen.[4] Beim Lernen oder Abfragen kann immer nur ein Stapel zur Zeit genutzt werden. Der Nutzer kann für diesen aber unter anderem die pro Tag abzuarbeitende Menge an Karten bzw. die dafür zur Verfügung stehende Zeit selbst einstellen.[2]

Wiederholungsmethode

Anki nutzte ursprünglich den SuperMemo-5-Algorithmus (SM5), um die Wiederholungsintervalle für die Abfragen zu berechnen. Dieser Algorithmus erwies sich aber – laut den Angaben des Anki-Autors – als problematisch, da die Wiederholungsintervalle nicht unabhängig für jede einzelne Karte erzeugt werden. Stattdessen berücksichtigen die SuperMemo-Algorithmen ab Version SM3 Ähnlichkeiten zu anderen Lernkarten, was teilweise zu Ungereimtheiten führen kann (besonders wenn die Lernkarten unterschiedlich schwierig sind und nur unregelmäßig gelernt wird). Der Entwickler hat sich deshalb für einen verbesserten SM2-Algorithmus[7] entschieden, den SuperMemo in den späten 1980er Jahren schuf, welcher eine größere Flexibilität ermöglicht. Sinn der damit nutzbaren Methode des Wiederholens mit Lücken („spaced repetition“) ist es, Informationen aus dem Gedächtnis kurz vor deren Vergessen abzurufen und somit eine maximale Wirkung beim Training des Langzeitgedächtnisses zu erreichen.[2]

Mobile Versionen

Es existieren mittlerweile mehrere Smartphone-Clients, mit denen Anki-Stapel auch unterwegs gelernt werden können

  • AnkiDroid[8] für Android
  • AnkiMobile[9] für iPhone/iPodtouch
  • AnkiMini
  • AnkiOnline als Online-Version

Kritik

Kritiker bemängeln an Anki vor allem

  • seine schlechte Integration in die laufende grafische Benutzerumgebung,
  • die nicht änderbare Fenstergröße mit nicht barrierefreier Darstellung von Text,[5]
  • fehlendes Merken des zuletzt verwendeten Kartenstapels,
  • fehlendes Abfragen bestimmter Fakten bei Bedarf.

Dies ist vor allem dem plattformunabhängigen Design und auch dem didaktischen Ansatz des Programms geschuldet. In neueren Versionen des Programms sind einige kritisierte Einschränkungen allerdings behoben, die Darstellung der Lerninhalte ist jetzt in weitem Bereich einstellbar. Das Abfragen bestimmter Fakten ist außerdem in einem Büffelmodus möglich.[2]

Einzelnachweise

  1. Anki Algorithm
  2. a b c d Anki Review. Abgerufen am 26. Mai 2010 (englisch).
  3. a b Ubuntu Users Magazine: Memory Reminder. Abgerufen am 24. September 2010 (englisch). Mnemosyne und Anki im Test
  4. a b c Anki All The Way. Abgerufen am 24. September 2010 (englisch).
  5. a b Vokabeltrainer Anki im Test. Abgerufen am 24. September 2010 (deutsch).
  6. Anki Documentation. Abgerufen am 25. September 2010 (englisch).
  7. SM2 Algorithm
  8. AnkiDroid
  9. AnkiMobile

Weblinks

 Commons: Anki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Anki Offizielle Webpräsenz

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