- Anna Simons
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Anna Simons (* 8. Juni 1871 in München-Gladbach; † 1951 in Prien am Chiemsee) war eine deutsche Kalligraphin und Typographin.
Simons ging 1896 nach England, um in South Kensington am Royal College of Art verschiedene kunstgewerbliche Fächer zu studieren. Nach einigen Semestern wurde sie Schülerin von Edward Johnston, dessen Vorstellungen von Kalligraphie und Typographie sie übernahm. Besondere Fähigkeiten entwickelte sie beim Vergolden von Buch- und Urkundenschmuck. 1905 leitete sie in Vertretung Johnstons die an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf neu eingerichteten Schriftkurse, die unter ihrer Leitung später auch an anderen deutschen Kunsthochschulen stattfanden. 1912 stellte Anna Simons die von England ausgehenden Strömungen in der Typographie und Kalligraphie auf dem Kongress für Kunsterziehung in Dresden vor und erreichte damit eine Signalwirkung für die Entwicklung der Kalligraphie in Deutschland. 1914 siedelte Simons nach München über und lehrte an der Akademie für angewandte Kunst. Sie inspirierte und unterrichtete Peter Behrens und Emil Rudolf Weiß, außerdem wurde ihre Lehre auch von ihrer langjährigen Assistentin Franziska Kobell fortgeführt. Sie war in Preußen und in Bayern Professorin und war Ehrenmitglied der Society of Skribes and Illuminators und des Vereins englischer Künstlerinnen.
Zu ihren Werken zählen insbesondere zahlreiche Urkunden, darunter für die Weltausstellungen in Turin 1908 und Brüssel 1910, die Ehrenbürgerurkunden der Stadt München für Adolf Hitler, Franz Xaver Schwarz und Franz von Epp, außerdem Initialen und Überschriften für die Bremer Presse in München sowie Wandsprüche für das Kunstgewerbemuseum der Stadt Zürich.
Literatur
- Eberhard Hölscher: Anna Simons, Monographien künstlerischer Schrift, Bd. II
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